Meilensteine Wörgl - Erstes Retortenbaby geboren
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
„Historische Geburt des Säuglings aus der Tube“, so lautete am 27. Juli 1978 die Schlagzeile der „Tiroler Tageszeitung“, mit der die Geburt von Louise Joy Brown gemeldet wurde. Zwei Tage zuvor hatte das Mädchen um 23.47 Uhr im Oldham General District Hospital, in der englischen Grafschaft Lancashire, mit Hilfe eines Kaiserschnitts das Licht der Welt erblickt. Das fünf Pfund und 110 Gramm schwere Neugeborene ging als erstes „Retortenbaby“ in die Geschichte ein, das nach einer sogenannten „In-Vitro-Fertilisation“ (IVF = Befruchtung im (Reagenz)-Glas oder in einer Retorte), von seiner Mutter ausgetragen wurde und gesund zur Welt kam.
Der Gynäkologe Patrick Christopher Steptoe (1913-1988) und der Physiologe Robert Geoffrey Edwards (* 1925) hatten zuvor der Mutter Lesley Brown Eizellen entnommen, mit dem Sperma ihres Mannes in einer Nährlösung zusammengeführt und so das geeignete Milieu für eine Befruchtung geschaffen. Zwei Tagen später wurde eine der befruchteten Eizellen in den Uterus der Mutter eingesetzt und nach erfolgter Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut unterschied sich diese Schwangerschaft nicht mehr von jeder anderen.
Eine Weiterentwicklung dieser Methode ist die sogenannte „Intracytoplasmatische Spermieninjektion“ (ICSI), bei der eine einzelne Eizelle unter dem Mikroskop durch gezielte Injektion mit einem einzigen Spermium befruchtet wird. 1991 wurde in der Universitätsklinik in Brüssel ein Baby geboren, das auf diese Weise gezeugt wurde. Diese Methode wird vor allem dann angewendet, wenn aufgrund einer Funktionseinschränkung die Spermien nicht in der Lage sind, in die Eizelle einzudringen. Die „In-Vitro-Fertilisation“ hingegen ist das Mittel der Wahl bei Eileiteranomalien.
Beide Wege zu einer Schwangerschaft können den Kinderwunsch eines Elternpaares erfüllen, wenn eine Befruchtung auf natürlichem Wege aus welchen Gründen auch immer nicht zustande kommt.
Gerade die „Intracytoplasmatische Spermieninjektion“ ermöglicht aber auch die Zeugung von sogenannten „Designerbabies“, bei denen die Eltern nicht nur das Geschlecht, sondern möglicherweise bald auch das Aussehen und die Intelligenz ihres Nachwuchses genetisch steuern können.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Erstes Retortenbaby geboren |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | „Historische Geburt des Säuglings aus der Tube“, so lautete am 27. Juli 1978 die Schlagzeile der „Tiroler Tageszeitung“, mit der die Geburt von Louise Joy Brown gemeldet wurde. Zwei Tage zuvor hatte das Mädchen um 23.47 Uhr im Oldham General District Hospital, in der englischen Grafschaft Lancashire, mit Hilfe eines Kaiserschnitts das Licht der Welt erblickt. Das fünf Pfund und 110 Gramm schwere Neugeborene ging als erstes „Retortenbaby“ in die Geschichte ein, das nach einer sogenannten „In-Vitro-Fertilisation“ (IVF = Befruchtung im (Reagenz)-Glas oder in einer Retorte), von seiner Mutter ausgetragen wurde und gesund zur Welt kam. Der Gynäkologe Patrick Christopher Steptoe (1913-1988) und der Physiologe Robert Geoffrey Edwards (* 1925) hatten zuvor der Mutter Lesley Brown Eizellen entnommen, mit dem Sperma ihres Mannes in einer Nährlösung zusammengeführt und so das geeignete Milieu für eine Befruchtung geschaffen. Zwei Tagen später wurde eine der befruchteten Eizellen in den Uterus der Mutter eingesetzt und nach erfolgter Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut unterschied sich diese Schwangerschaft nicht mehr von jeder anderen. Eine Weiterentwicklung dieser Methode ist die sogenannte „Intracytoplasmatische Spermieninjektion“ (ICSI), bei der eine einzelne Eizelle unter dem Mikroskop durch gezielte Injektion mit einem einzigen Spermium befruchtet wird. 1991 wurde in der Universitätsklinik in Brüssel ein Baby geboren, das auf diese Weise gezeugt wurde. Diese Methode wird vor allem dann angewendet, wenn aufgrund einer Funktionseinschränkung die Spermien nicht in der Lage sind, in die Eizelle einzudringen. Die „In-Vitro-Fertilisation“ hingegen ist das Mittel der Wahl bei Eileiteranomalien. Beide Wege zu einer Schwangerschaft können den Kinderwunsch eines Elternpaares erfüllen, wenn eine Befruchtung auf natürlichem Wege aus welchen Gründen auch immer nicht zustande kommt. Gerade die „Intracytoplasmatische Spermieninjektion“ ermöglicht aber auch die Zeugung von sogenannten „Designerbabies“, bei denen die Eltern nicht nur das Geschlecht, sondern möglicherweise bald auch das Aussehen und die Intelligenz ihres Nachwuchses genetisch steuern können. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Tiroler Tageszeitung 172, 27.7.1978, S. 13; Andreas Feiertag, „Neue Stufe der Selektion erreicht“, in: Der Standard, 7.6.2006, S. 2; |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |