Meilensteine Wörgl - Kopernikanische Wende
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Philosophiegeschichtlich war der Übergang zur Neuzeit durch verstärkte Auseinandersetzungen mit empirischen Wissenschaften gekennzeichnet. Nicht mehr die Theologie gab den Rahmen für die Bestimmung von Ort und Methode der Philosophie ab, sondern die Naturwissenschaften.
Die erste große Kontroverse, die dieses neue Verhältnis charakterisierte, war eine auf dem Gebiet der Astronomie und ihr Beginn wird nach ihrem Namensgeber meist als „kopernikanische Wende“ bezeichnet. Sie bereitete dem bis dahin hauptsächlich vertretenen Weltbild des Ptolemäus (um 150 u.Z.), das die Erde als Mittelpunkt des Alls annahm, ein Ende.
Für Nikolaus Kopernikus (1473-1543) stand nicht die Erde, sondern – wie bereits von dem Mathematiker und Astronom Aristarch von Samos (3/.2. Jhd. v.u.Z.) beschrieben – die Sonne im Mittelpunkt des Planetensystems. Diese Erkenntnis stützte er auf Beobachtungen und mathematische Berechnungen der Bahnen und Bewegungen der Himmelskörper, integrierte sie aber auch problemlos in sein katholisches Weltbild. Bei anderen vermutete er jedoch, dass es anders sein könnte, was möglicherweise einer der Gründe für die erst kurz vor seinem Tode erfolgte Herausgabe seines grundlegenden Werkes „De revolutionibus orbium coelestium“ war. Es war dem damaligen Papst Paul III. (1534-1549) gewidmet, weshalb es innerhalb der katholischen Kirche eine Zeitlang Schutz genoss, später im Zuge der Auseinandersetzungen um die angeblichen Irrlehren des Galileo Galilei (1564-1642) im Jahre 1616 jedoch auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde.
Erst 1757, als die „kopernikanische Wende“ schon längst das Weltbild der Neuzeit begründet hatte, wurde Kopernikus von Seiten der Kirche rehabilitiert.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Kopernikanische Wende |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Philosophiegeschichtlich war der Übergang zur Neuzeit durch verstärkte Auseinandersetzungen mit empirischen Wissenschaften gekennzeichnet. Nicht mehr die Theologie gab den Rahmen für die Bestimmung von Ort und Methode der Philosophie ab, sondern die Naturwissenschaften. Die erste große Kontroverse, die dieses neue Verhältnis charakterisierte, war eine auf dem Gebiet der Astronomie und ihr Beginn wird nach ihrem Namensgeber meist als „kopernikanische Wende“ bezeichnet. Sie bereitete dem bis dahin hauptsächlich vertretenen Weltbild des Ptolemäus (um 150 u.Z.), das die Erde als Mittelpunkt des Alls annahm, ein Ende. Für Nikolaus Kopernikus (1473-1543) stand nicht die Erde, sondern – wie bereits von dem Mathematiker und Astronom Aristarch von Samos (3/.2. Jhd. v.u.Z.) beschrieben – die Sonne im Mittelpunkt des Planetensystems. Diese Erkenntnis stützte er auf Beobachtungen und mathematische Berechnungen der Bahnen und Bewegungen der Himmelskörper, integrierte sie aber auch problemlos in sein katholisches Weltbild. Bei anderen vermutete er jedoch, dass es anders sein könnte, was möglicherweise einer der Gründe für die erst kurz vor seinem Tode erfolgte Herausgabe seines grundlegenden Werkes „De revolutionibus orbium coelestium“ war. Es war dem damaligen Papst Paul III. (1534-1549) gewidmet, weshalb es innerhalb der katholischen Kirche eine Zeitlang Schutz genoss, später im Zuge der Auseinandersetzungen um die angeblichen Irrlehren des Galileo Galilei (1564-1642) im Jahre 1616 jedoch auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde. Erst 1757, als die „kopernikanische Wende“ schon längst das Weltbild der Neuzeit begründet hatte, wurde Kopernikus von Seiten der Kirche rehabilitiert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |