Meilensteine Wörgl - Gemauerte Kirche in Wörgl
Gemeinde: Wörgl
Zeitkategorie: --
Chronik:
Die Anfänge einer christlichen Gemeinde in der Region um Wörgl lassen sich schwer fassen. Wie die archäologischen Grabungen zeigen, hat Wörgl eine lange Besiedlungsgeschichte. So ist anzunehmen, dass sich das Christentum in der Spätantike auch im Raum Wörgl ausbreiten konnte. Zu welchem Zeitpunkt allerdings ein eigenes Gebäude für die Abhaltung der Liturgie errichtet wurde, ist derzeit nicht nachweisbar.
Bei archäologischen Grabungen konnten mehrere Bauphasen bzw. Vorgängerbauten der Pfarrkirche Wörgl, die dem hl. Laurentius geweiht ist, festgestellt werden. Die älteste Bauphase wird grob ins frühe Mittelalter datiert. Die erhaltenen Mauerreste lassen auf einen Kirchenraum mit einem halbrund schließenden Presbyterium mit einer Fläche von ca. 6 x 10 m schließen. Der Bau ist in einfacher Mauertechnik errichtet und war vermutlich mit einer Holzbalkendecke versehen. Eine konkrete Datierung ins späte 8. Jahrhundert wurde durch einen Vergleich mit anderen Kirchenbauten erwogen.
Aus der Zeit des späten 8. Jahrhunderts ist ein Verzeichnis erhalten, in dem Namen von Kirchengemeinden, die zum Bistum Salzburg gehören, aufgelistet sind. Dieses erstellte der Bischof von Salzburg Arn oder Arno im Auftrag von König Karl (dem späteren Kaiser Karl d. Großen); es enthält genaue Aufzeichnungen über Güter, die in den Besitz der Kirche von Salzburg übergingen und durch Urkunden, Stiftungsbriefe oder andere Nachweise belegt waren. Wörgl scheint in diesem Verzeichnis nicht auf, wohl aber Brixlegg, Radfeld, Kundl, Brixen im Thale, Bichlwang, Kufstein, Ebbs und Erl sowie die Klosterzelle Zell bei Kufstein.
Die Kirchengemeinde Wörgl wurde bis zu ihrer Erhebung als eigenständige Pfarre von Kirchbichl aus betreut – ihre Anfänge liegen aber nach wie vor im Dunkel.
Die Mauerreste des Baus aus dem Mittelalter ermöglichen derzeit keine genauere Rekonstruktion der Baugeschichte bis zur Errichtung der gotischen Kirche im Jahr 1479. Dafür wären weitere Untersuchungen notwendig.
Beschreibung:
Granitstein
Details
Gemeindename | Wörgl |
Gemeindekennzahl | 70531 |
Ortsübliche Bezeichnung | Meilensteine Wörgl - Gemauerte Kirche in Wörgl |
Objektkategorie | 1200 ( Kulturhistorische Natur- und Steindenkmäler | | ) |
Katastralgemeinde | |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Bahnhofsstraße |
Längengrad | |
Breitengrad |
Tirol: denkmalgeschützt | -- |
Höhe (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Granitstein |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | -- |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Anfänge einer christlichen Gemeinde in der Region um Wörgl lassen sich schwer fassen. Wie die archäologischen Grabungen zeigen, hat Wörgl eine lange Besiedlungsgeschichte. So ist anzunehmen, dass sich das Christentum in der Spätantike auch im Raum Wörgl ausbreiten konnte. Zu welchem Zeitpunkt allerdings ein eigenes Gebäude für die Abhaltung der Liturgie errichtet wurde, ist derzeit nicht nachweisbar. Bei archäologischen Grabungen konnten mehrere Bauphasen bzw. Vorgängerbauten der Pfarrkirche Wörgl, die dem hl. Laurentius geweiht ist, festgestellt werden. Die älteste Bauphase wird grob ins frühe Mittelalter datiert. Die erhaltenen Mauerreste lassen auf einen Kirchenraum mit einem halbrund schließenden Presbyterium mit einer Fläche von ca. 6 x 10 m schließen. Der Bau ist in einfacher Mauertechnik errichtet und war vermutlich mit einer Holzbalkendecke versehen. Eine konkrete Datierung ins späte 8. Jahrhundert wurde durch einen Vergleich mit anderen Kirchenbauten erwogen. Aus der Zeit des späten 8. Jahrhunderts ist ein Verzeichnis erhalten, in dem Namen von Kirchengemeinden, die zum Bistum Salzburg gehören, aufgelistet sind. Dieses erstellte der Bischof von Salzburg Arn oder Arno im Auftrag von König Karl (dem späteren Kaiser Karl d. Großen); es enthält genaue Aufzeichnungen über Güter, die in den Besitz der Kirche von Salzburg übergingen und durch Urkunden, Stiftungsbriefe oder andere Nachweise belegt waren. Wörgl scheint in diesem Verzeichnis nicht auf, wohl aber Brixlegg, Radfeld, Kundl, Brixen im Thale, Bichlwang, Kufstein, Ebbs und Erl sowie die Klosterzelle Zell bei Kufstein. Die Kirchengemeinde Wörgl wurde bis zu ihrer Erhebung als eigenständige Pfarre von Kirchbichl aus betreut – ihre Anfänge liegen aber nach wie vor im Dunkel. Die Mauerreste des Baus aus dem Mittelalter ermöglichen derzeit keine genauere Rekonstruktion der Baugeschichte bis zur Errichtung der gotischen Kirche im Jahr 1479. Dafür wären weitere Untersuchungen notwendig. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Hans Platzer, Geschichte der Kirchengemeinde Wörgl, in: Josef Zangerl (Hg.), Wörgl. Ein Heimatbuch, Eigenverlag, Wörgl 1998, S. 175-196, hier insbes. 176. 181f. |
Datum der Erfassung | 2019-11-29 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2020-01-07 |
letzter Bearbeiter | kuf woergl |