Meilesnteine Wörgl - Luigi Galvani entdeckt die Kontaktelektrizität

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Oft haben zufällige Entdeckungen folgenschwere und zukunftsträchtige Auswirkungen auf verschiedene Zweige der Wissenschaft wie auf den Alltag. Nicht anders verhielt es sich mit der des praktischen Arztes und Professors für Anatomie in seiner Heimatstadt Bologna, Luigi Galvani (1737-1798).

Galvani studierte die Physiologie der Nerven, welche die Muskulatur versorgen und experimentierte auf diesem Gebiet mit Fröschen, die als Versuchstiere besonders leicht beschafft werden konnten. Vor allem benutzte er abgehäutete Schenkelpräparate frisch getöteter Lurche und an einem solchen arbeitete er am 6. November 1789 in seinem Laboratorium, in dem seine Assistenten gleichzeitig Versuche mit einer starken Reibungselektrisiermaschine durchführten. Während Galvani mit einem Messer die Schenkelnerven eines Frosches frei legte, zuckten plötzlich die Muskeln an den Gelenken des toten Tieres.

Diese Reaktion führte Galvani zu weiteren Versuchen und systematischem Beobachten, als deren Ergebnis er zweifelsfrei nachweisen konnte, dass durch die Funkenerzeugung der Elektrisiermaschine über einen mit einem elektrischen Leiter verbundenen Nerv Impulse übertragen wurden, die das Zusammenziehen eines Muskels bewirkten. Dabei war der elektrische Leiter nicht an der Erzeugungsapparatur angeschlossen, sondern fungierte – so wie Galvanis Seziermesser – wie eine Antenne.

Die Erklärung hierfür fand jedoch erst knapp einhundert Jahre später der deutsche Physiker Heinrich Hertz (1857-1894), als er 1888 die elektromagnetischen Wellen entdeckte.

Bei weiteren Versuchen erkannte Galvani darüber hinaus, dass enthäutete Froschschenkel, die er mit kupfernen Haken an seinem Balkongitter aus Eisen aufgehängt hatte, bei Berührung mit diesem ebenfalls zuckten.

Damit war das Prinzip des Galvanischen Elements entdeckt, wonach durch die Berührung zweier verschiedener Metalle Elektrizität erzeugt werden kann (Kontaktelektrizität).

Der italienische Physiker Alessandro Volta (1745-1827) erweiterte systematisch diese Erkenntnis und setzte sie in eine praktische Anwendung um. Um 1800 konstruierte er die „Voltasche Säule“, die erste funktionsfähige Batterie. Sie bestand aus wechselweise übereinander geschichteten, mit in Säure getränkte Stofflappen getrennten Kupfer- und Zinkplatten, die solcherart eine elektrische Spannung aufbauten – einen galvanischen Strom erzeugten; zwei Jahre später wurde nach dem gleichen Muster die Zink-Kohle-Batterie erfunden.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilesnteine Wörgl - Luigi Galvani entdeckt die Kontaktelektrizität
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Oft haben zufällige Entdeckungen folgenschwere und zukunftsträchtige Auswirkungen auf verschiedene Zweige der Wissenschaft wie auf den Alltag. Nicht anders verhielt es sich mit der des praktischen Arztes und Professors für Anatomie in seiner Heimatstadt Bologna, Luigi Galvani (1737-1798).

Galvani studierte die Physiologie der Nerven, welche die Muskulatur versorgen und experimentierte auf diesem Gebiet mit Fröschen, die als Versuchstiere besonders leicht beschafft werden konnten. Vor allem benutzte er abgehäutete Schenkelpräparate frisch getöteter Lurche und an einem solchen arbeitete er am 6. November 1789 in seinem Laboratorium, in dem seine Assistenten gleichzeitig Versuche mit einer starken Reibungselektrisiermaschine durchführten. Während Galvani mit einem Messer die Schenkelnerven eines Frosches frei legte, zuckten plötzlich die Muskeln an den Gelenken des toten Tieres.

Diese Reaktion führte Galvani zu weiteren Versuchen und systematischem Beobachten, als deren Ergebnis er zweifelsfrei nachweisen konnte, dass durch die Funkenerzeugung der Elektrisiermaschine über einen mit einem elektrischen Leiter verbundenen Nerv Impulse übertragen wurden, die das Zusammenziehen eines Muskels bewirkten. Dabei war der elektrische Leiter nicht an der Erzeugungsapparatur angeschlossen, sondern fungierte – so wie Galvanis Seziermesser – wie eine Antenne.

Die Erklärung hierfür fand jedoch erst knapp einhundert Jahre später der deutsche Physiker Heinrich Hertz (1857-1894), als er 1888 die elektromagnetischen Wellen entdeckte.

Bei weiteren Versuchen erkannte Galvani darüber hinaus, dass enthäutete Froschschenkel, die er mit kupfernen Haken an seinem Balkongitter aus Eisen aufgehängt hatte, bei Berührung mit diesem ebenfalls zuckten.

Damit war das Prinzip des Galvanischen Elements entdeckt, wonach durch die Berührung zweier verschiedener Metalle Elektrizität erzeugt werden kann (Kontaktelektrizität).

Der italienische Physiker Alessandro Volta (1745-1827) erweiterte systematisch diese Erkenntnis und setzte sie in eine praktische Anwendung um. Um 1800 konstruierte er die „Voltasche Säule“, die erste funktionsfähige Batterie. Sie bestand aus wechselweise übereinander geschichteten, mit in Säure getränkte Stofflappen getrennten Kupfer- und Zinkplatten, die solcherart eine elektrische Spannung aufbauten – einen galvanischen Strom erzeugten; zwei Jahre später wurde nach dem gleichen Muster die Zink-Kohle-Batterie erfunden.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Luigi Galvani entdeckt die Kontaktelektrizität

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen CT, S. 151 u. 167.

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

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