Meilensteine Wörgl - Erster Bombenangriff auf Wörgl
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Der Bahnhof von Wörgl war im Krieg als wichtiger Verkehrsknotenpunkt strategisches Ziel von alliierten Luftangriffen. Die Sirenen gaben in den letzten beiden Kriegsjahren immer öfter das Warnsignal für einen Bombenangriff. Drei Sprengbomben fielen bereits am 20. Oktober 1944 auf den Exerzierplatz in Wörgl. Bei Luftangriffen auf einen Zug zwischen Kundl und Wörgl sowie auf das Grattenbergl nördlich von Wörgl, auf dem ein Fliegerabwehrgeschütz positioniert war, fanden am 4. Jänner und am 16. Februar zehn Personen den Tod. Am Grattenbergl wurde dabei nicht nur das Haus des Bauern zerstört, sondern zugleich auch sein Vieh getötet.
Am 22. Februar war Wörgl selbst erstmals das Ziel eines Bombenangriffs. Im Rahmen der „Operation Clarion“ starteten die Alliierten Luftangriffe auf Infrastruktureinrichtungen für Verkehr u.a. im Tiroler Unterland. Wieder heulten die Sirenen in Wörgl. Doch wegen des Nebels, der an diesem Tag im Tal lag, ging nur ein Teil der Bevölkerung in die Keller und die zwei Luftstollen. Der Nebel machte es den Fliegern schwer, die gesuchten Objekte zu finden, und so wurden Bomben einfach über der Stadt abgeworfen. Im Ortszentrum gab es mehrere Explosionen (an der Bahnhofstraße, in der Augasse und beim Durchgangslager in Söcking); 36 Wörgler/innen kamen dabei ums Leben; die Bahn wird nur wenig getroffen.
Am Tag darauf nahmen die Bewohner/innen die Warnung durch die Sirenen ernst und brachten sich in Sicherheit. Das Ziel der Alliierten wurde diesmal getroffen: Über tausend Bomben zerstörten den Bahnhof vollkommen. Als der Angriff beendet war, detonierte noch die Munitionsladung eines brennenden Zugs. – Am 3. April wurde Wörgl erneut bombardiert.
Die Luftangriffe auf Wörgl kosteten insgesamt 66 Menschen das Leben. Die meisten wurden an dem nebeligen Tag des 22. Februars 1945 getötet, an dem der erste Angriff auf Wörgl erfolgte.
Bombenruinen mit 105 schwer beschädigten oder vollkommen zerstörten Häusern sowie die zerbombte Fläche, auf der ursprünglich der Bahnhof stand, prägten nun das Stadtbild.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Erster Bombenangriff auf Wörgl |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Der Bahnhof von Wörgl war im Krieg als wichtiger Verkehrsknotenpunkt strategisches Ziel von alliierten Luftangriffen. Die Sirenen gaben in den letzten beiden Kriegsjahren immer öfter das Warnsignal für einen Bombenangriff. Drei Sprengbomben fielen bereits am 20. Oktober 1944 auf den Exerzierplatz in Wörgl. Bei Luftangriffen auf einen Zug zwischen Kundl und Wörgl sowie auf das Grattenbergl nördlich von Wörgl, auf dem ein Fliegerabwehrgeschütz positioniert war, fanden am 4. Jänner und am 16. Februar zehn Personen den Tod. Am Grattenbergl wurde dabei nicht nur das Haus des Bauern zerstört, sondern zugleich auch sein Vieh getötet. Am 22. Februar war Wörgl selbst erstmals das Ziel eines Bombenangriffs. Im Rahmen der „Operation Clarion“ starteten die Alliierten Luftangriffe auf Infrastruktureinrichtungen für Verkehr u.a. im Tiroler Unterland. Wieder heulten die Sirenen in Wörgl. Doch wegen des Nebels, der an diesem Tag im Tal lag, ging nur ein Teil der Bevölkerung in die Keller und die zwei Luftstollen. Der Nebel machte es den Fliegern schwer, die gesuchten Objekte zu finden, und so wurden Bomben einfach über der Stadt abgeworfen. Im Ortszentrum gab es mehrere Explosionen (an der Bahnhofstraße, in der Augasse und beim Durchgangslager in Söcking); 36 Wörgler/innen kamen dabei ums Leben; die Bahn wird nur wenig getroffen. Am Tag darauf nahmen die Bewohner/innen die Warnung durch die Sirenen ernst und brachten sich in Sicherheit. Das Ziel der Alliierten wurde diesmal getroffen: Über tausend Bomben zerstörten den Bahnhof vollkommen. Als der Angriff beendet war, detonierte noch die Munitionsladung eines brennenden Zugs. – Am 3. April wurde Wörgl erneut bombardiert. Die Luftangriffe auf Wörgl kosteten insgesamt 66 Menschen das Leben. Die meisten wurden an dem nebeligen Tag des 22. Februars 1945 getötet, an dem der erste Angriff auf Wörgl erfolgte. Bombenruinen mit 105 schwer beschädigten oder vollkommen zerstörten Häusern sowie die zerbombte Fläche, auf der ursprünglich der Bahnhof stand, prägten nun das Stadtbild. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Thomas Albrich – Arno Gisinger, Im Bombenkrieg, Tirol und Vorarlberg 1943-1945, Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte, Bd. 8, (Hg.) Rolf Steininger, Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, Haymon Verlag, Innsbruck 1992, S. 320f. Hans Gwiggner, Jahre voller Sorge – Kriegs-, Not- und Umbruchzeiten im Wörgler Blickfeld, in: Josef Zangerl (Hg.), Wörgl. Ein Heimatbuch, Eigenverlag, Wörgl 1998, S. 281-320, hier S. 309f. |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |