Seetaler Klause
Gemeinde: Tamsweg
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Die Klause diente ab dem 13. Jh. als Talsperre an der ehemals wichtigsten Verbindung vom Lungau in die Steiermark. Die Talsperre besteht aus einem Torhaus und dem südlich daran angebauten Torwächterhaus, der sogenannten alten Kaserne. Die Funktion als Grenzbefestigung musste die Anlage insbesondere 1480 beim Einfall der Ungarn unter Beweis stellen. Eine militärische Besatzung erhielt sie zuletzt während der Franzosenkriege. Später diente sie nur mehr als Mautstelle für den Transport von Handelsgütern. Die Passbefestigung wurde zwischen 1729 und 1731 erneuert und 1759 repariert. Das völlig verfaulte Blockhaus wurde 1729 abgetragen und neu aufgebaut. Über der Tordurchfahrt richtete man Wohnungen für den Korporal, den Musketier und eine Stube für die Soldaten ein. Die Mauer, die das Tal sperrte, war zum Großteil eingestürzt. Trotz ihrer Weigerung mussten die Lungauer Gemeinden die Robot für die Reparatur der Verteidigungsbauten übernehmen. Das im Süden angrenzende Mauthaus weist über dem Türstock die Jahreszahl 1681 auf.
Beschreibung:
An der Murtaler Landesstraße, unmittelbar vor der Landesgrenze zur Steiermark, zwingt ein schmales Tor die Autofahrer zur Verringerung ihrer Geschwindigkeit. Der Grenzturm an der östlichsten Stelle der Marktgemeinde Tamsweg ist im Erdgeschoss gemauert und mit einer flachbogigen Durchfahrt versehen. Diesem Tor ist ein in Blockbauweise gezimmertes Obergeschoss aufgesetzt, das einst die Kammer des Torwärters beherbergte. Die Eckverbindungen des mit Holzschindeln gedeckten Satteldaches sind in Schwalbenschwanzverzinkung ausgeführt. Im Osten und Westen des Obergeschosses dienen jeweils zwei nebeneinanderliegende, annähernd quadratische Luken als Fenster. Der im Süden unmittelbar anschließende, ebenfalls zweigeschossige, jedoch niedriger gemauerte Baukörper diente als Unterkunft für die Wachmannschaft. Die Inschrift über der Tür nennt neben den Initialen die Jahreszahl 16MM81. An der gegenüberliegenden Seite ist in der Mauer - in der Höhe der Durchfahrt - eine Nische eingelassen. Die segmentbogenförmige Ausnehmung birgt einen kleinen Wandaltar mit einem Maria-Hilf-Bild.
Details
Gemeindename | Tamsweg |
Gemeindekennzahl | 50510 |
Ortsübliche Bezeichnung | Seetaler Klause |
Objektkategorie | 1310 ( Rechtsdenkmäler | Hoheitsrechtsdenkmäler | ) |
Katastralgemeinde | Seethal -- GEM Tamsweg |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | .15 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Seetal |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Seetal 24 |
Längengrad | 13.958772 |
Breitengrad | 47.156996 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 10 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 4.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 3.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | An der Murtaler Landesstraße, unmittelbar vor der Landesgrenze zur Steiermark, zwingt ein schmales Tor die Autofahrer zur Verringerung ihrer Geschwindigkeit. Der Grenzturm an der östlichsten Stelle der Marktgemeinde Tamsweg ist im Erdgeschoss gemauert und mit einer flachbogigen Durchfahrt versehen. Diesem Tor ist ein in Blockbauweise gezimmertes Obergeschoss aufgesetzt, das einst die Kammer des Torwärters beherbergte. Die Eckverbindungen des mit Holzschindeln gedeckten Satteldaches sind in Schwalbenschwanzverzinkung ausgeführt. Im Osten und Westen des Obergeschosses dienen jeweils zwei nebeneinanderliegende, annähernd quadratische Luken als Fenster. Der im Süden unmittelbar anschließende, ebenfalls zweigeschossige, jedoch niedriger gemauerte Baukörper diente als Unterkunft für die Wachmannschaft. Die Inschrift über der Tür nennt neben den Initialen die Jahreszahl 16MM81. An der gegenüberliegenden Seite ist in der Mauer - in der Höhe der Durchfahrt - eine Nische eingelassen. Die segmentbogenförmige Ausnehmung birgt einen kleinen Wandaltar mit einem Maria-Hilf-Bild. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Klause diente ab dem 13. Jh. als Talsperre an der ehemals wichtigsten Verbindung vom Lungau in die Steiermark. Die Talsperre besteht aus einem Torhaus und dem südlich daran angebauten Torwächterhaus, der sogenannten alten Kaserne. Die Funktion als Grenzbefestigung musste die Anlage insbesondere 1480 beim Einfall der Ungarn unter Beweis stellen. Eine militärische Besatzung erhielt sie zuletzt während der Franzosenkriege. Später diente sie nur mehr als Mautstelle für den Transport von Handelsgütern. Die Passbefestigung wurde zwischen 1729 und 1731 erneuert und 1759 repariert. Das völlig verfaulte Blockhaus wurde 1729 abgetragen und neu aufgebaut. Über der Tordurchfahrt richtete man Wohnungen für den Korporal, den Musketier und eine Stube für die Soldaten ein. Die Mauer, die das Tal sperrte, war zum Großteil eingestürzt. Trotz ihrer Weigerung mussten die Lungauer Gemeinden die Robot für die Reparatur der Verteidigungsbauten übernehmen. Das im Süden angrenzende Mauthaus weist über dem Türstock die Jahreszahl 1681 auf. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Kulturkatalog Tamsweg, Nr. 103, Gespräch mit Maria Kößler |
Datum der Erfassung | 2020-03-08 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-09-03 |
letzter Bearbeiter | Klaus Heitzmann |