Meilensteine Wörgl - Einweihung der
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Vermutlich wurde unter Konstantin d. Großen (324-337) mit dem Bau einer großen Kirche in der neuen Hauptstadt des Römischen Reichs, in Konstantinopel (Istanbul), begonnen, die unter Kaiser Konstantius II. im Jahr 360 eingeweiht wurde. Da die Kirche 404 zerstört worden war, ließ Theodosius II. (408-450) ein neues Gotteshaus errichten. 415 wurde die fünfschiffige Basilika mit einer Vorhalle im Westen fertig gestellt. Im Verlauf eines Aufstands zur Regierungszeit Justinians (527-565) wurde die Kirche im Jahr 532 allerdings erneut zerstört. Bei Grabungen konnten Bauteile aus dieser Phase geborgen werden (z.B. der Lämmerfries, der sich heute vor dem Eingang der Hagia Sophia bzw. Ayasofya Müzesi befindet). Justinian beauftragte nun die Architekten Amthenios von Tralles und Isidoros von Milet mit dem Neubau der Kirche. Diese wurde nun nicht mehr als Basilika, sondern als Zentralbau errichtet; nach weniger als sechs Jahren Bauzeit wurde die Hagia Sophia (griech. „Heilige Weisheit“) im Dezember 537 eingeweiht.
Der Geschichtsschreiber Prokop schildert das beeindruckende Bauwerk:
„Die über diese Rundung sich erhebende gewaltige Kuppel gewährt einen vorzüglich schönen Anblick. Sie scheint gar nicht auf einem festen Unterbau aufzusitzen, sondern an goldener Kette vom Himmel herabhängend den Raum zu überdecken. All das ist unglaublich hoch in der Luft zusammengeführt, eines am anderen hängend und allein auf das Nächste sich stützend, daß es zwar einen ausgezeichneten Zusammenklang des Bauganzen bewirkt, dem Beschauer aber kein langes Verweilen des Blickes auf Einzelheiten erlaubt, sondern das Auge immer wieder auf dasselbe zurückführt. Beständig erfolgt also eine jähe Schwenkung des Blicks, und der Beschauer ist außerstande anzugeben, was im besonderen er bewundern soll. Selbst die, welche überallhin den kritischen Blick zu wenden pflegen und gar alles mit gerunzelten Brauen betrachten, sind nicht in der Lage, über das Kunstwerk ein schlüssiges Urteil zu geben, sondern sie gehen jedesmal weg voll Bestürzung über ihr mangelndes Verständnis.“ (Zitat Prokop bei Odenthal.)
Der Grundriss zeigt einen Zentralbau mit zwei Vorhallen im Westen und der Apsis im Osten. Die Ausrichtung des Bauwerks wird auch durch die zwei Halbkuppeln im Osten und Westen der Kuppel angegeben. Die Kuppel tragen vor allem die vier Pfeiler, die sich nicht nur auf die Wandfläche, sondern auch auf die zweigeschossigen Hallen im Norden und Süden des Kuppelbereichs erstrecken. Die beiden Hallen, die sich parallel zur Kuppel und den beiden Halbkuppeln befinden, durchbrechen Säulen, sodass die Eckräume kaum sichtbar sind. Ein freigelegtes Mosaik über der Tür (zur Vorhalle von Süden) vermittelt einen Eindruck des Gebäudes ohne spätere Zubauten. Dargestellt ist Kaiser Justinian, der die Hagia Sophia (bzw. ein Modell) der Gottesmutter übergibt.
20 Jahre nach der Fertigstellung stürzte nach einem Erdbeben die Kuppel ein. Diese dürfte zu flach konstruiert gewesen sein, sodass die Pfeiler nachgegeben hatten. Isidorus d. Jüngere, der mit der Restaurierung beauftragt war, verstärkte die Pfeiler und baute eine Kuppel mit einem 6 m höheren Scheitelpunkt. Am 24. Dezember 563 wurde die Hagia Sophia erneut eingeweiht. Der statische Aufbau von Pfeilern und Kuppel waren mit der neuen Konstruktion gelöst! Zwar gab es im 10. und 14. Jahrhundert weitere Einstürze im Kuppelbereich, doch müssen diese auf die Unterkonstruktionen zurückgeführt werden.
Im Jahr 1453 eroberte Mehmet II. (1444-1481) Konstantinopel und ließ die Kirche in die Hauptmoschee der neuen osmanischen Hauptstadt umformen. Dabei wurden zunächst der Mosaikschmuck im Inneren des Bauwerks verputzt, die Einrichtung für die Abhaltung der Liturgie herausgenommen, die Apsis mit einer schräg eingebauten Gebetswand in südöstlicher Richtung gegen Mekka versehen, die Freitagskanzel vor einem Tragepfeiler der Halbkuppel aufgestellt und außen an der Südwestecke der Moschee ein Minarett gebaut; später kam ein zweites unter Sultan Beyazit II. hinzu.
Selim II. beauftragte den Architekten Sinan mit der Leitung von Restaurierungsarbeiten des Bauwerks (1573). Neben den Sicherungsarbeiten wie der Ummantelung der spätmittelalterlichen Stützmauern wurden auch die Minarette abgerissen und neue Gebetstürme an den Ecken des Zentralbaus errichtet (einer von diesen ist noch erhalten). Später wurde die Raumausstattung erweitert (z.B. die Sultansloge aus dem 18. Jahrhundert). Die großen Schilde mit den arabischen Schriftzügen, die den Namen Allahs, des Propheten Mohammeds sowie die der ersten vier Kalifen nennen, wurden von Murat IV. im 17. Jahrhundert angebracht und dürften im 19. Jahrhundert restauriert worden sein.
Seit 1934 ist die Hagia Sophia, nachdem sie zuerst die Funktion einer Kirche und nach der Eroberung Konstantinopels 1453 die einer Moschee hatte, ein Museum.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Einweihung der |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Vermutlich wurde unter Konstantin d. Großen (324-337) mit dem Bau einer großen Kirche in der neuen Hauptstadt des Römischen Reichs, in Konstantinopel (Istanbul), begonnen, die unter Kaiser Konstantius II. im Jahr 360 eingeweiht wurde. Da die Kirche 404 zerstört worden war, ließ Theodosius II. (408-450) ein neues Gotteshaus errichten. 415 wurde die fünfschiffige Basilika mit einer Vorhalle im Westen fertig gestellt. Im Verlauf eines Aufstands zur Regierungszeit Justinians (527-565) wurde die Kirche im Jahr 532 allerdings erneut zerstört. Bei Grabungen konnten Bauteile aus dieser Phase geborgen werden (z.B. der Lämmerfries, der sich heute vor dem Eingang der Hagia Sophia bzw. Ayasofya Müzesi befindet). Justinian beauftragte nun die Architekten Amthenios von Tralles und Isidoros von Milet mit dem Neubau der Kirche. Diese wurde nun nicht mehr als Basilika, sondern als Zentralbau errichtet; nach weniger als sechs Jahren Bauzeit wurde die Hagia Sophia (griech. „Heilige Weisheit“) im Dezember 537 eingeweiht. Der Geschichtsschreiber Prokop schildert das beeindruckende Bauwerk: „Die über diese Rundung sich erhebende gewaltige Kuppel gewährt einen vorzüglich schönen Anblick. Sie scheint gar nicht auf einem festen Unterbau aufzusitzen, sondern an goldener Kette vom Himmel herabhängend den Raum zu überdecken. All das ist unglaublich hoch in der Luft zusammengeführt, eines am anderen hängend und allein auf das Nächste sich stützend, daß es zwar einen ausgezeichneten Zusammenklang des Bauganzen bewirkt, dem Beschauer aber kein langes Verweilen des Blickes auf Einzelheiten erlaubt, sondern das Auge immer wieder auf dasselbe zurückführt. Beständig erfolgt also eine jähe Schwenkung des Blicks, und der Beschauer ist außerstande anzugeben, was im besonderen er bewundern soll. Selbst die, welche überallhin den kritischen Blick zu wenden pflegen und gar alles mit gerunzelten Brauen betrachten, sind nicht in der Lage, über das Kunstwerk ein schlüssiges Urteil zu geben, sondern sie gehen jedesmal weg voll Bestürzung über ihr mangelndes Verständnis.“ (Zitat Prokop bei Odenthal.) Der Grundriss zeigt einen Zentralbau mit zwei Vorhallen im Westen und der Apsis im Osten. Die Ausrichtung des Bauwerks wird auch durch die zwei Halbkuppeln im Osten und Westen der Kuppel angegeben. Die Kuppel tragen vor allem die vier Pfeiler, die sich nicht nur auf die Wandfläche, sondern auch auf die zweigeschossigen Hallen im Norden und Süden des Kuppelbereichs erstrecken. Die beiden Hallen, die sich parallel zur Kuppel und den beiden Halbkuppeln befinden, durchbrechen Säulen, sodass die Eckräume kaum sichtbar sind. Ein freigelegtes Mosaik über der Tür (zur Vorhalle von Süden) vermittelt einen Eindruck des Gebäudes ohne spätere Zubauten. Dargestellt ist Kaiser Justinian, der die Hagia Sophia (bzw. ein Modell) der Gottesmutter übergibt. 20 Jahre nach der Fertigstellung stürzte nach einem Erdbeben die Kuppel ein. Diese dürfte zu flach konstruiert gewesen sein, sodass die Pfeiler nachgegeben hatten. Isidorus d. Jüngere, der mit der Restaurierung beauftragt war, verstärkte die Pfeiler und baute eine Kuppel mit einem 6 m höheren Scheitelpunkt. Am 24. Dezember 563 wurde die Hagia Sophia erneut eingeweiht. Der statische Aufbau von Pfeilern und Kuppel waren mit der neuen Konstruktion gelöst! Zwar gab es im 10. und 14. Jahrhundert weitere Einstürze im Kuppelbereich, doch müssen diese auf die Unterkonstruktionen zurückgeführt werden. Im Jahr 1453 eroberte Mehmet II. (1444-1481) Konstantinopel und ließ die Kirche in die Hauptmoschee der neuen osmanischen Hauptstadt umformen. Dabei wurden zunächst der Mosaikschmuck im Inneren des Bauwerks verputzt, die Einrichtung für die Abhaltung der Liturgie herausgenommen, die Apsis mit einer schräg eingebauten Gebetswand in südöstlicher Richtung gegen Mekka versehen, die Freitagskanzel vor einem Tragepfeiler der Halbkuppel aufgestellt und außen an der Südwestecke der Moschee ein Minarett gebaut; später kam ein zweites unter Sultan Beyazit II. hinzu. Selim II. beauftragte den Architekten Sinan mit der Leitung von Restaurierungsarbeiten des Bauwerks (1573). Neben den Sicherungsarbeiten wie der Ummantelung der spätmittelalterlichen Stützmauern wurden auch die Minarette abgerissen und neue Gebetstürme an den Ecken des Zentralbaus errichtet (einer von diesen ist noch erhalten). Später wurde die Raumausstattung erweitert (z.B. die Sultansloge aus dem 18. Jahrhundert). Die großen Schilde mit den arabischen Schriftzügen, die den Namen Allahs, des Propheten Mohammeds sowie die der ersten vier Kalifen nennen, wurden von Murat IV. im 17. Jahrhundert angebracht und dürften im 19. Jahrhundert restauriert worden sein. Seit 1934 ist die Hagia Sophia, nachdem sie zuerst die Funktion einer Kirche und nach der Eroberung Konstantinopels 1453 die einer Moschee hatte, ein Museum. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Johannes Odenthal, Istanbul. Bursa und Edirne, DuMont Kunstreiseführer, DuMont Buchverlag, Köln 1992 (2. Aufl.), S. 127-154. http://de.wikipedia.org/wiki/Hagia_Sophia [06.06.2006] |
Datum der Erfassung | 2019-11-29 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |