Meilensteine Wörgl - Schlacht im Teutoburger Wald
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Im Jahr 9 n. Chr. gelingt es germanischen „Stämmen“ drei Legionen der Römer unter der Führung des Publius Quinctilius Varus vernichtend zu schlagen.
Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus rekonstruiert dieses Ereignis und leitet seine Ausführungen wie folgt ein: Ordinem atrocissimae calamitatis, qua nulla post Crassi in Parthis damnun in externis gentibus gravior Romanis fuit, iustis voluminibus ut alii, ita nos conabimur exponere: nunc summa deflenda est. („Den Ablauf der äußerst schrecklichen Katastrophe, wie es keine schwerere nach der des Crassus gegen die Parther, durch fremde Völker für die Römer gegeben hat, werden wir, wie andere auch, in einem besonderen Buch darzustellen versuchen. Jetzt ist alles (nur) zu beweinen.“ Übersetzung Kestermann).
Nach erfolgreichen Eroberungen im Mittelmeerraum (z.B. Ägypten) und in Europa (z.B. Alpenraum) müssen die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. die Macht der Parther im Osten anerkennen. Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 v. Chr.) soll noch die Idee einer Nachfolge des Imperium Romanum auf das Reich Alexanders d. Gr. und somit den Herrschaftsanspruch auf die Gebiete im Osten verfolgt haben, doch werden mit der Niederlage der Römer gegen die Parther und dem Tod des Marcus Licinius Crassus (115/114-53 v. Chr.) 53 v. Chr. bei Carrhae/Harran (heute bei Sanliurfa, Türkei) die Grenzen der römischen Herrschaft aufgezeigt.
Eine zweite schwere militärische Niederlage muss Rom im Jahr 9 n. Chr. hinnehmen. Das Vorhaben, Gebiete östlich des Rheins zu erobern, scheitert, denn die Einheimischen können unter der Führung des Arminius – später in der deutschen Literatur als „Hermann der Cherusker“ bekannt – alle drei römische Legionen in der sogenannten Schlacht im Teutoburger Wald besiegen. Nach zunächst für die Römer erfolgreichen Unternehmungen wie dem „Alpenfeldzug“ 15 v. Chr., dem Vorstoß der Römer bis an die Donau und Expeditionen in die rechtsrheinischen Gebiete, gibt Kaiser Tiberius (14-37 n. Chr.) schließlich Pläne zur Eroberung dieses Gebietes endgültig auf.Der Ort der Schlacht im Teutoburger Wald wird heute im Bereich von Kalkriese bei Osnabrück vermutet.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Schlacht im Teutoburger Wald |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Im Jahr 9 n. Chr. gelingt es germanischen „Stämmen“ drei Legionen der Römer unter der Führung des Publius Quinctilius Varus vernichtend zu schlagen. Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus rekonstruiert dieses Ereignis und leitet seine Ausführungen wie folgt ein: Ordinem atrocissimae calamitatis, qua nulla post Crassi in Parthis damnun in externis gentibus gravior Romanis fuit, iustis voluminibus ut alii, ita nos conabimur exponere: nunc summa deflenda est. („Den Ablauf der äußerst schrecklichen Katastrophe, wie es keine schwerere nach der des Crassus gegen die Parther, durch fremde Völker für die Römer gegeben hat, werden wir, wie andere auch, in einem besonderen Buch darzustellen versuchen. Jetzt ist alles (nur) zu beweinen.“ Übersetzung Kestermann). Nach erfolgreichen Eroberungen im Mittelmeerraum (z.B. Ägypten) und in Europa (z.B. Alpenraum) müssen die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. die Macht der Parther im Osten anerkennen. Gnaeus Pompeius Magnus (106-48 v. Chr.) soll noch die Idee einer Nachfolge des Imperium Romanum auf das Reich Alexanders d. Gr. und somit den Herrschaftsanspruch auf die Gebiete im Osten verfolgt haben, doch werden mit der Niederlage der Römer gegen die Parther und dem Tod des Marcus Licinius Crassus (115/114-53 v. Chr.) 53 v. Chr. bei Carrhae/Harran (heute bei Sanliurfa, Türkei) die Grenzen der römischen Herrschaft aufgezeigt. Eine zweite schwere militärische Niederlage muss Rom im Jahr 9 n. Chr. hinnehmen. Das Vorhaben, Gebiete östlich des Rheins zu erobern, scheitert, denn die Einheimischen können unter der Führung des Arminius – später in der deutschen Literatur als „Hermann der Cherusker“ bekannt – alle drei römische Legionen in der sogenannten Schlacht im Teutoburger Wald besiegen. Nach zunächst für die Römer erfolgreichen Unternehmungen wie dem „Alpenfeldzug“ 15 v. Chr., dem Vorstoß der Römer bis an die Donau und Expeditionen in die rechtsrheinischen Gebiete, gibt Kaiser Tiberius (14-37 n. Chr.) schließlich Pläne zur Eroberung dieses Gebietes endgültig auf.Der Ort der Schlacht im Teutoburger Wald wird heute im Bereich von Kalkriese bei Osnabrück vermutet. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Werner Dahlheim, Geschichte der Römischen Kaiserzeit, Oldenbourg Grundriß der Geschichte, Bd. 3, R. Oldenbourg Verlag, München 2003 (3. Aufl.). Dieter Kestermann, Quellensammlung zur VARUS-Niederlage und den germanisch-römischen Kriegen. Deutsch, latein, griechisch, Burkhard Weecke Verlag, Horn – Kassel – Wien 1992. |
Datum der Erfassung | 2019-11-29 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |