Meilensteine Wörgl - Otto I. besiegt die Ungarn auf dem Lechfeld
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
955 zog wie bereits im vorangegangenen Jahr eine große Schar ungarischer Reiter nach Süddeutschland, plünderte die Ortschaften und belagerte Augsburg. In diesem Jahr konnte König Otto I. jedoch ausreichend militärischen Widerstand organisieren; er wurde von bayerischen, schwäbischen und fränkischen Truppen unterstützt. Der Verlauf der Schlacht ist in der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey und in der Vita des Bischofs Ulrich von Augsburg überliefert: Als die Ungarn die herannahenden königlichen Truppen sahen, beendeten sie die Belagerung Augsburgs und stellten sich auf dem Lechfeld unweit der Stadt dem Kampf. Zunächst waren die Ungarn durch ein überraschendes Manöver überlegen und schlugen das schwäbische Kontingent in die Flucht. Erst der Angriff durch die gut trainierte Reiterei von Konrad dem Roten brachte wieder den christlichen Angreifern den Vorteil, sodass der Hauptangriff des Königs schließlich erfolgreich war. Den fliehenden Ungarn wurde die Beute abgenommen und der Großteil getötet. Ottos Sieg wurde von den Zeitgenossen als entscheidender Sieg für die ganze Christenheit angesehen.
Was war die Vorgeschichte der Schlacht und wohin führte sie?
Um 862 erschienen die Magyaren (Bezeichnung der Ungarn in ihrer eigenen Sprache) erstmals in der karolingischen Ostmark. 899 brachen ungarische Truppen erstmals in Italien ein und wurden nun für Jahrzehnte zum Schrecken für Mittel- und Westeuropa. Zwischen 911 und 933 reichten ungarische Raubzüge bis nach Spanien, Frankreich, Dänemark, Apulien und in die Provence. Begünstigt wurde ihr Erfolg durch die internen Auseinandersetzungen und die Konkurrenz der spät- und nachkarolingischen Herrscher. Nach einem ersten bedeutenden Sieg Heinrichs I. 933 bei Riade über die Ungarn sollte die Schlacht auf dem Lechfeld von 955 endgültig die Epoche der ungarischen Einfälle in das Reich beenden. Für die ungarischen Heeresführer galt die Niederlage auf dem Lechfeld als Verlust des „Glücks“; damit endete die Macht der Stammesfürsten und es wurde der Ausbau einer Monarchie begünstigt – ein Prozess, der allerdings schon seit der Landnahme der Ungarn im Karpatenbecken eingesetzt hatte. Um 1000 war der Prozess abgeschlossen: Vajk, der nach seiner Taufe den Namen Stephan annahm, begründete als erster christlicher König das Königreich Ungarn (königliche Verwaltung, Kirchenverfassung, Gesetzgebung etc. ) und gliederte damit Ungarn in das lateinisch-christliche Europa ein.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Otto I. besiegt die Ungarn auf dem Lechfeld |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 955 zog wie bereits im vorangegangenen Jahr eine große Schar ungarischer Reiter nach Süddeutschland, plünderte die Ortschaften und belagerte Augsburg. In diesem Jahr konnte König Otto I. jedoch ausreichend militärischen Widerstand organisieren; er wurde von bayerischen, schwäbischen und fränkischen Truppen unterstützt. Der Verlauf der Schlacht ist in der Sachsengeschichte des Widukind von Corvey und in der Vita des Bischofs Ulrich von Augsburg überliefert: Als die Ungarn die herannahenden königlichen Truppen sahen, beendeten sie die Belagerung Augsburgs und stellten sich auf dem Lechfeld unweit der Stadt dem Kampf. Zunächst waren die Ungarn durch ein überraschendes Manöver überlegen und schlugen das schwäbische Kontingent in die Flucht. Erst der Angriff durch die gut trainierte Reiterei von Konrad dem Roten brachte wieder den christlichen Angreifern den Vorteil, sodass der Hauptangriff des Königs schließlich erfolgreich war. Den fliehenden Ungarn wurde die Beute abgenommen und der Großteil getötet. Ottos Sieg wurde von den Zeitgenossen als entscheidender Sieg für die ganze Christenheit angesehen. Was war die Vorgeschichte der Schlacht und wohin führte sie? Um 862 erschienen die Magyaren (Bezeichnung der Ungarn in ihrer eigenen Sprache) erstmals in der karolingischen Ostmark. 899 brachen ungarische Truppen erstmals in Italien ein und wurden nun für Jahrzehnte zum Schrecken für Mittel- und Westeuropa. Zwischen 911 und 933 reichten ungarische Raubzüge bis nach Spanien, Frankreich, Dänemark, Apulien und in die Provence. Begünstigt wurde ihr Erfolg durch die internen Auseinandersetzungen und die Konkurrenz der spät- und nachkarolingischen Herrscher. Nach einem ersten bedeutenden Sieg Heinrichs I. 933 bei Riade über die Ungarn sollte die Schlacht auf dem Lechfeld von 955 endgültig die Epoche der ungarischen Einfälle in das Reich beenden. Für die ungarischen Heeresführer galt die Niederlage auf dem Lechfeld als Verlust des „Glücks“; damit endete die Macht der Stammesfürsten und es wurde der Ausbau einer Monarchie begünstigt – ein Prozess, der allerdings schon seit der Landnahme der Ungarn im Karpatenbecken eingesetzt hatte. Um 1000 war der Prozess abgeschlossen: Vajk, der nach seiner Taufe den Namen Stephan annahm, begründete als erster christlicher König das Königreich Ungarn (königliche Verwaltung, Kirchenverfassung, Gesetzgebung etc. ) und gliederte damit Ungarn in das lateinisch-christliche Europa ein. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Ernst Karpf, Lechfeld, Schlacht auf dem, Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, Stuttgart 2002, Sp. 1786; János Bak; Miklós Takács, Ungarn, Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, Stuttgart 2002, Sp. 1224-1234. |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |