Anthofer-Grätner Marterl
Gemeinde: Sankt Michael im Lungau
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Das Marterl stammt aus dem Jahr 1886.
Anfang August 2019 wurde das Dach neu gemacht.
Eine Beschreibung findet man im Buch über Holzknechtmarterl in Österreich auf der Seite 28:
"Marterl aus 1886 (Originalfassung bei mäßiger Erhaltung) Tödliches Unglück beim Schlitteln. Interessant ist der hier gezeichnete Schlitten. Es könnte sich um einen Wildalpener bzw. Tiroler Schlitten handeln (Grabner A., 2001). Dei diesem Schlittentyp wurde wenig Eisenbeschlag verwendet. Auch die Form würde stimmen. Unklar ist die Darstellung beider Bremseinrichtungen auf einem Schlitten. Einerseits sind Bremstatzen gezeichnet und andererseits deutlich Sperrketten abgebildet. Die Darstellung lässt vermuten, dass Anthofer sich am Schlitten nicht halten konnte. Die Fuhr glitt weiter. Entweder kam er unter den Schlitten oder er stürzte ab?"
Beschreibung:
An der rechten Seite eines Güterweges Richtung Löxalm am Zickenberg hängt an einem Baum das Marterl des Johann Anthofer im Gedenken an einen Unfall beim Holzliefern mit einem Schlitten.
Die Malerei auf dem Holzbrett mit geschwungenen Seitenteilen und den neuen Dachbrettern zeigt den Wald mit einem Schlitten und aufgeladenen Holzstämmen. Daneben liegt ein Mann.
Im Giebelbereich ist ein Kreuz mit der Christusfigur zu sehen, links daneben schwebt ein Engel. Einige Namen und Jahreszahlen sind mit Bleistift dazugeschrieben, großteils in Kurrentschrift (Peter Stiegler 1932, Peter Pfeifenberger, Christian Lassacher, ... 1924).
Im unteren Teil ist eine Beschreibung zu lesen "Andenken an Johann Anthofer Grätner in Unterweihsburg, welcher am 7. Jänner 1886 hier verunglükt wurde. Lieber Leser gedenke sein, schlühs ihm in Gebethe ein."
Details
Gemeindename | Sankt Michael im Lungau |
Gemeindekennzahl | 50509 |
Ortsübliche Bezeichnung | Anthofer-Grätner Marterl |
Objektkategorie | 1540 ( Religiöse Kleindenkmäler | Marterl | ) |
Katastralgemeinde | Oberweissburg -- GEM Sankt Michael im Lungau |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 834 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Zickenberg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 13.580239 |
Breitengrad | 47.093948 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 0.46 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.45 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | An der rechten Seite eines Güterweges Richtung Löxalm am Zickenberg hängt an einem Baum das Marterl des Johann Anthofer im Gedenken an einen Unfall beim Holzliefern mit einem Schlitten. Die Malerei auf dem Holzbrett mit geschwungenen Seitenteilen und den neuen Dachbrettern zeigt den Wald mit einem Schlitten und aufgeladenen Holzstämmen. Daneben liegt ein Mann. Im Giebelbereich ist ein Kreuz mit der Christusfigur zu sehen, links daneben schwebt ein Engel. Einige Namen und Jahreszahlen sind mit Bleistift dazugeschrieben, großteils in Kurrentschrift (Peter Stiegler 1932, Peter Pfeifenberger, Christian Lassacher, ... 1924). Im unteren Teil ist eine Beschreibung zu lesen "Andenken an Johann Anthofer Grätner in Unterweihsburg, welcher am 7. Jänner 1886 hier verunglükt wurde. Lieber Leser gedenke sein, schlühs ihm in Gebethe ein." |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das Marterl stammt aus dem Jahr 1886. Anfang August 2019 wurde das Dach neu gemacht. Eine Beschreibung findet man im Buch über Holzknechtmarterl in Österreich auf der Seite 28: "Marterl aus 1886 (Originalfassung bei mäßiger Erhaltung) Tödliches Unglück beim Schlitteln. Interessant ist der hier gezeichnete Schlitten. Es könnte sich um einen Wildalpener bzw. Tiroler Schlitten handeln (Grabner A., 2001). Dei diesem Schlittentyp wurde wenig Eisenbeschlag verwendet. Auch die Form würde stimmen. Unklar ist die Darstellung beider Bremseinrichtungen auf einem Schlitten. Einerseits sind Bremstatzen gezeichnet und andererseits deutlich Sperrketten abgebildet. Die Darstellung lässt vermuten, dass Anthofer sich am Schlitten nicht halten konnte. Die Fuhr glitt weiter. Entweder kam er unter den Schlitten oder er stürzte ab?" |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Christoph Bacher, vlg. Locker Jäger, Gerold; Kiessling, Hans: Holzknechtmarterl in Österreich, Land&Forst, Wien 2011 |
Datum der Erfassung | 2019-04-26 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-11-15 |
letzter Bearbeiter | Monika Brunner-Gaurek |