Lexen
Gemeinde: Bad Häring
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Das kleine Anwesen ist erstmals 1675 als Ausbruch aus dem heutigen Hof Schuster verzeichnet und besaß neben einem kleinen Gärtl einen Backofen. Das bedeutet, hier wohnte der erste Bäcker/die erste Bäckerin Härings. Das jetzige Gebäude wurde 1823 von Alexius Kremser, k. k. Bergarbeiter, und seiner Frau Maria, einer Hebamme, errichtet, woraus sich auch der Name „Lexenhäusl“ ergeben hat. Dort wohnte er mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1850. Als seine Tochter wegheiratete, waren in diesem Haus viele Bergarbeiterfamilien als Inwohner untergebracht.
Beschreibung:
Während das Erdgeschoß als Steinbau erhalten und renoviert ist, wurden das 1. Stockwerk und das Dachgeschoß in Blockbauweise errichtet, die ebenfalls im ursprünglichen Zustand erhalten wird. An den Ecken erkennt man die Schrotverbindung (Schwalbenschwanz) und die tragenden Innenwände sind ebenfalls eingebunden (Malschrot), um die Außenwände zu stabilisieren. Jede Hirnseite der eingreifenden Balken weist ein anderes Motiv auf: Kreuz, M, … Auf dem First des Giebels steckt ein Wetterkreuz. Die Eingangstür ist etwas nach hinten versetzt. Die Fenster im Erdgeschoß sind größer als im Obergeschoß und von einer weißen Fasche umrandet. Um Farbharmonie herzustellen, sind alle Fensterrahmen weiß. Die Fensterumrahmungen aus Holz mit einem kunstvoll geschnitzten oberen Teil und weinrot gestrichen, bilden einen gefälligen Kontrast. Grüne einfache Balken im Obergeschoß heben sich farblich vom dunklen Holz ab.
Details
Gemeindename | Bad Häring |
Gemeindekennzahl | 70503 |
Ortsübliche Bezeichnung | Lexen |
Objektkategorie | 3800 ( Zierschrot an Blockwänden | | ) |
Katastralgemeinde | Häring -- GEM Bad Häring |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1194 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 6323 Bad Häring |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Dorfstraße 1 |
Längengrad | 12.120073 |
Breitengrad | 47.511571 |
Tirol: denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Während das Erdgeschoß als Steinbau erhalten und renoviert ist, wurden das 1. Stockwerk und das Dachgeschoß in Blockbauweise errichtet, die ebenfalls im ursprünglichen Zustand erhalten wird. An den Ecken erkennt man die Schrotverbindung (Schwalbenschwanz) und die tragenden Innenwände sind ebenfalls eingebunden (Malschrot), um die Außenwände zu stabilisieren. Jede Hirnseite der eingreifenden Balken weist ein anderes Motiv auf: Kreuz, M, … Auf dem First des Giebels steckt ein Wetterkreuz. Die Eingangstür ist etwas nach hinten versetzt. Die Fenster im Erdgeschoß sind größer als im Obergeschoß und von einer weißen Fasche umrandet. Um Farbharmonie herzustellen, sind alle Fensterrahmen weiß. Die Fensterumrahmungen aus Holz mit einem kunstvoll geschnitzten oberen Teil und weinrot gestrichen, bilden einen gefälligen Kontrast. Grüne einfache Balken im Obergeschoß heben sich farblich vom dunklen Holz ab. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | An drei Seiten umgibt im 1. Stockwerk ein Balkon mit Ziersäulen das Gebäude, der von breiten Trägern mit geschwungenen Enden wie die Dachpfetten getragen wird. Windläden schützen diesen ebenso wie den weniger tief angesetzten Giebelbalkon. Auszutauschende Holzteile werden nach der ursprünglichen Art ersetzt und farblich angepasst. Der kleinere Teil der Holzlatten des Balkongeländers ist in der Mitte und an den seitlichen Ecken kunstvoll durchbrochen. An der Unterseite der Firstpfette ist eine Jahreszahl eingeritzt: 1823 unterbrochen von den Initialen A und K, an der Front ist ebenfalls das Jesusmonogramm IHS zu sehen. Mit der Erhaltung des Gebäudes wird ein wertvoller Beitrag zur Dorferneuerung geleistet. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Das kleine Anwesen ist erstmals 1675 als Ausbruch aus dem heutigen Hof Schuster verzeichnet und besaß neben einem kleinen Gärtl einen Backofen. Das bedeutet, hier wohnte der erste Bäcker/die erste Bäckerin Härings. Das jetzige Gebäude wurde 1823 von Alexius Kremser, k. k. Bergarbeiter, und seiner Frau Maria, einer Hebamme, errichtet, woraus sich auch der Name „Lexenhäusl“ ergeben hat. Dort wohnte er mit seiner Familie bis zu seinem Tod 1850. Als seine Tochter wegheiratete, waren in diesem Haus viele Bergarbeiterfamilien als Inwohner untergebracht. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Um 1900 erwarb Josef Margreiter das Haus – er war Schuhmachermeister, sein Bruder Remigius wohnte ebenfalls mehrere Jahre dort; er war der erste sozialdemokratische Bürgermeister in Bad Häring (1919 – 1922, 1926 – 1932). Etwa bis zum 2. Weltkrieg wurden im Lexenhaus Schuhe gemacht. Der Großvater von Josef Fuchs (Schuhhaus Fuchs) arbeitete ab 1933 eine Zeitlang als Schuhmacher in diesem Haus. Nach Familie Margreiter kam das Haus in den Besitz von Elisabeth Rieser (Pfarrhaushälterin in der Wildschönau), die es vermietete, bevor sie es um das Jahr 2000 an die jetzigen Besitzer verkaufte, die es im ursprünglichen Zustand erhalten, erneuern und das verbessern, was zeitgemäß notwendig ist. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfandl, Martina: Dorfbuch Bad Häring. 2011. Gespräch mit Günther Stützer. |
Datum der Erfassung | 2016-08-10 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2016-09-01 |
letzter Bearbeiter | Martina Pfandl |