Meilensteine Wörgl - Grafschaftsverleihungen an die Bischöfe von Trient und Brixen

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

1004 übertrug König Heinrich II. (1002/14-1024) den Trientner Bischöfen die Grafschaft Trient, womit entscheidende Voraussetzungen für die Entstehung des Reichsfürstentums Trient geschaffen wurden.

Mit der Übertragung öffentlich-rechtlicher Befugnisse und Rechte an Bischöfe und Äbte schuf das Reichsoberhaupt zuverlässige Stützen für seine Herrschaft, zumal geistliche Würdenträger im Gegensatz zu den weltlichen nicht die Erbschaft solcher Rechte und damit die Ausbildung eigener Dynastien anstreben konnten. Die Verleihung von Grafschaftsrechten an einen Bischof bedeutete, dass dieser direkt dem König bzw. Kaiser unterstand und die übertragenen Rechte nicht mehr im Auftrag eines Herzogs oder eines anderen Territorialfürsten ausübte. 1027 bestätigte Kaiser Konrad II. (1024/27-1039) der bischöflichen Kirche von Trient die Übertragung der Grafschaft Trient und verlieh ihr darüber hinaus auch die Grafschaften „Vinschgau und Bozen mit dem Forst auf dem Ritten“. Dadurch verfügten die Trientner Bischöfe über die maßgebliche öffentlich rechtliche Gewalt nach dem Reichsoberhaupt im oberen Etschtal. Im gleichen Jahre erhielten auch die Bischöfe von Brixen Grafschaftsrechte verliehen, und zwar für das Eisacktal ab Klausen etwa in Richtung Norden über den Brenner bis ins Inntal hin zur Grenze des Salzburger Bistums am Zillerfluß. 1091 bekamen die Brixner Bischöfe auch noch die Grafschaft Pustertal übertragen, wo sie nun ebenfalls die höchste geistliche und weltliche Autorität repräsentierten. Große Teile des späteren Landes Tirol unterstanden somit den beiden Oberhirten von Trient und Brixen, denen mit der Übertragung von Grafschafts- und Immunitätsrechten die Ausbildung ihrer geistlichen Fürstentümer an Etsch, Eisack und Rienz möglich wurde.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Grafschaftsverleihungen an die Bischöfe von Trient und Brixen
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1004 übertrug König Heinrich II. (1002/14-1024) den Trientner Bischöfen die Grafschaft Trient, womit entscheidende Voraussetzungen für die Entstehung des Reichsfürstentums Trient geschaffen wurden.

Mit der Übertragung öffentlich-rechtlicher Befugnisse und Rechte an Bischöfe und Äbte schuf das Reichsoberhaupt zuverlässige Stützen für seine Herrschaft, zumal geistliche Würdenträger im Gegensatz zu den weltlichen nicht die Erbschaft solcher Rechte und damit die Ausbildung eigener Dynastien anstreben konnten. Die Verleihung von Grafschaftsrechten an einen Bischof bedeutete, dass dieser direkt dem König bzw. Kaiser unterstand und die übertragenen Rechte nicht mehr im Auftrag eines Herzogs oder eines anderen Territorialfürsten ausübte. 1027 bestätigte Kaiser Konrad II. (1024/27-1039) der bischöflichen Kirche von Trient die Übertragung der Grafschaft Trient und verlieh ihr darüber hinaus auch die Grafschaften „Vinschgau und Bozen mit dem Forst auf dem Ritten“. Dadurch verfügten die Trientner Bischöfe über die maßgebliche öffentlich rechtliche Gewalt nach dem Reichsoberhaupt im oberen Etschtal. Im gleichen Jahre erhielten auch die Bischöfe von Brixen Grafschaftsrechte verliehen, und zwar für das Eisacktal ab Klausen etwa in Richtung Norden über den Brenner bis ins Inntal hin zur Grenze des Salzburger Bistums am Zillerfluß. 1091 bekamen die Brixner Bischöfe auch noch die Grafschaft Pustertal übertragen, wo sie nun ebenfalls die höchste geistliche und weltliche Autorität repräsentierten. Große Teile des späteren Landes Tirol unterstanden somit den beiden Oberhirten von Trient und Brixen, denen mit der Übertragung von Grafschafts- und Immunitätsrechten die Ausbildung ihrer geistlichen Fürstentümer an Etsch, Eisack und Rienz möglich wurde.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Grafschaftsverleihungen an die Bischöfe von Trient und Brixen

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Josef Riedmann, Mittelalter, in: Josef Fontana u.a., Geschichte des Landes Tirol. Bd. 1, Bozen/Innsbruck-Bozen 21990, S. 291-698; bes. 325-329.

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

Standort

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