Meilensteine Wörgl - Vasco da Gama entdeckt Seeweg nach Indien
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Mit dem Rücken zu Spanien und damit zu Europa stehend, lenkte Portugal nach dem Ende des Konflikts mit Kastilien 1385 seine Aktivitäten auf die Weltmeere und Nordafrika. Dahinter steckten wirtschaftliche Interessen, die auch von Mitgliedern der portugiesischen Krone, ja sogar vom König selbst verfolgt wurden, indem sie auf eigene Rechnung Handels- und Schifffahrtsunternehmungen initiierten.
1415 wurde die marokkanische Stadt Ceuta erobert, die in der Folge jedoch ständig von Muslimen bedroht wurde und deshalb kaum irgendwelche Handelsvorteile brachte. Deshalb versuchten die Portugiesen entlang der afrikanischen Küste in den Rücken des marokkanischen Reiches und damit an die Quellen des afrikanischen Goldes zu gelangen.
Darüber hinaus suchten sie seit 1419 auch einen Seeweg nach Indien entlang des afrikanischen Kontinents zu finden, um einen direkten Zugang zum lukrativen Gewürzhandel unter Ausschaltung von Zwischenhändlern zu bekommen.
Solcherart entdeckten die Portugiesen zahlreiche neue Gebiete, betrieben lebhaften und gewinnbringenden Handel mit den Küstenregionen und stießen sukzessive bis an die Südspitze Afrikas vor, die 1487/88 von Bartholomeu Diaz (ca. 1459-1500) erstmals umfahren wurde.
Dadurch war die Möglichkeit eines Seewegs nach Indien näher gerückt und nach einem weiteren Vorwärtstasten entlang der afrikanischen Ostküste, gelang es 1498 Vasco da Gama (ca. 1467-1524) Indien zu erreichen. Unter Führung eines arabischen Lotsen sowie unter Ausnützung der südwestlichen Monsunwinde überquerte er von Malindi nordöstlich von Mombassa in nur 23 Tagen den Indischen Ozean.
Bevor die Besatzung am 18. Mai in Calicut an Land ging, schickte Vasco da Gama vorsichtshalber einen der mitgenommen Sträflinge voraus, der in der Stadt maurische Händler aus Tunis angetroffen hat. Auf deren Frage, was ihn den hierher geführt habe, lautete dessen recht aufschlussreiche Antwort: „Wir kommen, um Christen und Gewürze zu suchen.“ – Mit diesen kurzen und recht unschuldig klingenden Worten war das Programm der bisherigen sowie künftigen See- und Entdeckungsfahrten der Portugiesen ebenso wie das der bald auch einsetzenden kolonialen Expansion anderer europäischer Länder auf den Punkt gebracht. Dessen Realisierung sah jedoch weit weniger harmlos aus!
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Vasco da Gama entdeckt Seeweg nach Indien |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Mit dem Rücken zu Spanien und damit zu Europa stehend, lenkte Portugal nach dem Ende des Konflikts mit Kastilien 1385 seine Aktivitäten auf die Weltmeere und Nordafrika. Dahinter steckten wirtschaftliche Interessen, die auch von Mitgliedern der portugiesischen Krone, ja sogar vom König selbst verfolgt wurden, indem sie auf eigene Rechnung Handels- und Schifffahrtsunternehmungen initiierten. 1415 wurde die marokkanische Stadt Ceuta erobert, die in der Folge jedoch ständig von Muslimen bedroht wurde und deshalb kaum irgendwelche Handelsvorteile brachte. Deshalb versuchten die Portugiesen entlang der afrikanischen Küste in den Rücken des marokkanischen Reiches und damit an die Quellen des afrikanischen Goldes zu gelangen. Darüber hinaus suchten sie seit 1419 auch einen Seeweg nach Indien entlang des afrikanischen Kontinents zu finden, um einen direkten Zugang zum lukrativen Gewürzhandel unter Ausschaltung von Zwischenhändlern zu bekommen. Solcherart entdeckten die Portugiesen zahlreiche neue Gebiete, betrieben lebhaften und gewinnbringenden Handel mit den Küstenregionen und stießen sukzessive bis an die Südspitze Afrikas vor, die 1487/88 von Bartholomeu Diaz (ca. 1459-1500) erstmals umfahren wurde. Dadurch war die Möglichkeit eines Seewegs nach Indien näher gerückt und nach einem weiteren Vorwärtstasten entlang der afrikanischen Ostküste, gelang es 1498 Vasco da Gama (ca. 1467-1524) Indien zu erreichen. Unter Führung eines arabischen Lotsen sowie unter Ausnützung der südwestlichen Monsunwinde überquerte er von Malindi nordöstlich von Mombassa in nur 23 Tagen den Indischen Ozean. Bevor die Besatzung am 18. Mai in Calicut an Land ging, schickte Vasco da Gama vorsichtshalber einen der mitgenommen Sträflinge voraus, der in der Stadt maurische Händler aus Tunis angetroffen hat. Auf deren Frage, was ihn den hierher geführt habe, lautete dessen recht aufschlussreiche Antwort: „Wir kommen, um Christen und Gewürze zu suchen.“ – Mit diesen kurzen und recht unschuldig klingenden Worten war das Programm der bisherigen sowie künftigen See- und Entdeckungsfahrten der Portugiesen ebenso wie das der bald auch einsetzenden kolonialen Expansion anderer europäischer Länder auf den Punkt gebracht. Dessen Realisierung sah jedoch weit weniger harmlos aus! |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Lexikon des Mittelalters 4, Sp. 180-182 u. 2061/2062; Horst Gründer, Eine Geschichte der europäischen Expansion. Von Entdeckern und Eroberern zum Kolonialismus, Stuttgart 2003. |
Datum der Erfassung | 2019-11-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |