Meilensteine Wörgl - Dezimalrechnung durch Regiomontanus
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Im Abendland wurden in den kirchlichen Schulen in bescheidenem Maße auch Rechenkenntnisse vermittelt, die in der römischen Tradition standen und für die auch römische Zahlen verwendet wurden.
Mit dem Aufstieg der Städte, der wirtschaftlichen Differenzierung, dem Aufkommen von Handelsgesellschaften, der damit verbundenen Ausbildung des Bank- und Finanzwesens und der Buchhaltung wurden geeignete Rechenpraktiken notwendig, für die im Laufe des 15. Jahrhunderts verstärkt arabische Ziffern in Anwendung kamen.
Johannes Regiomontanus (Hans Müller), geb. 6. Juni 1436 zu Königsberg in Franken, gest. ca. 6./8. Juni 1476 in Rom, studierte in Leipzig und Wien, hielt sich von 1461 bis 1465 im Gefolge Kardinal Bessarions (1403-1472) in Italien auf, lebte von 1467 bis 1471 in Ungarn als Berater des Erzbischofs von Gran, Johann Vitez (1465-1472), und König Matthias Corvinus (1458-1490), übersiedelte 1471 nach Nürnberg, wurde 1475 von Papst Sixtus IV. (1471-1484) nach Rom berufen, um an der Kalenderreform mitzuarbeiten, starb dort aber bereits im Jahr darauf an der Pest.
Regiomontanus bearbeitete u.a. Probleme der Algebra und der Zahlentheorie; er veröffentlichte ein grundlegendes Werk zur Dreieckslehre, fasste die Kenntnisse antiker Mathematiker über Trigonometrie zusammen, ergänzte sie mit eigenen Lehrsätzen und berechnete genaue Tafeln der trigonometrischen Funktionen. Außerdem gab er Kalender heraus, mit denen er auch außerhalb der Fachwelt in weiten Kreisen der Öffentlichkeit bekannt wurde.
Somit trug er wesentlich zur Verbreitung von arabischen Zahlen und Dezimalsystem bei und verhalf dadurch zu dessen allmählicher Durchsetzung. Regiomontanus hat das Dezimalsystem keineswegs erfunden, das soll bereits um 500 in Indien geschehen sein, doch hat er gleichsam als Multiplikator nachhaltig zu seiner Verbreitung und Popularisierung wesentlich beigetragen.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Dezimalrechnung durch Regiomontanus |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im Abendland wurden in den kirchlichen Schulen in bescheidenem Maße auch Rechenkenntnisse vermittelt, die in der römischen Tradition standen und für die auch römische Zahlen verwendet wurden. Mit dem Aufstieg der Städte, der wirtschaftlichen Differenzierung, dem Aufkommen von Handelsgesellschaften, der damit verbundenen Ausbildung des Bank- und Finanzwesens und der Buchhaltung wurden geeignete Rechenpraktiken notwendig, für die im Laufe des 15. Jahrhunderts verstärkt arabische Ziffern in Anwendung kamen. Johannes Regiomontanus (Hans Müller), geb. 6. Juni 1436 zu Königsberg in Franken, gest. ca. 6./8. Juni 1476 in Rom, studierte in Leipzig und Wien, hielt sich von 1461 bis 1465 im Gefolge Kardinal Bessarions (1403-1472) in Italien auf, lebte von 1467 bis 1471 in Ungarn als Berater des Erzbischofs von Gran, Johann Vitez (1465-1472), und König Matthias Corvinus (1458-1490), übersiedelte 1471 nach Nürnberg, wurde 1475 von Papst Sixtus IV. (1471-1484) nach Rom berufen, um an der Kalenderreform mitzuarbeiten, starb dort aber bereits im Jahr darauf an der Pest. Regiomontanus bearbeitete u.a. Probleme der Algebra und der Zahlentheorie; er veröffentlichte ein grundlegendes Werk zur Dreieckslehre, fasste die Kenntnisse antiker Mathematiker über Trigonometrie zusammen, ergänzte sie mit eigenen Lehrsätzen und berechnete genaue Tafeln der trigonometrischen Funktionen. Außerdem gab er Kalender heraus, mit denen er auch außerhalb der Fachwelt in weiten Kreisen der Öffentlichkeit bekannt wurde. Somit trug er wesentlich zur Verbreitung von arabischen Zahlen und Dezimalsystem bei und verhalf dadurch zu dessen allmählicher Durchsetzung. Regiomontanus hat das Dezimalsystem keineswegs erfunden, das soll bereits um 500 in Indien geschehen sein, doch hat er gleichsam als Multiplikator nachhaltig zu seiner Verbreitung und Popularisierung wesentlich beigetragen. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |