Gratz-Haus
Gemeinde: Bad Häring
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Als privates Wohnhaus für neun Familien, weil aufgrund des aufstrebenden Bergbaues Wohnungsmangel herrschte, wurde 1879 das Gratz-Haus errichtet, in dem auch eine Gemischtwarenhandlung untergebracht war und für die Bergleute die traditionelle Kost – Gerstensuppe und ausgezogene Nudeln – ausgekocht wurde. Schulleiter Johann Jöchl und seine Frau Maria, die das Haus geerbt hatte und den Handel ab etwa Anfang 1910 betrieb, wohnten dort. Etwa um 1920 wurde dieses Haus an den Kohlebergbau verkauft.
Nach dem 2. Weltkrieg kaufte Michael Fuchs aus Schwoich das Gebäude, dieser überschrieb es seinen Söhnen Franz und Josef Fuchs. Franz Fuchs erwarb den Anteil seines Bruders Anfang der 1960er Jahre. Im Jahr 2000 ließen Franz (jun.) und Rita Fuchs das Haus renovieren – die Fassade von 1920 ist erhalten worden und schenkt einen wertvollen Einblick in die damalige Zeit.
Beschreibung:
Das 4-geschoßige Haus zeigt sein ursprüngliches Aussehen als Wohn- und Geschäftshaus. Das Erdgeschoß unterscheidet sich im Erscheinungsbild von den oberen Stockwerken. Hinter dem großen rundbogigen Fenster lag das Geschäftslokal, weiters war im Parterre die Küche zum Auskochen untergebracht. Alle Erdgeschoßfenster sind oben mit bogenförmig gelegten Quadersteinen umrandet, ebenso wie die Wandecken damit gestaltet sind. Alle Fenster sind mit weiß gefärbten Lisenen umrandet, oben ziert sie in den oberen Stockwerken zusätzlich ein Gesims mit einem besonderen Profil. Lisenen an den Ecken und Gesimse unterteilen die Etagen und nehmen optisch etwas von der großen Höhe des Gebäudes weg. Zwei kleine Rundfenster kennzeichnen den niedersten Bereich des Dachgeschoßes. Auf dem Giebelfirst steckt eine Windfahne, die das Datum der letzten Renovierung zeigt. Das schmiedeeiserne Balkongeländer ist noch aus der Erbauungszeit erhalten – auch die Größe der Balkone (1/3 der Hausbreite) und ihre Anbringung über der breiten Eingangstür, die noch aus der Erbauungszeit stammt, ist unverändert geblieben.
Details
Gemeindename | Bad Häring |
Gemeindekennzahl | 70503 |
Ortsübliche Bezeichnung | Gratz-Haus |
Objektkategorie | 3200 ( Fassadenornamentik (gemalt oder stukkiert) | | ) |
Katastralgemeinde | Häring -- GEM Bad Häring |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 164/2 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Schönau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Heimberg 25 |
Längengrad | 12.123556 |
Breitengrad | 47.505114 |
Tirol: denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Das 4-geschoßige Haus zeigt sein ursprüngliches Aussehen als Wohn- und Geschäftshaus. Das Erdgeschoß unterscheidet sich im Erscheinungsbild von den oberen Stockwerken. Hinter dem großen rundbogigen Fenster lag das Geschäftslokal, weiters war im Parterre die Küche zum Auskochen untergebracht. Alle Erdgeschoßfenster sind oben mit bogenförmig gelegten Quadersteinen umrandet, ebenso wie die Wandecken damit gestaltet sind. Alle Fenster sind mit weiß gefärbten Lisenen umrandet, oben ziert sie in den oberen Stockwerken zusätzlich ein Gesims mit einem besonderen Profil. Lisenen an den Ecken und Gesimse unterteilen die Etagen und nehmen optisch etwas von der großen Höhe des Gebäudes weg. Zwei kleine Rundfenster kennzeichnen den niedersten Bereich des Dachgeschoßes. Auf dem Giebelfirst steckt eine Windfahne, die das Datum der letzten Renovierung zeigt. Das schmiedeeiserne Balkongeländer ist noch aus der Erbauungszeit erhalten – auch die Größe der Balkone (1/3 der Hausbreite) und ihre Anbringung über der breiten Eingangstür, die noch aus der Erbauungszeit stammt, ist unverändert geblieben. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Als privates Wohnhaus für neun Familien, weil aufgrund des aufstrebenden Bergbaues Wohnungsmangel herrschte, wurde 1879 das Gratz-Haus errichtet, in dem auch eine Gemischtwarenhandlung untergebracht war und für die Bergleute die traditionelle Kost – Gerstensuppe und ausgezogene Nudeln – ausgekocht wurde. Schulleiter Johann Jöchl und seine Frau Maria, die das Haus geerbt hatte und den Handel ab etwa Anfang 1910 betrieb, wohnten dort. Etwa um 1920 wurde dieses Haus an den Kohlebergbau verkauft. Nach dem 2. Weltkrieg kaufte Michael Fuchs aus Schwoich das Gebäude, dieser überschrieb es seinen Söhnen Franz und Josef Fuchs. Franz Fuchs erwarb den Anteil seines Bruders Anfang der 1960er Jahre. Im Jahr 2000 ließen Franz (jun.) und Rita Fuchs das Haus renovieren – die Fassade von 1920 ist erhalten worden und schenkt einen wertvollen Einblick in die damalige Zeit. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfandl, Martina: Dorfbuch Bad Häring. 2011. Gespräch mit Rita Fuchs |
Datum der Erfassung | 2016-08-10 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-07-26 |
letzter Bearbeiter | Martina Pfandl |