Meilensteine Wörgl - Vertrag von Maastricht

Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler

Gemeinde: Wörgl

Zeitkategorie: --

Chronik:

Am 11. Dezember 1991 wurde im niederländischen Maastricht ein Vertrag paraphiert, der am 7. Februar 1992 unterzeichnet wurde, und nach dem Ausstellungsort als „Vertrag von Maastricht“ in die Geschichte eingegangen ist.

Darin wird die sogenannte Europäische Union konzipiert, die die bisherigen EG-Verträge umrahmen und verknüpfen sollte. Die Verträge der Montanunion (EGKS), der Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG) wurden erneuert; zudem wurden neue Bestimmungen beschlossen über die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Weitere Neuerungen waren die Unionsbürgerschaft, die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) in drei Stufen, ein neues Mitentscheidungsverfahren des Europäischen Parlaments (EP), der Ausschuss der Regionen (AdR) sowie das Subsidiaritätsprinzip; darunter ist zu verstehen, dass jene Aktionsebene bzw. der Handlungsbereich den Vorrang erhält, der die bestmöglichen Verwirklichungschancen hat. Dies betrifft die Ebenen der Mitgliedstaaten im Wechselspiel mit der übergreifenden Ebene der EU.

Der Vertrag von Maastricht konzipiert die EU auf der Basis eines so genannten „Drei-Säulen-Modells“. Die erste Säule umfasst den Bereich der Wirtschaftsunion (EG Vertrag und Erweiterung zur WWU). Nur diese erste Säule agiert supranational: in diesem Bereich wird überstaatlich agiert; Entscheidungsverfahren sind Gemeinschaftsverträge. Die zweite Säule betrifft die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP); die dritte Säule umfasst Justiz und Inneres. Bei den letzten beiden Säulen wird intergouvernemental gearbeitet, Entscheidungen werden hier also durch Zusammenarbeit der Regierungen getroffen.

Der Vertrag von Maastricht wurde keineswegs einhellig positiv aufgenommen – einen Schock löste in Brüssel das negative Maastricht-Referendum in Dänemark vom 2. Juni 1992 aus. Es war ein generelles Symptom der zwiespältigen öffentlichen Meinung zur EU.

„Zwar konnte das ‚Nein‘ der Dänen nach Zugeständnissen in ein ‚Ja‘ umgewandelt werden. Aber die geradezu mythologische Undurchschaubarkeit der Vertragsrevision von Maastricht bestimmte auch in der Folge die zähen Debatten, vor allem in Großbritannien und der Bundesrepublik. [...] Der Ratifizierungsprozess von Maastricht verstärkte einen schon länger anhaltenden Trend der Europamüdigkeit in der europäischen Bevölkerung.“ (Werner Weidenfeld, Europäische Einigung, 43.)

Bisher (Stand 2006) gescheitert ist der Versuch, der EU eine gemeinsame Verfassung zu geben.

Beschreibung:

Granitstein

Details

Gemeindename Wörgl
Gemeindekennzahl 70531
Ortsübliche Bezeichnung Meilensteine Wörgl - Vertrag von Maastricht
Objektkategorie 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | )

Katastralgemeinde
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer
Ortschafts- bzw. Ortsteil
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Bahnhofsstraße
Längengrad
Breitengrad

Tirol: denkmalgeschützt --

Höhe (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung --
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Granitstein
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie --
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Am 11. Dezember 1991 wurde im niederländischen Maastricht ein Vertrag paraphiert, der am 7. Februar 1992 unterzeichnet wurde, und nach dem Ausstellungsort als „Vertrag von Maastricht“ in die Geschichte eingegangen ist.

Darin wird die sogenannte Europäische Union konzipiert, die die bisherigen EG-Verträge umrahmen und verknüpfen sollte. Die Verträge der Montanunion (EGKS), der Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EAG) wurden erneuert; zudem wurden neue Bestimmungen beschlossen über die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP). Weitere Neuerungen waren die Unionsbürgerschaft, die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) in drei Stufen, ein neues Mitentscheidungsverfahren des Europäischen Parlaments (EP), der Ausschuss der Regionen (AdR) sowie das Subsidiaritätsprinzip; darunter ist zu verstehen, dass jene Aktionsebene bzw. der Handlungsbereich den Vorrang erhält, der die bestmöglichen Verwirklichungschancen hat. Dies betrifft die Ebenen der Mitgliedstaaten im Wechselspiel mit der übergreifenden Ebene der EU.

Der Vertrag von Maastricht konzipiert die EU auf der Basis eines so genannten „Drei-Säulen-Modells“. Die erste Säule umfasst den Bereich der Wirtschaftsunion (EG Vertrag und Erweiterung zur WWU). Nur diese erste Säule agiert supranational: in diesem Bereich wird überstaatlich agiert; Entscheidungsverfahren sind Gemeinschaftsverträge. Die zweite Säule betrifft die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP); die dritte Säule umfasst Justiz und Inneres. Bei den letzten beiden Säulen wird intergouvernemental gearbeitet, Entscheidungen werden hier also durch Zusammenarbeit der Regierungen getroffen.

Der Vertrag von Maastricht wurde keineswegs einhellig positiv aufgenommen – einen Schock löste in Brüssel das negative Maastricht-Referendum in Dänemark vom 2. Juni 1992 aus. Es war ein generelles Symptom der zwiespältigen öffentlichen Meinung zur EU.

„Zwar konnte das ‚Nein‘ der Dänen nach Zugeständnissen in ein ‚Ja‘ umgewandelt werden. Aber die geradezu mythologische Undurchschaubarkeit der Vertragsrevision von Maastricht bestimmte auch in der Folge die zähen Debatten, vor allem in Großbritannien und der Bundesrepublik. [...] Der Ratifizierungsprozess von Maastricht verstärkte einen schon länger anhaltenden Trend der Europamüdigkeit in der europäischen Bevölkerung.“ (Werner Weidenfeld, Europäische Einigung, 43.)

Bisher (Stand 2006) gescheitert ist der Versuch, der EU eine gemeinsame Verfassung zu geben.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Vertrag von Maastricht

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Werner Weidenfeld, Europäische Einigung im historischen Überblick, in: Werner Weidenfeld/Wolfgang Wessels (Hg.), Europa von A bis Z. Taschenbuch der europäischen Integration. Bonn, 8. Auflage 2002, S. 10-50.

Michael Gehler, Europa. Ideen, Institutionen, Vereinigung, München 2005, S. 244-253

kuf woergl
Datum der Erfassung 2019-11-30
Datum der letzten Bearbeitung 2020-01-07
letzter Bearbeiter kuf woergl

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Erfassung nicht geprüft