Meilensteine Wörgl - Augustinus schreibt seine

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Der Kirchenvater Augustinus wird 354 n. Chr. in Thagaste in Numidien (im heutigen Algerien) geboren. Augustinus strebt den Beruf eines Rhetors („Redners“) an und erhält eine Anstellung als Redelehrer zunächst in Thagaste, dann in Karthago. Dort genießt er die Sinnesfreuden – wie er in seinem autobiographischen Werk "Confessiones“ („Bekenntnisse“) über sich selbst Auskunft gibt – und lebt mit einer Frau und dem gemeinsamen Sohn Adeodatus zusammen.Im Rahmen seiner Studien setzt sich Augustinus mit Cicero auseinander, dessen Sprache ihn – im Gegensatz zur Bibel – beeindruckt. Die Beschäftigung mit Ciceros Werk „Hortensius“ zeigt ihm sein Interesse für Philosophie. Für die christliche Lehre, die ihm seine Mutter Monnica näher zu bringen versucht, kann er sich vorerst nicht begeistern. Augustinus wendet sich viele Jahre dem Manichäismus zu, den er später bekämpfte, kurze Zeit der Skepsis und schließlich der neuplatonischen Lehre.

Im Jahr 383 reist Augustinus nach Rom und ein Jahr später nach Mailand; dort arbeitet er bis zu seiner Hinwendung zum Christentum wieder als Rhetor. In Mailand ist er von den Reden des Bischofs Ambrosius beeindruckt, der die christliche Lehre mit neuplatonischen Vorstellungen verbindet. Im Jahr 387 lässt Augustinus schließlich sich und seinen Sohn taufen, seine Lebensgefährtin schickt er weg; er beschließt, asketisch zu leben, und beginnt sein umfangreiches literarisches Schaffen, das er in Nordafrika fortsetzt. In Hippo Regius (im heutigen Algerien) wird Augustinus im Jahr 391 zum Prediger und schließlich zum Bischof bestellt. Dort stirbt er im Jahr 430 n. Chr. während der Belagerung der Stadt durch die Vandalen.Zu seinen wichtigen Schriften gehören die „Confessiones“ („Bekenntnisse“), „De doctrina Christiana“ („Über die christliche Lehre“) und „De civitate Dei“ („Über den Gottesstaat“). In den „Confessiones“, verfasst in den Jahren 397 bis 401 n. Chr., legt Augustinus sein Leben bis zu seiner Bekehrung (Buch 1-9) und sein Selbstverständnis – insbesondere als Geschöpf Gottes – (Buch 10) dar; in den drei weiteren Büchern setzt er sich mit der Bibel auseinander. „Die Geschichte seiner Bekehrung […] will Antwort geben auf die Fragen: Wer ist der Mensch? Wozu des Menschen Zeit, der Menschen Geschichte?

Mit Worten von manchmal betörender Schönheit beschreibt Augustinus die Versuche menschlichen Wollens, sich von Gott zu lösen und den Weg des eigenen Selbst zu gehen. Dabei erfährt der Mensch immer wieder, daß er sich einer unergründlichen Führung beugen muß, daß er – wie Augustinus sagt – von Gott umschlossen ist. Des Menschen unruhiges Herz wird zum Ausdruck des Verlangens nach Erkenntnis, der Suche nach der Wahrheit, der Sehnsucht nach Vollendung und vollkommenen Frieden. […] Augustinus dient das Ereignis seiner Bekehrung zum Bekenntnis von der Größe des Menschen in seiner Niedrigkeit und der Vollendung in dem Erbarmen Gottes.“ (Begleittext zur Edition im Insel Taschenbuch).

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Augustinus schreibt seine
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Kirchenvater Augustinus wird 354 n. Chr. in Thagaste in Numidien (im heutigen Algerien) geboren. Augustinus strebt den Beruf eines Rhetors („Redners“) an und erhält eine Anstellung als Redelehrer zunächst in Thagaste, dann in Karthago. Dort genießt er die Sinnesfreuden – wie er in seinem autobiographischen Werk "Confessiones“ („Bekenntnisse“) über sich selbst Auskunft gibt – und lebt mit einer Frau und dem gemeinsamen Sohn Adeodatus zusammen.Im Rahmen seiner Studien setzt sich Augustinus mit Cicero auseinander, dessen Sprache ihn – im Gegensatz zur Bibel – beeindruckt. Die Beschäftigung mit Ciceros Werk „Hortensius“ zeigt ihm sein Interesse für Philosophie. Für die christliche Lehre, die ihm seine Mutter Monnica näher zu bringen versucht, kann er sich vorerst nicht begeistern. Augustinus wendet sich viele Jahre dem Manichäismus zu, den er später bekämpfte, kurze Zeit der Skepsis und schließlich der neuplatonischen Lehre.

Im Jahr 383 reist Augustinus nach Rom und ein Jahr später nach Mailand; dort arbeitet er bis zu seiner Hinwendung zum Christentum wieder als Rhetor. In Mailand ist er von den Reden des Bischofs Ambrosius beeindruckt, der die christliche Lehre mit neuplatonischen Vorstellungen verbindet. Im Jahr 387 lässt Augustinus schließlich sich und seinen Sohn taufen, seine Lebensgefährtin schickt er weg; er beschließt, asketisch zu leben, und beginnt sein umfangreiches literarisches Schaffen, das er in Nordafrika fortsetzt. In Hippo Regius (im heutigen Algerien) wird Augustinus im Jahr 391 zum Prediger und schließlich zum Bischof bestellt. Dort stirbt er im Jahr 430 n. Chr. während der Belagerung der Stadt durch die Vandalen.Zu seinen wichtigen Schriften gehören die „Confessiones“ („Bekenntnisse“), „De doctrina Christiana“ („Über die christliche Lehre“) und „De civitate Dei“ („Über den Gottesstaat“). In den „Confessiones“, verfasst in den Jahren 397 bis 401 n. Chr., legt Augustinus sein Leben bis zu seiner Bekehrung (Buch 1-9) und sein Selbstverständnis – insbesondere als Geschöpf Gottes – (Buch 10) dar; in den drei weiteren Büchern setzt er sich mit der Bibel auseinander. „Die Geschichte seiner Bekehrung […] will Antwort geben auf die Fragen: Wer ist der Mensch? Wozu des Menschen Zeit, der Menschen Geschichte?

Mit Worten von manchmal betörender Schönheit beschreibt Augustinus die Versuche menschlichen Wollens, sich von Gott zu lösen und den Weg des eigenen Selbst zu gehen. Dabei erfährt der Mensch immer wieder, daß er sich einer unergründlichen Führung beugen muß, daß er – wie Augustinus sagt – von Gott umschlossen ist. Des Menschen unruhiges Herz wird zum Ausdruck des Verlangens nach Erkenntnis, der Suche nach der Wahrheit, der Sehnsucht nach Vollendung und vollkommenen Frieden. […] Augustinus dient das Ereignis seiner Bekehrung zum Bekenntnis von der Größe des Menschen in seiner Niedrigkeit und der Vollendung in dem Erbarmen Gottes.“ (Begleittext zur Edition im Insel Taschenbuch).
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)


Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Augustinus, Bekenntnisse/Confessiones, Zweisprachige Ausgabe. Eingeleitet, aus dem Lateinischen übersetzt und erläutert von Joseph Bernhart. Vorwort von Ernst Ludwig Grasmück, Insel Taschenbuch 1002, Insel Verlag, Frankfurt am Main – Leipzig 1987

Hans Armin Gärtner, Die römische Literatur in Text und Darstellung, Bd. 5, Kaisterzeit II. Von Tertullian bis Boethius, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1988, 428-435.

Christoph Helferich, Geschichte der Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart und Östliches Denken, Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG, München 1998 (3. Aufl.), 78-85.

Friedhelm Winkelmann, s.v. Augustinus, in: Johannes Irmscher, Lexikon der Antike, Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München 1994 (3. Aufl.) S. 76.

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-29
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

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