Meilensteine Wörgl - Emirat von Cordoba
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Im Zuge ihrer Expansion in der westlichen Mittelmeerwelt setzen die Araber unter Tariq/Tarek über die Straße von Gibraltar und erobern zwischen 711 und 714 n. Chr. Teile der Iberischen Halbinsel.
Unter der Führung von Mugit ar-Rumi nehmen die Araber 711 Córdoba ein. Die Stadt Córdoba liegt im heutigen zentralen Südspanien und blickt auf eine lange Geschichte zurück; die iberische Siedlung wurde ab 152 v. Chr. von Rom, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts für kurze Zeit von Byzanz und ab 572 von den Westgoten beherrscht. Ab 716 wird Córdoba politisches Zentrum der Eroberer von al-Andalus (Andalusien) – bis zum Zerfall des Reichs im Jahr 1031 – und eine bedeutende Stätte für Wissenschaft, Kultur und Handel.
In diesem Zeitabschnitt residieren in Córdoba zunächst Emire („Gouverneure“) und ab 929 Kalifen; im Zuge der Unabhängigkeitsbestrebungen von Kairuan begründete Abd ar-Rahman III. in Córdoba das orthodoxe Kalifat des Westens. Während der Herrschaft der omayyadischen Emire (ab 756) kommt es im 9. Jahrhundert zu einem intensiven kulturellen Einfluss aus dem Orient und zu einer starken Islamisierung von al-Andalus.
In Córdoba entsteht eines der imposantesten Bauwerke der frühislamischen Architektur im Westen: die Mezquita, die sogenannte Große Moschee von Córdoba.
Der Bau wurde unter Abd ar-Rahman I. im Jahr 785 begonnen und erfuhr in den nächsten Jahrhunderten zahlreiche Erweiterungen und Umgestaltungen.
Berühmt ist die Architektur mit dem „Säulenwald“, der Stützkonstruktion und dem hufeisenförmigen Bogen. Für die Gestaltung des Mihrabs (Gebetsnische) lieferte der byzantinische Kaiser 320 Zentner Material zur Erstellung des Mosaiks und einen Mosaizisten.
Nach der Eroberung Córdobas durch die Christen 1236 wird in die Moschee eine Kirche eingebaut; diese wird später als barocke Kathedrale umgestaltet. Das Bauwerk wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet.
Mit dem Ende des Emirats bzw. Kalifats von Córdoba setzt im 11. Jahrhundert ein Zeitabschnitt ein, der gerne als „Jahrhunderte des Zerfalls“ bezeichnet wird. Dabei gilt gerade diese Phase als eine der Blütezeiten des islamischen „Spaniens“, die bedeutende Dichter und Gelehrte hervorbrachte.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Emirat von Cordoba |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im Zuge ihrer Expansion in der westlichen Mittelmeerwelt setzen die Araber unter Tariq/Tarek über die Straße von Gibraltar und erobern zwischen 711 und 714 n. Chr. Teile der Iberischen Halbinsel. Unter der Führung von Mugit ar-Rumi nehmen die Araber 711 Córdoba ein. Die Stadt Córdoba liegt im heutigen zentralen Südspanien und blickt auf eine lange Geschichte zurück; die iberische Siedlung wurde ab 152 v. Chr. von Rom, in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts für kurze Zeit von Byzanz und ab 572 von den Westgoten beherrscht. Ab 716 wird Córdoba politisches Zentrum der Eroberer von al-Andalus (Andalusien) – bis zum Zerfall des Reichs im Jahr 1031 – und eine bedeutende Stätte für Wissenschaft, Kultur und Handel. In diesem Zeitabschnitt residieren in Córdoba zunächst Emire („Gouverneure“) und ab 929 Kalifen; im Zuge der Unabhängigkeitsbestrebungen von Kairuan begründete Abd ar-Rahman III. in Córdoba das orthodoxe Kalifat des Westens. Während der Herrschaft der omayyadischen Emire (ab 756) kommt es im 9. Jahrhundert zu einem intensiven kulturellen Einfluss aus dem Orient und zu einer starken Islamisierung von al-Andalus. In Córdoba entsteht eines der imposantesten Bauwerke der frühislamischen Architektur im Westen: die Mezquita, die sogenannte Große Moschee von Córdoba. Der Bau wurde unter Abd ar-Rahman I. im Jahr 785 begonnen und erfuhr in den nächsten Jahrhunderten zahlreiche Erweiterungen und Umgestaltungen. Berühmt ist die Architektur mit dem „Säulenwald“, der Stützkonstruktion und dem hufeisenförmigen Bogen. Für die Gestaltung des Mihrabs (Gebetsnische) lieferte der byzantinische Kaiser 320 Zentner Material zur Erstellung des Mosaiks und einen Mosaizisten. Nach der Eroberung Córdobas durch die Christen 1236 wird in die Moschee eine Kirche eingebaut; diese wird später als barocke Kathedrale umgestaltet. Das Bauwerk wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Mit dem Ende des Emirats bzw. Kalifats von Córdoba setzt im 11. Jahrhundert ein Zeitabschnitt ein, der gerne als „Jahrhunderte des Zerfalls“ bezeichnet wird. Dabei gilt gerade diese Phase als eine der Blütezeiten des islamischen „Spaniens“, die bedeutende Dichter und Gelehrte hervorbrachte. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | A. Noth, s.v. Emir, in: Lexikon des Mittelalters 3, München – Zürich 1986, Sp. 1885. Hans Rudolf Singer, s.v. Córdoba, in: Lexikon des Mittelalters 3, München – Zürich 1986, Sp. 230-231. Hans Rudolf Singer, Der Maghreb und die Pyrenäenhalbinsel bis zum Ausgang des Mittelalters, in: Ulrich Haarmann, Geschichte der arabischen Welt (Hg.), Verlag C.H. Beck, München 2001 (4. Aufl.) 264-322. Henri Stierlin, Islam. Von Bagdad bis Córdoba, Frühe Bauwerke vom 7. bis 13. Jahrhundert, Taschen GmbH, Köln 2002, S. 85-113. |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |