Tirols Klein-und Flurdenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

“A glooming peace this morning with it brings;
The sun, for sorrow, will not show his head:
Go hence, to have more talk of these sad things;
Some shall be pardon'd, and some punished:
For never was a story of more woe
Than this of Juliet and her Romeo.”

(Einen düsteren Frieden bringt dieser Morgen mit sich; aus lauter Trauer wird die Sonne ihr Haupt nicht zeigen; geht also, damit wir noch mehr über diese traurigen Dinge reden können; manchen wird verziehen werden, andere werden bestraft werden; denn niemals gab es eine beklagenswertere Geschichte als diese von Julia und ihrem Romeo.)

Mit diesen Worten des Fürsten von Verona endet die berühmteste Liebesgeschichte der Welt.

Es ist die Geschichte der beiden Liebenden Romeo und Julia, Sprösslinge der verfeindeten Familien Montague und Capulet. Da ihre Familien ihre Liebe nicht akzeptieren, lassen sie sich heimlich durch Bruder Lorenzo trauen. Romeo wird durch Julias Vetter Tybalt in einen Streit verwickelt, der mit dem Tod von Romeos Freund Mercutio endet, woraufhin Romeo Tybalt ersticht. Romeo muss aus Verona fliehen, während Julias Eltern bereits ihre Hochzeit mit dem Grafen Paris planen. Mit Hilfe Bruder Lorenzos versucht Julia dem Plan zu entkommen, in dem sie einen Schlaftrunk zu sich nimmt, der sie in einen todesähnlichen Zustand versetzt. Ihr Plan geht schief, Romeo glaubt Julia tot und trinkt über ihrer vermeintlichen „Leiche“ ein schnell wirkendes Gift. Die aus dem Schlaf erwachende Julia sieht ihren Geliebten tot und ersticht sich. Erst über den Leichen der beiden unglücklichen Liebenden versöhnen sich schließlich die beiden Familien.

Zu Grunde liegt dem Stück eine italienische Novelle, die ihre Wurzeln in den innerstädtischen Auseinandersetzungen im mittelalterlichen Oberitalien hatte, wo sich viele Familien bis aufs Blut bekämpften. Zum Leben erweckt wurde sie durch einen englischen Dramatiker, der mit diesem und vielen anderen Stücken und Sonetten Weltliteratur schrieb: William Shakespeare.

Geboren wurde Shakespeare 1564 in Stratford-upon-Avon, wo er 1616 auch starb. Obwohl sein Leben insgesamt sehr gut dokumentiert ist, gibt es einige dunkle Phasen und Unklarheiten, besonders was seine frühen Jahre angeht; zudem ranken sich zahlreiche Spekulationen um sein Leben. So ist nicht sicher, wann er von Stratford nach London zog, bzw. welche Ausbildung er erhalten hatte. 1582 heiratete er mit achtzehn die acht Jahre ältere Anne Hathaway, mit der er drei Kinder hatte. Die Ehe mit der deutlich älteren Frau gab ebenfalls Anlass zu Spekulationen. Nach der Geburt von Zwillingen 1585 verschwindet Shakespeare aus den Akten. Erst 1592 kehrt er in das Licht der Geschichte zurück: Ein Pamphlet dokumentiert erstmals, dass er sich in London aufhält.

Zu dieser Zeit war Shakespeare bereits Mitglied einer Schauspieltruppe, die sich ab 1594 „Lord Chamberlain's Men“ nannte. Für diese Truppe war er als Stückeschreiber tätig. Theater war damals noch tägliches Unterhaltungsgeschäft; einziges Kriterium dafür, dass Stücke sich lohnten und gespielt wurden, war, dass sie viel Publikum und dessen Zustimmung fanden. So mussten ständig neue Stücke gespielt werden, damit sich das Publikum auch nicht langweilte – das Theater hatte eine ähnliche Funktion wie die Kinos heute, nur mit dem Unterschied, dass es während der Aufführungen sehr lebhaft zuging und das Publikum lauthals seine Zustimmung oder Abneigung (auch durch das Werfen von Gegenständen etc. auf die Bühne) kundtat!

Legendär ist das so genannte „Globe Theater“, dessen Mitbesitzer Shakespeare seit 1597 war und das mittlerweile nachgebaut wurde. Der Name deutet bereits auf die runde Form hin; es war drei Stockwerke hoch, die Bühne ragte in den Zuschauerraum hinein und kein Platz war mehr als 20 m von der Bühne entfernt – insbesondere für die Leute auf den Stehplätzen im Innenhof waren die Schauspieler „zum Greifen nahe“, während sich besser situierte Herrschaften auf die rings um verlaufenden höheren Ränge der Galerien verteilten. Die Galerie im ersten Stock hinter der Bühne wurde ebenfalls in die Aufführung mit einbezogen; hier befand sich etwa der berühmte Balkon von Romeo und Julia.

Shakespeare verstand sein Geschäft als Stückschreiber – seine Dramen zielen durchaus auf Lacher im Publikum und sind voll mit obszönen Anspielungen, um die Zuschauer bei Laune zu halten. Weltliteratur also, die lebte. Mit 46 Jahren kehrte Shakespeare als reicher Mann nach Stratford zurück und verbrachte die letzten Jahre im Kreis seiner Familie. Seine Stücke bleiben bis zum heutigen Tag fester Bestandteil der Bühnen auf der ganzen Welt und lieferten die Drehbücher für zahlreiche Verfilmungen; neben Romeo und Julia schrieb er unvergessliche Klassiker wie „Hamlet“, „A midsummer night’s dream“, „Much ado about nothing“, „King Lear“ oder „Macbeth“ neben unzähligen weiteren Stücken und einer Fülle an Gedichten.

Beschreibung:

Granitstein