Keuschkapelle, Pilgerweg St. Leonhard
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: --
Chronik:
Ursprüngliche Zuordnung der Kapelle: Staudinger (heute Sparkasse)
Die Eltern (Paul und Julie Keusch) der Schwiegermutter (Gertrude Schmitzberger) von Elisabeth Schmitzberger verloren ihren Sohn, Paul Keusch, im Mai 1944. Da er im Soldatenfriedhof Mettendorf in der Eifel (Deutschland) seine letzte Ruhestätte fand, übernahmen Julie und Paul Keusch die Renvovierung sowie Pflege der Kapelle als Andenken an ihren Sohn Paul Keusch. Ebenso wurde die Erinnerung an den gefallenen Bruder durch die weiterhin übernommene Pflege der Kapelle der Schwiegereltern (Gertrude und Franz Schmitzberger) aufrechterhalten. Dieses Andenken wurde bisher auch von der jetzigen Generation weitergeführt. Dzt. ruht eine notwendige Renovierung, da eine Klärung mit der Gemeinde und dem Denkmalamt über die weitere Erhaltung ansteht. Das Bild wurde inzwischen restauriert, befindet sich aber noch nicht im Kapellenbildstock.
Die gemalte Kartusche im unteren Bildfeld des Gemäldes, das sich einst in der Kapellennische befand, gab über deren Wiedererrichtung Auskunft. In schwarzer Schrift stand zu lesen: "Zur Erinnerung an ihren einzigen Sohn Paul Keusch/gefallen am 9. Okt. 1944 bei Mettendorf a.d. Eifel/haben diese Kapelle wieder aufrichten lassen/Paul und Julie Keusch im Jahre 1946".
Die Kapelle wird von Fam. Schmitzberger betreut. Die letzte notdürftige Renovierung erfolgte durch die Familie Schmitzberger ca. 2010.
Beschreibung:
Wenige Meter nach der Kreuzung der asphaltierten Straße nach St. Leonhard mit dem alten Pilgerweg befindet sich die Keuschkapelle. Der steilen Hanglage wurde man bei der Gestaltung in besonderer Weise gerecht. Der Kapellenbildstock erhebt sich über einem schmalen rechteckigen Grundriss. An der Vorderseite führen die seitlichen Eckpfeiler das weit vorkragende Dach nach vorne, sodass eine Art Vordach entsteht. An der mit Holzschindeln gestalteten ebenen Rückseite schließt das an der Vorderseite als Walmdach ausgeführte Dach gerade ab. Der Sockel, die weit nach vorne ragenden Wandpilaster und das mehrfach profilierte Gesimse des Daches sind in einem dunklen Rotton ausgeführt.
In der vergitterten Nische befand sich früher ein rundbogiges gerahmtes Bild, das zur Renovierung entfernt wurde. Dargestellt ist auf dem Bild die Szene aus der Passion, in der Jesus ans Kreuz geschlagen wird. Umgeben von bärtigen Hohenpriestern und Soldaten in Uniform wird Christus von zwei Männern an die Kreuzbalken geheftet.
An der Außenmauer der Kapelle sind die Grabsteine der männlichen Nachkommen von Wundarzt Leopold Hatheyer, die alle Priester geworden sind, angebracht.
Aufgrund der nach vorne kragenden Bauweise wird die Kapelle auch schiefe Kapelle genannt.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Keuschkapelle, Pilgerweg St. Leonhard |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Tamsweg -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 662/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | St. Leonhard |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Am Leonhardsberg |
Längengrad | 13.803474 |
Breitengrad | 47.122717 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Wenige Meter nach der Kreuzung der asphaltierten Straße nach St. Leonhard mit dem alten Pilgerweg befindet sich die Keuschkapelle. Der steilen Hanglage wurde man bei der Gestaltung in besonderer Weise gerecht. Der Kapellenbildstock erhebt sich über einem schmalen rechteckigen Grundriss. An der Vorderseite führen die seitlichen Eckpfeiler das weit vorkragende Dach nach vorne, sodass eine Art Vordach entsteht. An der mit Holzschindeln gestalteten ebenen Rückseite schließt das an der Vorderseite als Walmdach ausgeführte Dach gerade ab. Der Sockel, die weit nach vorne ragenden Wandpilaster und das mehrfach profilierte Gesimse des Daches sind in einem dunklen Rotton ausgeführt. In der vergitterten Nische befand sich früher ein rundbogiges gerahmtes Bild, das zur Renovierung entfernt wurde. Dargestellt ist auf dem Bild die Szene aus der Passion, in der Jesus ans Kreuz geschlagen wird. Umgeben von bärtigen Hohenpriestern und Soldaten in Uniform wird Christus von zwei Männern an die Kreuzbalken geheftet. An der Außenmauer der Kapelle sind die Grabsteine der männlichen Nachkommen von Wundarzt Leopold Hatheyer, die alle Priester geworden sind, angebracht. Aufgrund der nach vorne kragenden Bauweise wird die Kapelle auch schiefe Kapelle genannt. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Ursprüngliche Zuordnung der Kapelle: Staudinger (heute Sparkasse) Die Eltern (Paul und Julie Keusch) der Schwiegermutter (Gertrude Schmitzberger) von Elisabeth Schmitzberger verloren ihren Sohn, Paul Keusch, im Mai 1944. Da er im Soldatenfriedhof Mettendorf in der Eifel (Deutschland) seine letzte Ruhestätte fand, übernahmen Julie und Paul Keusch die Renvovierung sowie Pflege der Kapelle als Andenken an ihren Sohn Paul Keusch. Ebenso wurde die Erinnerung an den gefallenen Bruder durch die weiterhin übernommene Pflege der Kapelle der Schwiegereltern (Gertrude und Franz Schmitzberger) aufrechterhalten. Dieses Andenken wurde bisher auch von der jetzigen Generation weitergeführt. Dzt. ruht eine notwendige Renovierung, da eine Klärung mit der Gemeinde und dem Denkmalamt über die weitere Erhaltung ansteht. Das Bild wurde inzwischen restauriert, befindet sich aber noch nicht im Kapellenbildstock. Die gemalte Kartusche im unteren Bildfeld des Gemäldes, das sich einst in der Kapellennische befand, gab über deren Wiedererrichtung Auskunft. In schwarzer Schrift stand zu lesen: "Zur Erinnerung an ihren einzigen Sohn Paul Keusch/gefallen am 9. Okt. 1944 bei Mettendorf a.d. Eifel/haben diese Kapelle wieder aufrichten lassen/Paul und Julie Keusch im Jahre 1946". Die Kapelle wird von Fam. Schmitzberger betreut. Die letzte notdürftige Renovierung erfolgte durch die Familie Schmitzberger ca. 2010. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Keuschkapelle Pilgerweg St. Leonhard | |
21.05.2020 | |
Juliana Lankmayer |
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21.05.2020 | |
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Keuschkapelle Pilgerweg St. Leonhard | |
02.06.2020 | |
Juliana Lankmayer |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Kulturkatalog Tamsweg, Objekt Nr. 73; Auskunft von Rupert und Elisabeth Schmitzberger; Aufnahme durch Fam. Lankmayer, 2021 |
Datum der Erfassung | 2018-09-24 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-03-24 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |