Meilensteine Wörgl - Terroristischer Angriff auf das World Trade Center in New York

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Am 11. September 2001 um 8:46 Ortszeit flog ein Passagierflugzeug in den Nord-Turm des World Trade Center in New York. Als kurz darauf ein zweites Flugzeug in den Süd-Turm raste, war an einen tragischen Unfall nicht mehr zu denken. Die Zwillingstürme brannten. Die Menschen, die sich in den Gebäuden aufhielten, konnten zum Teil fliehen, zum Teil sprangen sie verzweifelt aus den oberen Stockwerken in den Tod um dem Feuer zu entkommen; viele jedoch kamen in dem Flammeninferno um. Um 9:59 bzw. 10:28 Uhr waren beide Wolkenkratzer niedergebrannt und stürzten endgültig ein. Weitere Gebäude des World Trade Centers wurden erheblich beschädigt oder stürzten ebenfalls ein.
Etwas später, als die beiden Flugzeuge das symbolträchtige Wirtschaftszentrum der Vereinigten Staaten von Amerika attackiert hatten, steuerte ein weiteres entführtes Flugzeug in das Pentagon und zerstörte einen Teil des Gebäudes. Dabei wurden 125 Personen in den Tod gerissen. Wenig später konnte noch ein viertes Flugzeug identifiziert werden, das ein weiteres Ziel treffen sollte, mutmaßlich das Weiße Haus in Washington D.C. oder Camp David, den Landsitz des US-Präsidenten als mögliche Ziele. Dieses Flugzeug erreichte sein Ziel nicht, sondern wurde zum Absturz gebracht (in der Nähe von Pittsburgh).

Knapp 3000 Menschen fanden bei diesem Anschlag den Tod, der als „9/11“ (sprich „nine eleven“) – so die amerikanische Schreibweise für den 11. September – in die Geschichte eingehen sollte.
Dieser Anschlag traf die USA nun mitten ins Herz – das World Trade Center als Symbol der amerikanischen Wirtschaft und des Kapitalismus und das Pentagon als militärische Zentrale der Supermacht. Diese Attacke übertraf alle bisherigen Anschläge, die gegen die USA, ihre Staatsbürger/innen oder Einrichtungen gerichtet waren.

Bereits am 26. Februar 1993 hatte ein Anschlag dem World Trade Center gegolten, wo eine Bombe explodierte; dabei starben sechs Menschen, Hunderte wurden verletzt. In den Jahren zuvor waren im Ausland immer wieder amerikanische Einrichtungen attackiert und Personen getötet worden, z.B. die Botschaft in Nairobi, Kenia, am 7. August 1998 (zwölf tote Amerikaner, 200 tote Kenianer) oder der Zerstörer USS Cole im Hafen von Aden, Jemen, am 12. Oktober 2000 (17 Tote).

Der 11. September hatte weitreichende innen- und außenpolitische Folgen. Mit Trauer und Schmerz mischten sich nach dem Anschlag Wut und Aggression. Der amerikanische Präsident George W. Bush erklärte dem Terrorismus den Krieg, und sagte den Kampf des „Guten“ gegen das „Böse“ an. Durch die Politik des US-Präsidenten wurde die Welt in zwei Teile geteilt: „Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen“. Das „Böse“ wurde bald „identifiziert“: die radikalislamistische Gruppe „Al Qaida“ und ihr aus Saudi-Arabien stammender Anführer Osama bin Laden. Zum Zeitpunkt des Anschlags in New York hielt er sich vermutlich bei den Taliban in Afghanistan auf, die ihm Unterschlupf gewährten.

Mit dem Angriff auf Afghanistan, das noch in den 1980er von den USA gegen die Besetzung durch die Sowjetunion mit Waffenlieferungen unterstützt wurde, begann noch im Herbst 2001 der „Krieg gegen den Terrorismus“, der den Präventivkrieg international zu legitimieren versuchte. Die militärische Aktion richtete sich vor allem gegen das Netzwerk der Al Qaida.

Die neue Form des Krieges, der „Krieg gegen den Terrorismus“, unterstützte auch politische Interessen anderer Staaten bzw. deren Vertreter/innen. Im Jahr 2003 wurde von den USA und ihren Verbündeten (z.B. Großbritannien) ein Angriffskrieg gegen den Irak geführt, wo nach offiziellen Angaben Atomwaffen vermutet wurden. – Dieser Krieg hatte kein UNO-Mandat. –

Auch die militärischen Aktionen, die Russland gegen die Unabhängigkeitsbewegung Tschetscheniens und deren Anschläge gegen den russischen Staat richtete, werden von dessen Repräsentanten als gerechtfertigte Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet. Nach dem 11. September wurden auch innenpolitisch neue Maßnahmen und Gesetze beschlossen, die die Bekämpfung von Terrorist/inn/en besser ermöglichen sollen, die aber zugleich erheblich die Rechte der Bürger/innen einschränken. Große Medienkonzerne haben sich der Politik des US-Präsidenten angepasst und nehmen keine unabhängige, kritische Position in ihren Berichten und Stellungnahmen ein. Da die Welt in „gut“ und „böse“ aufgeteilt wurde, sind differenzierte Meinungen von führenden Politiker/inne/n in den USA wenig gewünscht. Denn die Frage beispielsweise, was zu den Anschlägen führte, sei zwar wichtig, aber dürfe – so die amerikanische Wissenschafterin Judith Butler – nicht gestellt werden; denn dann verliere man als Person an Glaubwürdigkeit, weil dieser Anschlag durch nichts entschuldbar sei.

Die Frage nach der Vorgeschichte dieser Anschläge ist viel diskutiert. Der Journalist Florian Peil weist auf einen Strang der Vorgeschichte hin:

Am 20. November 1979 n. Chr. bzw. am Neujahrstag des Jahres 1400 a.h. (anno hegira) hatten Hunderte bewaffnete Männer in Begleitung ihrer Frauen und Kinder in Mekka die Große Moschee besetzt, in der sich etwa 50.000 Gläubige zum Gebet eingefunden. Der Anführer der Besetzer Juhaiman al-Utaibi forderte die Menschen auf, dem Theologie-Studenten Mohammed Ibn Abdallah al-Qahtani zu huldigen, denn er würde der Welt Gerechtigkeit bringen und das Königreich von seiner Verkommenheit reinigen. Weiters stellte er mehrere Forderungen wie den Sturz des saudischen Regimes, die Einstellung der Öllieferungen an die USA, den Abbruch der Beziehungen zum Westen, die Verbannung der Frauen aus dem öffentlichen Leben und vieles mehr. Utaibi, ein strenger Vertreter der Wahhabiya, der radikal-puritanischen Interpretation des sunnitischen Islams, rief zum Kampf gegen alle Feinde des Islams sowie gegen Polytheisten, Ungläubige und Abtrünnige auf. Dem saudischen Königshaus gelang es zwar durch militärische Unterstützung Frankreichs, die Moschee und die Geiseln zu befreien, doch löste der Anschlag eine radikale Form des Islams in Saudi-Arabien aus. Das Königshaus zeigte von nun an regelmäßig seine Frömmigkeit und setzte einige Forderungen der Besetzer um – wenn auch in abgeschwächter Form (z.B. wurden die Rechte der Frauen eingeschränkt). Florian Peil vertritt die Meinung, dass dieses Ereignis auslösend dafür war, dass die radikale Form des Islams viele Anhänger fand und über die Grenzen Saudi-Arabiens hinausgetragen wurde, wo viele Muslime für diese Form des Islams und den Heiligen Krieg begeistert werden konnten.
Zurück nach New York. Heute erinnert am „ground zero“, am Platz, wo ehemals das World Trade Center stand, eine Gedächtnisstätte an die Zivilist/inn/en, die bei diesem Anschlag getötet wurden.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Terroristischer Angriff auf das World Trade Center in New York
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Am 11. September 2001 um 8:46 Ortszeit flog ein Passagierflugzeug in den Nord-Turm des World Trade Center in New York. Als kurz darauf ein zweites Flugzeug in den Süd-Turm raste, war an einen tragischen Unfall nicht mehr zu denken. Die Zwillingstürme brannten. Die Menschen, die sich in den Gebäuden aufhielten, konnten zum Teil fliehen, zum Teil sprangen sie verzweifelt aus den oberen Stockwerken in den Tod um dem Feuer zu entkommen; viele jedoch kamen in dem Flammeninferno um. Um 9:59 bzw. 10:28 Uhr waren beide Wolkenkratzer niedergebrannt und stürzten endgültig ein. Weitere Gebäude des World Trade Centers wurden erheblich beschädigt oder stürzten ebenfalls ein.
Etwas später, als die beiden Flugzeuge das symbolträchtige Wirtschaftszentrum der Vereinigten Staaten von Amerika attackiert hatten, steuerte ein weiteres entführtes Flugzeug in das Pentagon und zerstörte einen Teil des Gebäudes. Dabei wurden 125 Personen in den Tod gerissen. Wenig später konnte noch ein viertes Flugzeug identifiziert werden, das ein weiteres Ziel treffen sollte, mutmaßlich das Weiße Haus in Washington D.C. oder Camp David, den Landsitz des US-Präsidenten als mögliche Ziele. Dieses Flugzeug erreichte sein Ziel nicht, sondern wurde zum Absturz gebracht (in der Nähe von Pittsburgh).

Knapp 3000 Menschen fanden bei diesem Anschlag den Tod, der als „9/11“ (sprich „nine eleven“) – so die amerikanische Schreibweise für den 11. September – in die Geschichte eingehen sollte.
Dieser Anschlag traf die USA nun mitten ins Herz – das World Trade Center als Symbol der amerikanischen Wirtschaft und des Kapitalismus und das Pentagon als militärische Zentrale der Supermacht. Diese Attacke übertraf alle bisherigen Anschläge, die gegen die USA, ihre Staatsbürger/innen oder Einrichtungen gerichtet waren.

Bereits am 26. Februar 1993 hatte ein Anschlag dem World Trade Center gegolten, wo eine Bombe explodierte; dabei starben sechs Menschen, Hunderte wurden verletzt. In den Jahren zuvor waren im Ausland immer wieder amerikanische Einrichtungen attackiert und Personen getötet worden, z.B. die Botschaft in Nairobi, Kenia, am 7. August 1998 (zwölf tote Amerikaner, 200 tote Kenianer) oder der Zerstörer USS Cole im Hafen von Aden, Jemen, am 12. Oktober 2000 (17 Tote).

Der 11. September hatte weitreichende innen- und außenpolitische Folgen. Mit Trauer und Schmerz mischten sich nach dem Anschlag Wut und Aggression. Der amerikanische Präsident George W. Bush erklärte dem Terrorismus den Krieg, und sagte den Kampf des „Guten“ gegen das „Böse“ an. Durch die Politik des US-Präsidenten wurde die Welt in zwei Teile geteilt: „Wer nicht für uns ist, ist für die Terroristen“. Das „Böse“ wurde bald „identifiziert“: die radikalislamistische Gruppe „Al Qaida“ und ihr aus Saudi-Arabien stammender Anführer Osama bin Laden. Zum Zeitpunkt des Anschlags in New York hielt er sich vermutlich bei den Taliban in Afghanistan auf, die ihm Unterschlupf gewährten.

Mit dem Angriff auf Afghanistan, das noch in den 1980er von den USA gegen die Besetzung durch die Sowjetunion mit Waffenlieferungen unterstützt wurde, begann noch im Herbst 2001 der „Krieg gegen den Terrorismus“, der den Präventivkrieg international zu legitimieren versuchte. Die militärische Aktion richtete sich vor allem gegen das Netzwerk der Al Qaida.

Die neue Form des Krieges, der „Krieg gegen den Terrorismus“, unterstützte auch politische Interessen anderer Staaten bzw. deren Vertreter/innen. Im Jahr 2003 wurde von den USA und ihren Verbündeten (z.B. Großbritannien) ein Angriffskrieg gegen den Irak geführt, wo nach offiziellen Angaben Atomwaffen vermutet wurden. – Dieser Krieg hatte kein UNO-Mandat. –

Auch die militärischen Aktionen, die Russland gegen die Unabhängigkeitsbewegung Tschetscheniens und deren Anschläge gegen den russischen Staat richtete, werden von dessen Repräsentanten als gerechtfertigte Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus bezeichnet. Nach dem 11. September wurden auch innenpolitisch neue Maßnahmen und Gesetze beschlossen, die die Bekämpfung von Terrorist/inn/en besser ermöglichen sollen, die aber zugleich erheblich die Rechte der Bürger/innen einschränken. Große Medienkonzerne haben sich der Politik des US-Präsidenten angepasst und nehmen keine unabhängige, kritische Position in ihren Berichten und Stellungnahmen ein. Da die Welt in „gut“ und „böse“ aufgeteilt wurde, sind differenzierte Meinungen von führenden Politiker/inne/n in den USA wenig gewünscht. Denn die Frage beispielsweise, was zu den Anschlägen führte, sei zwar wichtig, aber dürfe – so die amerikanische Wissenschafterin Judith Butler – nicht gestellt werden; denn dann verliere man als Person an Glaubwürdigkeit, weil dieser Anschlag durch nichts entschuldbar sei.

Die Frage nach der Vorgeschichte dieser Anschläge ist viel diskutiert. Der Journalist Florian Peil weist auf einen Strang der Vorgeschichte hin:

Am 20. November 1979 n. Chr. bzw. am Neujahrstag des Jahres 1400 a.h. (anno hegira) hatten Hunderte bewaffnete Männer in Begleitung ihrer Frauen und Kinder in Mekka die Große Moschee besetzt, in der sich etwa 50.000 Gläubige zum Gebet eingefunden. Der Anführer der Besetzer Juhaiman al-Utaibi forderte die Menschen auf, dem Theologie-Studenten Mohammed Ibn Abdallah al-Qahtani zu huldigen, denn er würde der Welt Gerechtigkeit bringen und das Königreich von seiner Verkommenheit reinigen. Weiters stellte er mehrere Forderungen wie den Sturz des saudischen Regimes, die Einstellung der Öllieferungen an die USA, den Abbruch der Beziehungen zum Westen, die Verbannung der Frauen aus dem öffentlichen Leben und vieles mehr. Utaibi, ein strenger Vertreter der Wahhabiya, der radikal-puritanischen Interpretation des sunnitischen Islams, rief zum Kampf gegen alle Feinde des Islams sowie gegen Polytheisten, Ungläubige und Abtrünnige auf. Dem saudischen Königshaus gelang es zwar durch militärische Unterstützung Frankreichs, die Moschee und die Geiseln zu befreien, doch löste der Anschlag eine radikale Form des Islams in Saudi-Arabien aus. Das Königshaus zeigte von nun an regelmäßig seine Frömmigkeit und setzte einige Forderungen der Besetzer um – wenn auch in abgeschwächter Form (z.B. wurden die Rechte der Frauen eingeschränkt). Florian Peil vertritt die Meinung, dass dieses Ereignis auslösend dafür war, dass die radikale Form des Islams viele Anhänger fand und über die Grenzen Saudi-Arabiens hinausgetragen wurde, wo viele Muslime für diese Form des Islams und den Heiligen Krieg begeistert werden konnten.
Zurück nach New York. Heute erinnert am „ground zero“, am Platz, wo ehemals das World Trade Center stand, eine Gedächtnisstätte an die Zivilist/inn/en, die bei diesem Anschlag getötet wurden.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Terroristischer Angriff auf das World Trade Center in New York

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen http://de.wikipedia.org/wiki/Terroranschl %C3%A4ge_am_11._September_2001_in_den_USA [17.07.2006]

http://de.structurae.de/structures/data/index.cfm?ID=s0000088 [04.08.2006]

http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/04.03.2003/463495.asp# „Der Tagesspiegel“, 04.03.2003 [04.08.2006]

http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_ (DDG-67) [04.08.2006]

http://www.zeit.de/2006/07/A-Mekka?page=all „Die Zeit“, 09.02.2006, Nr. 7 [10.04.2006]

Judith Butler, Gefährdetes Leben. Politische Essays, Suhrkamp Verlag 2005 [aus dem Engl.übers. v. Karin Wördemann].

http://de.wikipedia.org/wiki/Ground_Zero [08.08.2006]

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

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