Franziskibad
Gemeinde: Bad Häring
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Um das warme Quellwasser, das beim Mundloch des Franziskistollens herausfloss, in Ortsnähe nützen zu können, wurde 1889 das Franziskibad als moderne Badeanstalt im Schweizer Baustil errichtet. Weil sich die Wassertemperaturen in den folgenden Jahrzehnten veränderten, verfiel der Kurbetrieb. Während des 2. Weltkrieges verkaufte die Gemeinde, die das Franziskibad 1904 erworben und vermietet hatte, das „Badl“, wie es im Ort genannt wird. Die Baderäumlichkeiten wurden abgetragen, aber der Gastbetrieb wurde weiterhin betrieben, zuerst von Ägidius Wörgetter, danach von Familie Alfons und Antonia Zenhäusern. Seit Oktober 1988 gehört das Franziskibad zum Besitz von Fam. Johann Unterrainer, Zimmerei, die sich darum kümmert, dass das heutige Aussehen, das noch dem aus der Bauzeit entspricht, erhalten wird. Den Gasthofbetrieb führt Josefine Plank als Pächterin bis 2017-
Beschreibung:
Die erste Besonderheit des Gebäudes ist, dass die Giebelseiten quer zum Eingangsbereich verlaufen. Über eine Stiege erreicht man den breiten Erkervorbau des Erdgeschoßes. Im ersten und zweiten Stockwerk ist dieser schmäler und mittig aufgesetzt und reicht mit dem Erkergiebel bündig in das Hauptdach. Bei den Erkern handelt es sich um Holzvorbauten mit hohem Fensteranteil. Wie die Giebelholzverkleidung bzw. Dachgeschoßverkleidung sind sie dunkelbraun gestrichen und mit weißen Ornamenten verziert. Außerdem zeigt das Holz kunstvoll gearbeitete Abschlüsse oder Durchbruchsmuster.
Details
Gemeindename | Bad Häring |
Gemeindekennzahl | 70503 |
Ortsübliche Bezeichnung | Franziskibad |
Objektkategorie | 3700 ( Zierbretter | | ) |
Katastralgemeinde | Häring -- GEM Bad Häring |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 100 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Dorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Franziskibadstraße 10 |
Längengrad | 12.242947 |
Breitengrad | 47.6664 |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die erste Besonderheit des Gebäudes ist, dass die Giebelseiten quer zum Eingangsbereich verlaufen. Über eine Stiege erreicht man den breiten Erkervorbau des Erdgeschoßes. Im ersten und zweiten Stockwerk ist dieser schmäler und mittig aufgesetzt und reicht mit dem Erkergiebel bündig in das Hauptdach. Bei den Erkern handelt es sich um Holzvorbauten mit hohem Fensteranteil. Wie die Giebelholzverkleidung bzw. Dachgeschoßverkleidung sind sie dunkelbraun gestrichen und mit weißen Ornamenten verziert. Außerdem zeigt das Holz kunstvoll gearbeitete Abschlüsse oder Durchbruchsmuster. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Steinmauern lassen das Kellergeschoß erkennen. Die Fassade ist an den stärker dem Wetter ausgesetzten Seiten im Erdgeschoß mit weißen Paneelen verkleidet. An den Hausecken heben sich die versetzten beigefarbenen Platten farblich ganz leicht von der weißen Hausfarbe ab. In derselben Farbe sind die Fenster mit Pilastern oder zum Teil mit rechteckigen Platten umrandet. Der Anbau wurde zurückversetzt errichtet. Dadurch ist er als solcher zu erkennen und zudem wird so der Eindruck von wuchtiger Breite vermieden. Auf die kleine Terrasse gelangt man über eine einfache Holzstiege mit flacher Giebel-Überdachung, sodass der Erkervorbau des historischen Gebäudes mit dem renovierten Stiegenaufgang als Haupteingang erkennbar bleibt. Das schmiedeeiserne Rankengitter vor dem Fenster in der Eingangstüre zeugt noch vom Erbauungsjahr: 1890. Beim Aufgang wurde die nachträglich hinzugebaute Überdachung entfernt und das ursprüngliche Aussehen wieder hergestellt. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Um das warme Quellwasser, das beim Mundloch des Franziskistollens herausfloss, in Ortsnähe nützen zu können, wurde 1889 das Franziskibad als moderne Badeanstalt im Schweizer Baustil errichtet. Weil sich die Wassertemperaturen in den folgenden Jahrzehnten veränderten, verfiel der Kurbetrieb. Während des 2. Weltkrieges verkaufte die Gemeinde, die das Franziskibad 1904 erworben und vermietet hatte, das „Badl“, wie es im Ort genannt wird. Die Baderäumlichkeiten wurden abgetragen, aber der Gastbetrieb wurde weiterhin betrieben, zuerst von Ägidius Wörgetter, danach von Familie Alfons und Antonia Zenhäusern. Seit Oktober 1988 gehört das Franziskibad zum Besitz von Fam. Johann Unterrainer, Zimmerei, die sich darum kümmert, dass das heutige Aussehen, das noch dem aus der Bauzeit entspricht, erhalten wird. Den Gasthofbetrieb führt Josefine Plank als Pächterin bis 2017- |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Nach dem Umbau und mit einem Neuanbau im historischen Stil wird es im Sommer 2020 wieder eröffnet. Für das Ortsbild ist die Erhaltung des Franziskibades und seines Baustiles ein wertvoller Beitrag zur ständigen Erinnerung an den Beginn des Kurbetriebes, auf den man vor 130 Jahren große Erwartungen setzte – ohne zu wissen, dass er in einem anderen Ortsteil mit der Schwefelheilquelle als Basis Jahrzehnte später verwirklicht werden konnte. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfandl, Martina: Dorfbuch Bad Häring. 2011. Gespräch mit Rosa Unterrainer und Josefine Plank. |
Datum der Erfassung | 2016-08-10 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-06-28 |
letzter Bearbeiter | Martina Pfandl |