Meilensteine Wörgl - Apuleius schreibt den Roman
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Apuleius wird um 125 n. Chr. in Madaura, Numidien in Afrika (heute Algerien) geboren und verfasst zahlreiche Schriften. Bedeutend ist sein Werk Metamorphosen, besser bekannt unter dem Titel Asinus aureus /"Der Goldene Esel", ein Unterhaltungsroman in elf Büchern, der um 150 n. Chr. oder später entstanden sein dürfte.
Er handelt von dem jungen Mann Lucius, der durch Zauberei in einen Esel verwandelt wird, allerlei Abenteuer erlebt und schließlich von der Göttin Isis erlöst wird. Diese Haupterzählung ist geschmückt mit Nebenhandlungen und einzelnen Episoden (z.B. der Erzählung von "Amor und Psyche").
Das Werk besticht neben der Handlung durch die Erzählkunst und die Sprache des Apuleius. Der Autor erzeugt verschiedene Stimmungen wie Exotik, Spannung, Schrecken, banale Alltäglichkeit oder Komik und verwendet literarisches Latein und die Volksprache. Der Roman ist mit der Darstellung der Abenteuer des Helden nicht nur als Schelmenroman von Bedeutung, sondern er weist ebenso ernsthafte Züge auf. Neben witzigen Elementen beinhaltet die Geschichte auch Themen wie Leid, Tod und Brutalität; der Neugier auf Zauber folgt letztlich die Erlösung durch die Gnade der ägyptischen Göttin Isis.
Bereits im Altertum erlangt der "Der goldene Esel" – so wird das Werk von Augustinus zitiert – große Beliebtheit. Wegen des märchenhaften Ambientes und anderer Schriften wie de magia ("Über die Magie") wird Apuleius noch in der Antike zu einem Wundertäter und Zauberer stilisiert.
"Der Goldene Esel" nimmt literaturhistorisch eine wichtige Stellung in der Ausprägung des Schelmenromans ein und lebt in späteren Werken weiter (Giovanni Boccaccio Il Decamerone, Hans Jakob Christoffel von Grimelshausen Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch, Alain René Lesage Histoire de Gil Blas de Santillane oder Saavedra Miguel de Cervantes Don Quixote). Auch die Episode von "Amor und Psyche" inspirierte künftiges künstlerisches Schaffen.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Apuleius schreibt den Roman |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Apuleius wird um 125 n. Chr. in Madaura, Numidien in Afrika (heute Algerien) geboren und verfasst zahlreiche Schriften. Bedeutend ist sein Werk Metamorphosen, besser bekannt unter dem Titel Asinus aureus /"Der Goldene Esel", ein Unterhaltungsroman in elf Büchern, der um 150 n. Chr. oder später entstanden sein dürfte. Er handelt von dem jungen Mann Lucius, der durch Zauberei in einen Esel verwandelt wird, allerlei Abenteuer erlebt und schließlich von der Göttin Isis erlöst wird. Diese Haupterzählung ist geschmückt mit Nebenhandlungen und einzelnen Episoden (z.B. der Erzählung von "Amor und Psyche"). Das Werk besticht neben der Handlung durch die Erzählkunst und die Sprache des Apuleius. Der Autor erzeugt verschiedene Stimmungen wie Exotik, Spannung, Schrecken, banale Alltäglichkeit oder Komik und verwendet literarisches Latein und die Volksprache. Der Roman ist mit der Darstellung der Abenteuer des Helden nicht nur als Schelmenroman von Bedeutung, sondern er weist ebenso ernsthafte Züge auf. Neben witzigen Elementen beinhaltet die Geschichte auch Themen wie Leid, Tod und Brutalität; der Neugier auf Zauber folgt letztlich die Erlösung durch die Gnade der ägyptischen Göttin Isis. Bereits im Altertum erlangt der "Der goldene Esel" – so wird das Werk von Augustinus zitiert – große Beliebtheit. Wegen des märchenhaften Ambientes und anderer Schriften wie de magia ("Über die Magie") wird Apuleius noch in der Antike zu einem Wundertäter und Zauberer stilisiert. "Der Goldene Esel" nimmt literaturhistorisch eine wichtige Stellung in der Ausprägung des Schelmenromans ein und lebt in späteren Werken weiter (Giovanni Boccaccio Il Decamerone, Hans Jakob Christoffel von Grimelshausen Der Abentheurliche Simplicissimus Teutsch, Alain René Lesage Histoire de Gil Blas de Santillane oder Saavedra Miguel de Cervantes Don Quixote). Auch die Episode von "Amor und Psyche" inspirierte künftiges künstlerisches Schaffen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Apuleius, Der goldene Esel. Übertr. v. August Rode. Nachw. v. Wilhelm Haupt, Insel Taschenbücher Nr.146 Mit Illustr. v. Max Klinger zu 'Amor u. Psyche', Insel Verlag, Frankfurt 2004 (9. Auf.). Walter Kißel, Die Römische Literatur in Text und Darstellung, Bd. 4, Kaiserzeit I. Von Seneca maior bis Apuleius, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1985, S. 258-271. |
Datum der Erfassung | 2019-11-29 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |