Johannes Nepomukkapelle an der Murbrücke
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Als Brückenheiliger erfreut sich der Heilige Johannes Nepomuk insbesondere bei der Errichtung von Kapellen an Wasserübergängen besonderer Beliebtheit. Nachdem er sich weigerte, das Beichtgeheimnis zu brechen, wurde er in die Moldau gestoßen und erlitt auf diese Weise in der zweiten Hälfte des 14. Jh. den Märtyrertod. Seit dem Zeitpunkt seiner Heiligsprechung 1729 wurde er häufig an Brücken dargestellt.
Sowohl die malerische Ausgestaltung als auch die plastische Darstellung der Figur des heiligen Nepomuk weisen auf eine Errichtung in der zweiten Hälfte des 18. Jh. hin.
Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk sollte die Murbrücke schützen und den Unteren Markt vor Hochwasser bewahren.
Die Heiligenstatue wurde 1983 restauriert.
Renovierung der Kapelle durch Land Salzburg ca. 2010 durch Christian Haller.
Beim Bruderschaftsprangtag wird hier das dritte Evangelium gelesen.
Ursprüngliche Zuordnung der Kapelle: Kronwirt (Gemeindeamt)
Beschreibung:
Am Ausgang der Murgasse - wenige Meter vor der Murbrücke - befindet sich am Straßenrand die Kapelle des Hl. Nepomuk. Der gemauerte Bau erhebt sich über quadratischem Grundriss und ist über dem Giebelfeld mit einem steilen vorkragenden Satteldach abgeschlossen. Über dem First bildet das mit Holzschindeln gedeckte Dach eine Pyramidenform aus. Die gesamte Stirnseite der Kapelle ist als rundbogige Öffnung ausgebildet. Davor schützt ein in Brusthöhe angebrachtes, schmiedeeisernes Gitter das Innere der Nische. Die Kanten des Baus sowie das Giebelfeld sind farbig gerahmt. Dieses ist zudem bemalt und zeigt zwei Engel in barocker Darstellung, die - umgeben von einem Wolkenhimmel, der unter dem First eine Öffnung für die Heilig-Geist-Taube freigibt - eine Kartusche halten. Die Seitenwände der Nische weisen ebenfalls eine Bemalung auf; die dargestellten Szenen sind jedoch kaum mehr erkennbar. Laut Überlieferung soll auf der linken Seite der Heilige Nepomuk dargestellt gewesen sein. Die rechte Wand wies ehemals ein Bild der Begegnung Jesu mit seiner weinenden Mutter auf.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johannes Nepomukkapelle an der Murbrücke |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Tamsweg -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 49 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Tamsweg |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Murgasse 18 |
Längengrad | 13.807567 |
Breitengrad | 47.124655 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.2 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Am Ausgang der Murgasse - wenige Meter vor der Murbrücke - befindet sich am Straßenrand die Kapelle des Hl. Nepomuk. Der gemauerte Bau erhebt sich über quadratischem Grundriss und ist über dem Giebelfeld mit einem steilen vorkragenden Satteldach abgeschlossen. Über dem First bildet das mit Holzschindeln gedeckte Dach eine Pyramidenform aus. Die gesamte Stirnseite der Kapelle ist als rundbogige Öffnung ausgebildet. Davor schützt ein in Brusthöhe angebrachtes, schmiedeeisernes Gitter das Innere der Nische. Die Kanten des Baus sowie das Giebelfeld sind farbig gerahmt. Dieses ist zudem bemalt und zeigt zwei Engel in barocker Darstellung, die - umgeben von einem Wolkenhimmel, der unter dem First eine Öffnung für die Heilig-Geist-Taube freigibt - eine Kartusche halten. Die Seitenwände der Nische weisen ebenfalls eine Bemalung auf; die dargestellten Szenen sind jedoch kaum mehr erkennbar. Laut Überlieferung soll auf der linken Seite der Heilige Nepomuk dargestellt gewesen sein. Die rechte Wand wies ehemals ein Bild der Begegnung Jesu mit seiner weinenden Mutter auf. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Als Brückenheiliger erfreut sich der Heilige Johannes Nepomuk insbesondere bei der Errichtung von Kapellen an Wasserübergängen besonderer Beliebtheit. Nachdem er sich weigerte, das Beichtgeheimnis zu brechen, wurde er in die Moldau gestoßen und erlitt auf diese Weise in der zweiten Hälfte des 14. Jh. den Märtyrertod. Seit dem Zeitpunkt seiner Heiligsprechung 1729 wurde er häufig an Brücken dargestellt. Sowohl die malerische Ausgestaltung als auch die plastische Darstellung der Figur des heiligen Nepomuk weisen auf eine Errichtung in der zweiten Hälfte des 18. Jh. hin. Der „Brückenheilige“ Johannes Nepomuk sollte die Murbrücke schützen und den Unteren Markt vor Hochwasser bewahren. Die Heiligenstatue wurde 1983 restauriert. Renovierung der Kapelle durch Land Salzburg ca. 2010 durch Christian Haller. Beim Bruderschaftsprangtag wird hier das dritte Evangelium gelesen. Ursprüngliche Zuordnung der Kapelle: Kronwirt (Gemeindeamt) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | DEHIO, 1986, S 432; Kulturkatalog Tamsweg Objekt Nr. 96; Kulturführer Tamsweg |
Datum der Erfassung | 2018-09-23 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-24 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |