Matthäus Schoosleitner Kreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuzeWeg- oder Feldkreuze

Gemeinde: Thalgau

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Um die Überlebenschancen zu erhöhen, wurden im ersten Weltkrieg in der Zeit von 1915 - 1918 aus dem Russenlager in Grödig über 500 russische Gefangene sowohl zum Bau der 'Russenstraße' als auch zur Hilfe bei der Landwirtschaft in Thalgau stationiert. Trotz der großen Not zur damaligen Zeit herrschte zwischen den Gefangenen und der Bevölkerung ein fast herzliches Verhältnis. Dennoch endete dieses faszinierende Kapitel der Zeitgeschichte unrühmlich. Am 22. Februar 1918, bereits 14 Tage nach Kriegsende, ermordeten zwei geflohene Gefangene den 'Kerschenbauer' Matthäus Schoosleitner in einem Heustadel und vergruben das Opfer in der Nähe der heutigen Gedenkstelle. Die Täter wurden nach einigen Tagen an den geraubten Kleidungsstücken erkannt und verhaftet. Die Errichtung des ersten Kreuzes erfolgte nach den Kriegsereignissen, die letzte Renovierung wurde um 2000 von Johann Schoosleitner durchgeführt.

Beschreibung:

An der Nordseite einer Fichte im steilen Abhang eines Grabens in der Nähe des 'Baumgartengutes' hängt das Gusseisenkreuz (95cm groß). Auf dem Balken befindet sich eine goldfarbene Christusfigur (26cm) im Viernageltypus mit einem stark nach rechts geneigten Haupt und einem rechts geknüpftem Lendentuch. Die Nagelung ist in den geballten Handflächen.

Details

Gemeindename Thalgau
Gemeindekennzahl 50337
Ortsübliche Bezeichnung Matthäus Schoosleitner Kreuz
Objektkategorie 1561 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | Weg- oder Feldkreuze)

Katastralgemeinde Egg -- GEM Thalgau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 671
Ortschafts- bzw. Ortsteil Egg
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 13.28078
Breitengrad 47.825895

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 1
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 0.4
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 0.01
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) An der Nordseite einer Fichte im steilen Abhang eines Grabens in der Nähe des 'Baumgartengutes' hängt das Gusseisenkreuz (95cm groß). Auf dem Balken befindet sich eine goldfarbene Christusfigur (26cm) im Viernageltypus mit einem stark nach rechts geneigten Haupt und einem rechts geknüpftem Lendentuch. Die Nagelung ist in den geballten Handflächen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Die ovale, außen mit einem goldfarbenem Kranz umgebende Tafel (22 x 18cm) ist innen schwarz und trägt die Inschrift: 'Hier ruht Matthäus Schoosleitner am 23. Februar 1918 von 2 Russen ermordet. Ruhe in Frieden.' Das Datum unterscheidet sich von den Angaben im Gendarmeriebericht, wo als Todestag der 22. Februar 1918 angegeben wird.

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Um die Überlebenschancen zu erhöhen, wurden im ersten Weltkrieg in der Zeit von 1915 - 1918 aus dem Russenlager in Grödig über 500 russische Gefangene sowohl zum Bau der 'Russenstraße' als auch zur Hilfe bei der Landwirtschaft in Thalgau stationiert. Trotz der großen Not zur damaligen Zeit herrschte zwischen den Gefangenen und der Bevölkerung ein fast herzliches Verhältnis. Dennoch endete dieses faszinierende Kapitel der Zeitgeschichte unrühmlich. Am 22. Februar 1918, bereits 14 Tage nach Kriegsende, ermordeten zwei geflohene Gefangene den 'Kerschenbauer' Matthäus Schoosleitner in einem Heustadel und vergruben das Opfer in der Nähe der heutigen Gedenkstelle. Die Täter wurden nach einigen Tagen an den geraubten Kleidungsstücken erkannt und verhaftet. Die Errichtung des ersten Kreuzes erfolgte nach den Kriegsereignissen, die letzte Renovierung wurde um 2000 von Johann Schoosleitner durchgeführt.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Archiv DDr. Iglhauser Gespräch mit Matthäus Schmidhuber und Maria Eder.

DDr. Bernhard Iglhauser
Datum der Erfassung 2005-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2005-01-01

Standort

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