Meilensteine Wörgl - Adolf Hitler wird deutscher Reichskanzler

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

1925 erreichte Hitler die Aufhebung des Verbots der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) und begann im Februar 1925 mit ihrem Wiederaufbau, jetzt von vornherein reichsweit. Infolge der vorübergehenden Konsolidierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und auch wegen des Redeverbots, das zwischen 1925 und 1928 in den meisten Reichsländern gegen Hitler verhängt wurde, gewann die Partei nur allmählich an Boden.

Immerhin sammelte sie in diesen Jahren einen verlässlichen Kader von Unterführern und Gefolgsleuten, die Hitler nahezu vorbehaltlos ergeben waren und formte sich zur „Führerpartei“, in der sich die Willensbildung nach dem Schema von Befehl und Gehorsam vollziehen sollte. Innerhalb der Partei wurde Hitler zum Objekt eines bald auch propagandistisch genutzten Führerkults.

Den Durchbruch zur Massenpartei, den Hitler in seiner Führerrolle bestätigte, erreichte die NSDAP seit 1929, weil die Weltwirtschaftskrise (1932 über 6 Millionen Arbeitslose) und der rapide anwachsende Zweifel der Bevölkerung an der Fähigkeit der demokratischen Kräfte, mit den Problemen fertig zu werden, diesen genannten Durchbruch begünstigten. Der Erfolg der Hitlerschen Propaganda blieb solange relativ gering, solange die wirtschaftliche Stabilität anhielt.

Nach dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise steigerten sich die Wahlerfolge der NSDAP sprunghaft; 1932 wurde sie die stärkste Partei im Reichstag. Durch ihre gewerkschaftsfeindliche Haltung kam sie den Bedürfnissen der Großindustrie entgegen, von der sie deshalb auch finanziell unterstützt wurde.

In dieser Lage wuchs Hitler eine Schlüsselrolle zu, da er über den Stimmenrückhalt verfügte (37,3% der Stimmen bei der Reichstagswahl Juli 1932), der den Gegnern der Republik auf der politischen Rechten in Militär, Verwaltung, Großgrundbesitz und Großwirtschaft fehlte.

Hitler verfolgte eine Taktik der Zusammenarbeit in der „nationalen Opposition" bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenständigkeit der NSDAP.

Im April 1932 verlor Hitler die Reichspräsidentenwahl gegen Paul von Hindenburg (um kandidieren zu können, wurde er vom nationalsozialistischen Innenminister von Braunschweig zum Regierungsrat ernannt und erhielt dadurch die deutsche Staatsbürgerschaft).

Im Juli wird die NSDAP mit 230 von 608 Abgeordneten stärkste Partei. Ein Angebot von Papens, der Hitler zum Vizekanzler machen will, schlägt dieser aus. Entweder die ganze Macht oder in die Oppostion.

Im August wies Hindenburg seinen Anspruch, als Führer der stärksten Partei zum Reichskanzler berufen zu werden, brüsk zurück. Dadurch wankte die Basis von Hitlers bisheriger Stärke, der unaufhaltsam erscheinende Erfolg; die Partei geriet in eine erste Krise.

Die NSDAP, die lange ersehnte Macht und den Stimmenrückgang der Novemberwahlen vor Augen, ließ sich auf das Programm des konservativen Verhandlungsführers Franz von Papen und des mächtigen Pressevertreters Alfred Hugenberg ein. Vor allem Unternehmerkreise, denen sich Hitler als Antikommunist (Unternehmer hatten wegen der Gewinne der KPD bei den Wahlen im November Angst) vorstellte und seine Bewegung als unternehmerfreundlich darstellte, setzten sich bei Hindenburg für eine Kanzlerschaft Hitlers ein.

Die Taktik, die jetzt wirksam wurde, sollte auf legalem Wege eine Machtergreifung ermöglichen. Während auf den Straßen die Kampfverbände weiter Unruhe stifteten, gaben sich die politischen Führer der NSDAP in den Verhandlungen mit den konservativen Kräften bescheiden: Lediglich die Ämter des Reichskanzlers und des Innenministers sollten bei der nächsten Regierungsbildung an die NSDAP vergeben werden. Schon sahen die konservativen Taktiker ihre Rechnung aufgehen: Hitler sollte als Reichskanzler von zuverlässigen nationalen Kräften „eingerahmt“ werden. „In drei Monaten haben wir Hitler so an die Wand gedrückt, dass er quietscht“, meinte von Papen.

Am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg Hitler zum Reichskanzler.

Er, der in geographischer Unkenntnis vom „böhmischen Gefreiten“ sprach und andere Steigbügelhalter Hitlers hatten den Machtwillen der Nationalsozialisten unterschätzt. Somit kam Hitler an die Macht und die Unterdrückung aller Andersdenkenden beginnt.

In der Koalitionsregierung überspielten Hitler und die beiden nationalsozialistischen Minister Dr. Wilhelm Frick und Hermann Göring sehr schnell ihre acht deutsch-nationalen bzw. parteilosen Kollegen. Der 18monatige Prozess der „Machtergreifung“ verlief zwar unsystematisch, festigte aber die Stellung der NSDAP auf allen Ebenen. Antisemitismus war ein grundlegender Bestandteil in Hitlers Programm. Antisemitismus hieß die magische Formel, mit der Hitler alle gesellschaftlichen Missstände erklärte und die politisch desorientierten Massen auf seine Seite zog. Antisemitismus war das Mittel, mit dem Hitler die Rechtsordnung zerschlug, die Diktatur errichtete und das deutsche Volk in seine Verbrechen verstrickte.

Worte Adolf Hitlers zum 30. Januar 1933(original):

"Herr, Du siehst, wir haben uns geändert. Das deutsche Volk ist nicht mehr das Volk der Ehrlosigkeit und Schande, der Selbstzerfleischung, der Kleinmütigkeit und Kleingläubigkeit; nein, Herr, das deutsche Volk ist wieder stark geworden: In seinem Geist stark, in seinem Willen stark, in seiner Beharrlichkeit; stark im Ertragen aller Opfer. Herr, wir lassen nicht von Dir! Nun segne unseren Kampf um unsere Freiheit und damit unser deutsches Volk und Vaterland!"

Worte Hermann Görings zum 30. Januar 1933(original):

"Am Montag, den 30. Januar, um 11 Uhr vormittags, erfolgte die Berufung Adolf Hitlers durch den Reichspräsidenten, und sieben Minuten später war das Kabinett gebildet, waren die Minister vereidigt ... Mit den Worten des greisen Feldmarschalls: 'Und nun, meine Herrn, mit Gott vorwärts!' ging das neue Kabinett an seine Arbeit. Unvergesslich war gerade für mich, der ich so oft im vergangenen Jahr als Beauftragter zwischen dem Kaiserhof und der Wilhelmstraße hin und her gegangen war, der Augenblick, als ich zu meinem Auto hinauseilte und der fragenden Menge als erster mitteilen konnte: 'Hitler ist Reichskanzler geworden.' Atemlose Stille am Anfang, dann aber brauste es wie ein Sturmwind los, ein einziger Aufschrei des Jubels gellte auf. Und dann zerstob die Menge, in rasendem Lauf sah man Jungens, sah man Männer, ja sogar Frauen davoneilen, um diese Glücksbotschaft, diese Rettung weiterzumelden, weiterzuverbreiten. Ich vermag nicht zu schildern, welche Gefühle uns damals durchtobten, als wir nun wieder im Zimmer des Kaiserhofes beisammen waren. Wie wunderbar hatte doch das Schicksal schließlich sich gewendet, und wie wunderbar war der greise Feldmarschall zum Werkzeug Gottes geworden, als er am 13. August 1932 und in den Novembertagen des vergangenen Jahres sich gegen die Berufung Hitlers wendete, um jetzt im richtigen und entscheidenden Augenblick seine Berufung durchzuführen ... "

Die Geschichte hat gezeigt, wie es tatsächlich weiterging ……

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Adolf Hitler wird deutscher Reichskanzler
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1925 erreichte Hitler die Aufhebung des Verbots der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) und begann im Februar 1925 mit ihrem Wiederaufbau, jetzt von vornherein reichsweit. Infolge der vorübergehenden Konsolidierung der politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland und auch wegen des Redeverbots, das zwischen 1925 und 1928 in den meisten Reichsländern gegen Hitler verhängt wurde, gewann die Partei nur allmählich an Boden.

Immerhin sammelte sie in diesen Jahren einen verlässlichen Kader von Unterführern und Gefolgsleuten, die Hitler nahezu vorbehaltlos ergeben waren und formte sich zur „Führerpartei“, in der sich die Willensbildung nach dem Schema von Befehl und Gehorsam vollziehen sollte. Innerhalb der Partei wurde Hitler zum Objekt eines bald auch propagandistisch genutzten Führerkults.

Den Durchbruch zur Massenpartei, den Hitler in seiner Führerrolle bestätigte, erreichte die NSDAP seit 1929, weil die Weltwirtschaftskrise (1932 über 6 Millionen Arbeitslose) und der rapide anwachsende Zweifel der Bevölkerung an der Fähigkeit der demokratischen Kräfte, mit den Problemen fertig zu werden, diesen genannten Durchbruch begünstigten. Der Erfolg der Hitlerschen Propaganda blieb solange relativ gering, solange die wirtschaftliche Stabilität anhielt.

Nach dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise steigerten sich die Wahlerfolge der NSDAP sprunghaft; 1932 wurde sie die stärkste Partei im Reichstag. Durch ihre gewerkschaftsfeindliche Haltung kam sie den Bedürfnissen der Großindustrie entgegen, von der sie deshalb auch finanziell unterstützt wurde.

In dieser Lage wuchs Hitler eine Schlüsselrolle zu, da er über den Stimmenrückhalt verfügte (37,3% der Stimmen bei der Reichstagswahl Juli 1932), der den Gegnern der Republik auf der politischen Rechten in Militär, Verwaltung, Großgrundbesitz und Großwirtschaft fehlte.

Hitler verfolgte eine Taktik der Zusammenarbeit in der „nationalen Opposition" bei gleichzeitiger Wahrung der Eigenständigkeit der NSDAP.

Im April 1932 verlor Hitler die Reichspräsidentenwahl gegen Paul von Hindenburg (um kandidieren zu können, wurde er vom nationalsozialistischen Innenminister von Braunschweig zum Regierungsrat ernannt und erhielt dadurch die deutsche Staatsbürgerschaft).

Im Juli wird die NSDAP mit 230 von 608 Abgeordneten stärkste Partei. Ein Angebot von Papens, der Hitler zum Vizekanzler machen will, schlägt dieser aus. Entweder die ganze Macht oder in die Oppostion.

Im August wies Hindenburg seinen Anspruch, als Führer der stärksten Partei zum Reichskanzler berufen zu werden, brüsk zurück. Dadurch wankte die Basis von Hitlers bisheriger Stärke, der unaufhaltsam erscheinende Erfolg; die Partei geriet in eine erste Krise.

Die NSDAP, die lange ersehnte Macht und den Stimmenrückgang der Novemberwahlen vor Augen, ließ sich auf das Programm des konservativen Verhandlungsführers Franz von Papen und des mächtigen Pressevertreters Alfred Hugenberg ein. Vor allem Unternehmerkreise, denen sich Hitler als Antikommunist (Unternehmer hatten wegen der Gewinne der KPD bei den Wahlen im November Angst) vorstellte und seine Bewegung als unternehmerfreundlich darstellte, setzten sich bei Hindenburg für eine Kanzlerschaft Hitlers ein.

Die Taktik, die jetzt wirksam wurde, sollte auf legalem Wege eine Machtergreifung ermöglichen. Während auf den Straßen die Kampfverbände weiter Unruhe stifteten, gaben sich die politischen Führer der NSDAP in den Verhandlungen mit den konservativen Kräften bescheiden: Lediglich die Ämter des Reichskanzlers und des Innenministers sollten bei der nächsten Regierungsbildung an die NSDAP vergeben werden. Schon sahen die konservativen Taktiker ihre Rechnung aufgehen: Hitler sollte als Reichskanzler von zuverlässigen nationalen Kräften „eingerahmt“ werden. „In drei Monaten haben wir Hitler so an die Wand gedrückt, dass er quietscht“, meinte von Papen.

Am 30. Januar 1933 ernannte Hindenburg Hitler zum Reichskanzler.

Er, der in geographischer Unkenntnis vom „böhmischen Gefreiten“ sprach und andere Steigbügelhalter Hitlers hatten den Machtwillen der Nationalsozialisten unterschätzt. Somit kam Hitler an die Macht und die Unterdrückung aller Andersdenkenden beginnt.

In der Koalitionsregierung überspielten Hitler und die beiden nationalsozialistischen Minister Dr. Wilhelm Frick und Hermann Göring sehr schnell ihre acht deutsch-nationalen bzw. parteilosen Kollegen. Der 18monatige Prozess der „Machtergreifung“ verlief zwar unsystematisch, festigte aber die Stellung der NSDAP auf allen Ebenen. Antisemitismus war ein grundlegender Bestandteil in Hitlers Programm. Antisemitismus hieß die magische Formel, mit der Hitler alle gesellschaftlichen Missstände erklärte und die politisch desorientierten Massen auf seine Seite zog. Antisemitismus war das Mittel, mit dem Hitler die Rechtsordnung zerschlug, die Diktatur errichtete und das deutsche Volk in seine Verbrechen verstrickte.

Worte Adolf Hitlers zum 30. Januar 1933(original):

"Herr, Du siehst, wir haben uns geändert. Das deutsche Volk ist nicht mehr das Volk der Ehrlosigkeit und Schande, der Selbstzerfleischung, der Kleinmütigkeit und Kleingläubigkeit; nein, Herr, das deutsche Volk ist wieder stark geworden: In seinem Geist stark, in seinem Willen stark, in seiner Beharrlichkeit; stark im Ertragen aller Opfer. Herr, wir lassen nicht von Dir! Nun segne unseren Kampf um unsere Freiheit und damit unser deutsches Volk und Vaterland!"

Worte Hermann Görings zum 30. Januar 1933(original):

"Am Montag, den 30. Januar, um 11 Uhr vormittags, erfolgte die Berufung Adolf Hitlers durch den Reichspräsidenten, und sieben Minuten später war das Kabinett gebildet, waren die Minister vereidigt ... Mit den Worten des greisen Feldmarschalls: 'Und nun, meine Herrn, mit Gott vorwärts!' ging das neue Kabinett an seine Arbeit. Unvergesslich war gerade für mich, der ich so oft im vergangenen Jahr als Beauftragter zwischen dem Kaiserhof und der Wilhelmstraße hin und her gegangen war, der Augenblick, als ich zu meinem Auto hinauseilte und der fragenden Menge als erster mitteilen konnte: 'Hitler ist Reichskanzler geworden.' Atemlose Stille am Anfang, dann aber brauste es wie ein Sturmwind los, ein einziger Aufschrei des Jubels gellte auf. Und dann zerstob die Menge, in rasendem Lauf sah man Jungens, sah man Männer, ja sogar Frauen davoneilen, um diese Glücksbotschaft, diese Rettung weiterzumelden, weiterzuverbreiten. Ich vermag nicht zu schildern, welche Gefühle uns damals durchtobten, als wir nun wieder im Zimmer des Kaiserhofes beisammen waren. Wie wunderbar hatte doch das Schicksal schließlich sich gewendet, und wie wunderbar war der greise Feldmarschall zum Werkzeug Gottes geworden, als er am 13. August 1932 und in den Novembertagen des vergangenen Jahres sich gegen die Berufung Hitlers wendete, um jetzt im richtigen und entscheidenden Augenblick seine Berufung durchzuführen ... "

Die Geschichte hat gezeigt, wie es tatsächlich weiterging ……
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Adolf Hitler wird deutscher Reichskanzler

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Gechichtsmaterialien auf lsg.musin.de

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

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