Hagerkapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Neumarkt am Wallersee

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Der Bauer Jakob Hager wurde im Jahr 1738 beim Abgraben von Mergel in der Mergelgrube verschüttet. Seine Knechte versuchten mehrere Stunden lang den Verunglückten freizuschaufeln und tatsächlich gelang die wundersame Rettung. Hager hatte ein Gelübde abgelegt, zu Fuß nach Santiago de Compostela in Spanien, zum Grab seines Namenspatrons, zu pilgern, wenn er von der Lebensgefahr befreit und aus der eingestürzten Grube gezogen werden könne. Er nahm den weiten Marsch in Angriff und traf nach 21 Monaten wieder zu Hause ein. 1744 erbaute er aus Dankbarkeit diese Kapelle. Die Freiwillige Feuerwehr Pfongau (Kommandant Georg Plietl) errichtete die Kapelle im Jahr 1994 völlig neu. Die Kapelle liegt am österreichischen Jakobsweg und wird von Jakobspilgern gerne besucht.

Beschreibung:

Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss. Die Fassade und zwei Drittel der beiden Seitenwände sind mit Lärchenholz verschindelt. Das nordseitig abgewalmte Satteldach ist mit Kupferblech gedeckt und mit einer Kugel und einem Kleeblattkreuz gekrönt. Die Windläden und Pfettenbretter sind in Form geschnitten. In das verschalte Giebeldreieck ist ein Lateinisches Kreuz eingeschnitten. Darunter eine Schriftrolle (Holz) mit der Aufschrift: 'Hagerkapelle zum Hl. Jakobus'. Die Seitenwände haben je ein Segmentbogenfenster. Durch eine 130cm breite Doppeltür betritt man den Innenraum.

Details

Gemeindename Neumarkt am Wallersee
Gemeindekennzahl 50324
Ortsübliche Bezeichnung Hagerkapelle
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Neumarkt-Land -- GEM Neumarkt am Wallersee
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 852/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Lengroid
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Lengroid 6
Längengrad 13.275907
Breitengrad 47.947309

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.8
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.15
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 3.15
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss. Die Fassade und zwei Drittel der beiden Seitenwände sind mit Lärchenholz verschindelt. Das nordseitig abgewalmte Satteldach ist mit Kupferblech gedeckt und mit einer Kugel und einem Kleeblattkreuz gekrönt. Die Windläden und Pfettenbretter sind in Form geschnitten. In das verschalte Giebeldreieck ist ein Lateinisches Kreuz eingeschnitten. Darunter eine Schriftrolle (Holz) mit der Aufschrift: 'Hagerkapelle zum Hl. Jakobus'. Die Seitenwände haben je ein Segmentbogenfenster. Durch eine 130cm breite Doppeltür betritt man den Innenraum.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Im Andachtsraum fällt der Blick auf die 90cm breite und 70cm tiefe Altarnische, die einen kleinen Holzaltar mit gedrehten Säulen birgt. Die Schnitzarbeit stammt von Franz Pollstätter, Haltererbauer, Lengroid 8. Das Rundbogenrelief zeigt Jakob Hager, den Bauern, der diese Kapelle einst errichtet hat, in Gebetshaltung in der eingestürzten Mergelgrube. Darüber ein ovales Medaillon (20x28cm), ebenfalls eine Reliefschnitzerei mit dem Pilgerpatron Apostel Jakobus dem Älteren. Von der ursprünglichen Einrichtung sind nur mehr das naive Bild 'Die armen Seelen im Fegefeuer'(65x20cm liegend) und das Nischengitter vorhanden. Oberhalb der Nische sind ein Schriftband mit dem Bibelzitat aus dem Jakobusbrief: 'Kommt näher zu Gott, und er wird euch näher kommen. Jak. 4,8' und das Herz Jesu mit der Dornenkrone und drei Nägeln gemalt. Auf der Gedenktafel, die an der linken Seitenwand angebracht ist, wird die Entstehungsgeschichte der Kapelle erzählt.

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Der Bauer Jakob Hager wurde im Jahr 1738 beim Abgraben von Mergel in der Mergelgrube verschüttet. Seine Knechte versuchten mehrere Stunden lang den Verunglückten freizuschaufeln und tatsächlich gelang die wundersame Rettung. Hager hatte ein Gelübde abgelegt, zu Fuß nach Santiago de Compostela in Spanien, zum Grab seines Namenspatrons, zu pilgern, wenn er von der Lebensgefahr befreit und aus der eingestürzten Grube gezogen werden könne. Er nahm den weiten Marsch in Angriff und traf nach 21 Monaten wieder zu Hause ein. 1744 erbaute er aus Dankbarkeit diese Kapelle. Die Freiwillige Feuerwehr Pfongau (Kommandant Georg Plietl) errichtete die Kapelle im Jahr 1994 völlig neu. Die Kapelle liegt am österreichischen Jakobsweg und wird von Jakobspilgern gerne besucht.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Umlauft, Albert: Geschichtliches aus Neumarkt und Umgebung, Neumarkt 1923, Seite 50f. Enzinger Hans-Georg: Aufzeichnungen zur Neuerrichtung der Hagerkapelle im Jahr 1994 (liegen in der Kapelle auf).

Franz Paul Enzinger
Datum der Erfassung 2006-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2006-01-01

Standort

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