Meilensteine Wörgl - Johann Sebastian Bach vollendet
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Die Brandenburgischen Konzerte sind sechs Konzerte, welche ca. zwischen 1718 und 1721 komponiert wurden. Seit 1717 war Johann Sebastian Bach als Kapellmeister in Köthen (Anhalt) tätig – die Konzerte widmete er allerdings Christian Ludwig von Brandenburg. Nach ihm tragen sie auch ihren heutigen Namen. Ursprünglich hatten sie den französischen Titel „Six Concerts avec plusieurs instruments“; die heute übliche Bezeichnung wurde 1802 in der ersten Bach-Biografie von Johann Nikolaus Forkel verwendet und hat sich seither als Titel durchgesetzt.
Typisch für den Barock ist die Bündelung von sechs Konzerten – wobei jedes aber individuell in seiner Komposition wie auch in der Besetzung durch die einzelnen Instrumente ist. Die Konzerte spannen den Bogen vom alten „Concerto grosso“, wo eine Gruppe von Instrumenten dem Gesamtorchester gegenüber steht, hin zum Solokonzert, das zu Bachs Zeit noch ziemlich neu war. So tritt etwa im fünften Brandenburgischen Konzert das Cembalo als Soloinstrument auf.
Einzigartig sind die Brandenburgischen Konzerte in der Musikgeschichte hinsichtlich ihrer ausgefallenen Besetzung. Noch heute reißen sie die Menschen zu Begeisterungsausbrüchen hin: „Musik von Bach und Ekstase: Zwei Dinge, die sich auf den ersten Blick abstoßen müßten wie der Teufel und das Weihwasser. Und doch gibt es Einspielungen von Bach-Werken, die so aufregend, so mitreißend und voller geradezu hypnotischer Sogwirkung sind, daß man sich daran erinnert, was für ein Heißsporn Bach auch gewesen ist. Zum Beispiel als er seine ‚Brandenburgischen Konzerte‛ komponierte.“ (Oliver Buslau, Rondo CD Führer)
Johann Sebastian Bach war zu seinen Lebzeiten als Komponist wenig beachtet im Vergleich etwa zu seinen Zeitgenossen Georg Friedrich Händel oder Georg Philipp Telemann. In ganz Europa bekannt war er vielmehr als großartiger Virtuose der Orgel und des Klaviers, als Meister der Improvisation und als kritischer Orgelbegutachter. Daneben beherrschte er auch die Bratsche und die Violine. Bachs Werke wurden zunächst unmittelbar durch seine Söhne (darunter vier Komponisten) und Schüler weitergepflegt – über diese erste Vermittlung lernte etwa auch Beethoven Bachs Werke kennen und schätzen (er übte bereits als Kind vor allem Bachs „Wohltemperiertes Klavier“).
Die weite Bachrezeption begann erst im 19. Jahrhundert, durch die Wiederaufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy 1829 sowie durch die erste Gesamtausgabe seiner Werke (1851-1899), an der auch Johannes Brahms beteiligt war. Seit dem 19. Jahrhundert wird Bach in kirchlichen Kreisen für seine geistlichen Werke besonders geschätzt, die von großer Religiosität durchdrungen sind. Er wird oft als größter evangelischer Komponist angesehen.
Die große Wertschätzung Bachs, verbunden mit einer systematischen Pflege seiner Werke in Aufführung und Forschung, begann dann jedoch erst im 20. Jahrhundert. Vor allem in den letzten 30 Jahren wurde sie Gegenstand in der sog. „Historischen Aufführungspraxis“, in der Musik mit zeitgenössischen Instrumenten aufgeführt wird, was Musikern und Zuhörern einen völlig neuen Zugang zur Musik eröffnet.
Große Wirkung auf die späteren Komponisten hatte seine konsequente Anwendung des Kontrapunktes (von lat. „Punctum contra punctum“ – also Note gegen Note; verschiedene Melodien werden eigenständig geführt = Polyphonie, also Mehrstimmigkeit im Gegensatz zur Homophonie, wo zwischen Melodie und Begleitung oder Füllstimmen unterschieden wird.), durch seine kühne Harmonik und die starke emotionale Wirkung seiner Melodien. Wichtig für die Nachwelt ist Bach auch deshalb, weil er für die Musiktheorie, die Spieltechnik und den Instrumentenbau ebenfalls große Impulse und Neuerungen einbrachte. So hat er etwa den Daumen beim Klavierspiel miteinbezogen und das Spielen mit zehn Fingern eingeführt, welches die Virtuosität der Pianisten wesentlich steigerte.
Obwohl es zahlreiche Biografien zu Bach (* 21. März 1685 in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) gibt, ist aus seinem Leben nur wenig Stichhaltiges überliefert – dafür ranken sich zahlreiche Anekdoten um ihn, die eine Auseinandersetzung mit seiner Biographie erschweren.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Johann Sebastian Bach vollendet |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Brandenburgischen Konzerte sind sechs Konzerte, welche ca. zwischen 1718 und 1721 komponiert wurden. Seit 1717 war Johann Sebastian Bach als Kapellmeister in Köthen (Anhalt) tätig – die Konzerte widmete er allerdings Christian Ludwig von Brandenburg. Nach ihm tragen sie auch ihren heutigen Namen. Ursprünglich hatten sie den französischen Titel „Six Concerts avec plusieurs instruments“; die heute übliche Bezeichnung wurde 1802 in der ersten Bach-Biografie von Johann Nikolaus Forkel verwendet und hat sich seither als Titel durchgesetzt. Typisch für den Barock ist die Bündelung von sechs Konzerten – wobei jedes aber individuell in seiner Komposition wie auch in der Besetzung durch die einzelnen Instrumente ist. Die Konzerte spannen den Bogen vom alten „Concerto grosso“, wo eine Gruppe von Instrumenten dem Gesamtorchester gegenüber steht, hin zum Solokonzert, das zu Bachs Zeit noch ziemlich neu war. So tritt etwa im fünften Brandenburgischen Konzert das Cembalo als Soloinstrument auf. Einzigartig sind die Brandenburgischen Konzerte in der Musikgeschichte hinsichtlich ihrer ausgefallenen Besetzung. Noch heute reißen sie die Menschen zu Begeisterungsausbrüchen hin: „Musik von Bach und Ekstase: Zwei Dinge, die sich auf den ersten Blick abstoßen müßten wie der Teufel und das Weihwasser. Und doch gibt es Einspielungen von Bach-Werken, die so aufregend, so mitreißend und voller geradezu hypnotischer Sogwirkung sind, daß man sich daran erinnert, was für ein Heißsporn Bach auch gewesen ist. Zum Beispiel als er seine ‚Brandenburgischen Konzerte‛ komponierte.“ (Oliver Buslau, Rondo CD Führer) Johann Sebastian Bach war zu seinen Lebzeiten als Komponist wenig beachtet im Vergleich etwa zu seinen Zeitgenossen Georg Friedrich Händel oder Georg Philipp Telemann. In ganz Europa bekannt war er vielmehr als großartiger Virtuose der Orgel und des Klaviers, als Meister der Improvisation und als kritischer Orgelbegutachter. Daneben beherrschte er auch die Bratsche und die Violine. Bachs Werke wurden zunächst unmittelbar durch seine Söhne (darunter vier Komponisten) und Schüler weitergepflegt – über diese erste Vermittlung lernte etwa auch Beethoven Bachs Werke kennen und schätzen (er übte bereits als Kind vor allem Bachs „Wohltemperiertes Klavier“). Die weite Bachrezeption begann erst im 19. Jahrhundert, durch die Wiederaufführung der Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn Bartholdy 1829 sowie durch die erste Gesamtausgabe seiner Werke (1851-1899), an der auch Johannes Brahms beteiligt war. Seit dem 19. Jahrhundert wird Bach in kirchlichen Kreisen für seine geistlichen Werke besonders geschätzt, die von großer Religiosität durchdrungen sind. Er wird oft als größter evangelischer Komponist angesehen. Die große Wertschätzung Bachs, verbunden mit einer systematischen Pflege seiner Werke in Aufführung und Forschung, begann dann jedoch erst im 20. Jahrhundert. Vor allem in den letzten 30 Jahren wurde sie Gegenstand in der sog. „Historischen Aufführungspraxis“, in der Musik mit zeitgenössischen Instrumenten aufgeführt wird, was Musikern und Zuhörern einen völlig neuen Zugang zur Musik eröffnet. Große Wirkung auf die späteren Komponisten hatte seine konsequente Anwendung des Kontrapunktes (von lat. „Punctum contra punctum“ – also Note gegen Note; verschiedene Melodien werden eigenständig geführt = Polyphonie, also Mehrstimmigkeit im Gegensatz zur Homophonie, wo zwischen Melodie und Begleitung oder Füllstimmen unterschieden wird.), durch seine kühne Harmonik und die starke emotionale Wirkung seiner Melodien. Wichtig für die Nachwelt ist Bach auch deshalb, weil er für die Musiktheorie, die Spieltechnik und den Instrumentenbau ebenfalls große Impulse und Neuerungen einbrachte. So hat er etwa den Daumen beim Klavierspiel miteinbezogen und das Spielen mit zehn Fingern eingeführt, welches die Virtuosität der Pianisten wesentlich steigerte. Obwohl es zahlreiche Biografien zu Bach (* 21. März 1685 in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) gibt, ist aus seinem Leben nur wenig Stichhaltiges überliefert – dafür ranken sich zahlreiche Anekdoten um ihn, die eine Auseinandersetzung mit seiner Biographie erschweren. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | http://meilensteine.woergl.at/ |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-08 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |