Meilensteine Wörgl - Wikinger überfallen Kloster Lindisfarne

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

„Nie zuvor hat sich etwas ähnlich Schreckliches zugetragen. Die Kirche von St. Cuthbert war mit dem Blut der Priester bespritzt, aller Schmuck war geraubt ... Das ist der Anfang allen Leids."Mit diesen Worten beschrieb Alkuin (vgl. 782 Alkuin ) den Überfall auf das Kloster Lindisfarne; gemeint ist das Kloster St. Cuthbert auf der Insel Lindisfarne vor der englischen Küste an der Grenze zu Schottland. Die Quellen zeichnen diesen Überfall als überaus grausam: Am Morgengrauen sah man Silhouetten am Horizont, die bald die Kontur von langgestreckten Schiffen mit Drachen- und Schlangenköpfen annahmen. Wie Krieger, die direkt aus der Hölle kamen, erschienen die Wikinger den Inselbewohnern – sie erschlugen alle, die sich ihnen in den Weg stellten und plünderten die Schätze der Kirche, rissen Kreuze von den Wänden und raubten Messbücher. Der Überfall löste Entsetzen in der Christenheit aus, nicht zuletzt, weil Lindisfarne Zentrum der Verehrung der Heiligen Cuthbert und Aidan war. Der Überfall auf das Kloster St. Cuthbert auf Lindisfarne 793 ist der erste große Raubzug der Wikinger, der durch die Quellen sicher belegt ist. Er ist nur der Beginn einer Reihe von Überfällen, die sich am Anfang vor allem gegen Klöster richteten, da dort die meisten Schätze zu finden waren und man Lösegelder etwa auch für Reliquien und andere Kostbarkeiten verlangen konnte. Konsequenterweise wurden die Wikinger als „normannische Geißel“ der Christenheit angesehen und zu blutrünstigen Monstern und Bestien stilisiert - mittlerweile wird das Schreckensbild eher von einer romantisch-mythischen Verklärung verdrängt. Die Wikinger prägten durch ihre Überfälle ein ganzes Zeitalter, das erst im 11. Jahrhundert endete, als sie zusehends sesshaft wurden und vielfach den christlichen Glauben übernahmen; hinzu kam, dass sie ihre Vorherrschaft als Krieger auf See verloren ebenso wie ihre Überlegenheit in der Schifffahrtstechnik.

Zum Begriff Wikinger: Die Etymologie ist nach wie vor umstritten. Das Wort viking ist vermutlich skandinavischen Ursprungs. Es könnte zum einen auf wic/vicus zurückgehen, und also Männer bezeichnen, die von Ort zu Ort fahren oder Handelsplätze angreifen; eine zweite Erklärung geht vom altnordischen Verb vigja aus in der Bedeutung ‚schlagen’, ‚zerschlagen’, was die Wikinger als Zerstörer charakterisieren würde. Es wird jedenfalls deutlich, dass Wikinger keine Bezeichnung für ein Volk ist, sondern vielmehr eine Lebensweise beschreibt.

Tatsächlich können als Wikinger jene Skandinavier bzw. Männer aus dem Norden angesehen werden, die auf derlei Beutezüge aufbrachen. Motivation waren starke Überbevölkerung und die äußerst harten Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern selber. Es finden sich noch weitere zeitgemäße Bezeichnungen: Nordmänner bzw. Normannen (die zweite gängige Bezeichnung ist verewigt im Namen Normandie) die Finnen und Slawen bezeichneten die Wikinger als Waräger oder Rus, woraus sich der Name Russland ableitet.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Wikinger überfallen Kloster Lindisfarne
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) „Nie zuvor hat sich etwas ähnlich Schreckliches zugetragen. Die Kirche von St. Cuthbert war mit dem Blut der Priester bespritzt, aller Schmuck war geraubt ... Das ist der Anfang allen Leids."Mit diesen Worten beschrieb Alkuin (vgl. 782 Alkuin ) den Überfall auf das Kloster Lindisfarne; gemeint ist das Kloster St. Cuthbert auf der Insel Lindisfarne vor der englischen Küste an der Grenze zu Schottland. Die Quellen zeichnen diesen Überfall als überaus grausam: Am Morgengrauen sah man Silhouetten am Horizont, die bald die Kontur von langgestreckten Schiffen mit Drachen- und Schlangenköpfen annahmen. Wie Krieger, die direkt aus der Hölle kamen, erschienen die Wikinger den Inselbewohnern – sie erschlugen alle, die sich ihnen in den Weg stellten und plünderten die Schätze der Kirche, rissen Kreuze von den Wänden und raubten Messbücher. Der Überfall löste Entsetzen in der Christenheit aus, nicht zuletzt, weil Lindisfarne Zentrum der Verehrung der Heiligen Cuthbert und Aidan war. Der Überfall auf das Kloster St. Cuthbert auf Lindisfarne 793 ist der erste große Raubzug der Wikinger, der durch die Quellen sicher belegt ist. Er ist nur der Beginn einer Reihe von Überfällen, die sich am Anfang vor allem gegen Klöster richteten, da dort die meisten Schätze zu finden waren und man Lösegelder etwa auch für Reliquien und andere Kostbarkeiten verlangen konnte. Konsequenterweise wurden die Wikinger als „normannische Geißel“ der Christenheit angesehen und zu blutrünstigen Monstern und Bestien stilisiert - mittlerweile wird das Schreckensbild eher von einer romantisch-mythischen Verklärung verdrängt. Die Wikinger prägten durch ihre Überfälle ein ganzes Zeitalter, das erst im 11. Jahrhundert endete, als sie zusehends sesshaft wurden und vielfach den christlichen Glauben übernahmen; hinzu kam, dass sie ihre Vorherrschaft als Krieger auf See verloren ebenso wie ihre Überlegenheit in der Schifffahrtstechnik.

Zum Begriff Wikinger: Die Etymologie ist nach wie vor umstritten. Das Wort viking ist vermutlich skandinavischen Ursprungs. Es könnte zum einen auf wic/vicus zurückgehen, und also Männer bezeichnen, die von Ort zu Ort fahren oder Handelsplätze angreifen; eine zweite Erklärung geht vom altnordischen Verb vigja aus in der Bedeutung ‚schlagen’, ‚zerschlagen’, was die Wikinger als Zerstörer charakterisieren würde. Es wird jedenfalls deutlich, dass Wikinger keine Bezeichnung für ein Volk ist, sondern vielmehr eine Lebensweise beschreibt.

Tatsächlich können als Wikinger jene Skandinavier bzw. Männer aus dem Norden angesehen werden, die auf derlei Beutezüge aufbrachen. Motivation waren starke Überbevölkerung und die äußerst harten Lebensbedingungen in ihren Herkunftsländern selber. Es finden sich noch weitere zeitgemäße Bezeichnungen: Nordmänner bzw. Normannen (die zweite gängige Bezeichnung ist verewigt im Namen Normandie) die Finnen und Slawen bezeichneten die Wikinger als Waräger oder Rus, woraus sich der Name Russland ableitet.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Wikinger überfallen Kloster Lindisfarne

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Else Roesdahl/ Niels Lund, Wikinger, Lexikon des Mittelalters, Bd. 9, Stuttgart 2002, Sp. 98-106;

David W. Rollasohn, Lindisfarne, Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, Stuttgart 2002, Sp. 1999-2000.

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

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