Meilensteine Wörgl - Louis Braille entwickelt die Blindenschrift
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Louis Braille wurde am 4. Januar 1809 in Coupvray in der Nähe von Paris geboren, erblindete mit drei Jahren nach einem Unfall in der Werkstatt seines Vaters, trat mit zehn Jahren als Zögling in die Pariser Blindenanstalt ein, an der er seit 1828 selbst unterrichtete.
Als Schüler erfuhr Braille von der sogenannten „Nachtschrift“ des Artilleriehauptmanns Charles Barbier (1767-1843), einem Buchstabensystem für geheime Botschaften, die ohne Licht verfasst und „gelesen“ werden konnten. Es bestand aus 36 erhabenen Grundzeichen mit bis zu 12 Punkten, die in einen festen Karton gedrückt wurden und mit den Fingern ertastet werden konnten.
Braille verbesserte diese recht komplizierte Schrift, indem er das System von 12 Punkten auf sechs reduzierte, die in unterschiedlichen Kombinationen die Darstellung von insgesamt 63 Zeichen (Buchstaben, Laute, Zahlen, Zeichen, Noten für Musik) ermöglichten. Dabei werden für jede Zeichenkombination zwei Punkte in der Breite und drei Punkte in der Höhe zugrunde gelegt, die als erhaben oder glatt ertastet werden können.
Mit 16 Jahren stellte Louis Braille im Jahre 1825 seine Punktierschrift für Blinde vor – „Procédeé pour écrire etc. à l´usage des aveugles“. 1838 gab Braille ein Lehrbuch der Arithmetik für Blinde heraus und im Jahr darauf entwickelte er nach seinem Punkteschema auch eine Notenschrift.
Obwohl die Zeichen der Braille´schen Blindenschrift leicht erlernbar waren, konnte sich diese lange Zeit nicht durchsetzen; außerdem gab es auch Widerstände gegen die Reliefpunkteschrift, für die es seit 1847 eine Druck-Presse gab, mit der Bücher und Printmedien in Blindenschrift gedruckt werden konnten. 1850 wurde die Braille-Schrift für den Unterricht an französischen Blindenschulen eingeführt, doch ihren internationalen Durchbruch erlebte ihr Schöpfer nicht mehr.
Louis Braille starb zwei Tage nach seinem 43. Geburtstag am 6. Januar 1852 in Paris an Tuberkulose. Seine Erfindung lebte jedoch weiter, verbreitete sich nach dem Blindenlehrerkongresses in Wien 1873 allmählich auch in andere Ländern und wurde 1878 auf einem Kongress in Paris offiziell zur internationalen Methode für den Unterricht in Blindenschulen erklärt. In der Folgezeit fand die Braille-Schrift Eingang in zahlreiche Sprachen rund um die Welt und heute ist sie aus der Schul- und Berufsausbildung der Blinden nicht mehr wegzudenken.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Louis Braille entwickelt die Blindenschrift |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Louis Braille wurde am 4. Januar 1809 in Coupvray in der Nähe von Paris geboren, erblindete mit drei Jahren nach einem Unfall in der Werkstatt seines Vaters, trat mit zehn Jahren als Zögling in die Pariser Blindenanstalt ein, an der er seit 1828 selbst unterrichtete. Als Schüler erfuhr Braille von der sogenannten „Nachtschrift“ des Artilleriehauptmanns Charles Barbier (1767-1843), einem Buchstabensystem für geheime Botschaften, die ohne Licht verfasst und „gelesen“ werden konnten. Es bestand aus 36 erhabenen Grundzeichen mit bis zu 12 Punkten, die in einen festen Karton gedrückt wurden und mit den Fingern ertastet werden konnten. Braille verbesserte diese recht komplizierte Schrift, indem er das System von 12 Punkten auf sechs reduzierte, die in unterschiedlichen Kombinationen die Darstellung von insgesamt 63 Zeichen (Buchstaben, Laute, Zahlen, Zeichen, Noten für Musik) ermöglichten. Dabei werden für jede Zeichenkombination zwei Punkte in der Breite und drei Punkte in der Höhe zugrunde gelegt, die als erhaben oder glatt ertastet werden können. Mit 16 Jahren stellte Louis Braille im Jahre 1825 seine Punktierschrift für Blinde vor – „Procédeé pour écrire etc. à l´usage des aveugles“. 1838 gab Braille ein Lehrbuch der Arithmetik für Blinde heraus und im Jahr darauf entwickelte er nach seinem Punkteschema auch eine Notenschrift. Obwohl die Zeichen der Braille´schen Blindenschrift leicht erlernbar waren, konnte sich diese lange Zeit nicht durchsetzen; außerdem gab es auch Widerstände gegen die Reliefpunkteschrift, für die es seit 1847 eine Druck-Presse gab, mit der Bücher und Printmedien in Blindenschrift gedruckt werden konnten. 1850 wurde die Braille-Schrift für den Unterricht an französischen Blindenschulen eingeführt, doch ihren internationalen Durchbruch erlebte ihr Schöpfer nicht mehr. Louis Braille starb zwei Tage nach seinem 43. Geburtstag am 6. Januar 1852 in Paris an Tuberkulose. Seine Erfindung lebte jedoch weiter, verbreitete sich nach dem Blindenlehrerkongresses in Wien 1873 allmählich auch in andere Ländern und wurde 1878 auf einem Kongress in Paris offiziell zur internationalen Methode für den Unterricht in Blindenschulen erklärt. In der Folgezeit fand die Braille-Schrift Eingang in zahlreiche Sprachen rund um die Welt und heute ist sie aus der Schul- und Berufsausbildung der Blinden nicht mehr wegzudenken. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | http://meilensteine.woergl.at/ |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-08 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |