Drahtzug Kapelle

Religiöse KleindenkmälerKapellen und Grotten

Gemeinde: Thalgau

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

1882 erwarb der damalige Bauernsohn vom 'Kerschengut' Franz Schoosleitner mit seiner Frau Maria den alten 'Drahtzug' von Maria Winkler. Mit Beginn der Zinnoxidfabrikation 1883 errichtete der später als Gastwirt, Politiker und Bauernbundpräsident bekannte Thalgauer das Gasthaus 'Zum Drahtzug'. Nach den erfolgreichen Verkaufsverhandlungen mit dem Fabrikanten Nicolaus Gaertner bauten Franz und Maria Schoosleitner 1887 die Kapelle. Die großen Renovierungsarbeiten (Dach aus Kupfer, Pflasterlegung) wurden 1980 von Karl Oberascher sen. unter der Beteiligung der pensionierten Mitglieder der Feuerwehr Unterdorf durchgeführt. Die drei Innenbilder stammen von der Künstlerin Gerda Elisa Lengauer und wurden 2004 vom heutigen Besitzer Ferdinand Oberascher in die Kapelle gegeben. Aus der früheren Bauzeit der Kapelle befand sich eine Gipsmadonna auf dem Altar, die jedoch bei Umbauten zerbrochen ist.

Beschreibung:

Gegenüber dem alten 'Torfstadel' liegt direkt an der Straße die 'Drahtzug-Kapelle'. Der Mauerbau mit rechteckigem Grundriss und halbrundem Schluss hat giebelseitig eine segmentbogige Tür (Höhe: 200cm; Breite: 110cm). Die beiden Türblätter bestehen im unteren Bereich aus Holz (96cm; Gesamtbreite: 104cm). Die oberen, freien Bereiche sind mit je zwei weißen Längsgitterstäben charakterisiert. Rechts neben dem Eingang ist ein Weihwasserbecken aus Marmor angebracht. Die Ecken der Kapelle sind mit weißen Bändern bemalt, die Gesamtfarbe ist dottergelb. Das leicht gewellte Satteldach springt 55cm vor, die Untersicht ist mit hellbraunen, größeren und dunkelbraunen, kleineren Brettern verkleidet. Vom Kupferdach führen an beiden Seiten Dachrinnen zum Boden. Im Giebelbereich ist eine Tafel mit den Namen der Erbauer und der Jahreszahl 1887 eingelassen. Ein rundbogiger Bereich an der Westseite der Kapelle ist gepflastert und bietet mit einer Sitzbank eine Rastgelegenheit.

Details

Gemeindename Thalgau
Gemeindekennzahl 50337
Ortsübliche Bezeichnung Drahtzug Kapelle
Objektkategorie 1510 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | )

Katastralgemeinde Enzersberg -- GEM Thalgau
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 2727/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Unterdorf
Straße und Hausnummer bzw. Flurname
Längengrad 13.230618
Breitengrad 47.844683

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.6
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 2.9
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 4
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Gegenüber dem alten 'Torfstadel' liegt direkt an der Straße die 'Drahtzug-Kapelle'. Der Mauerbau mit rechteckigem Grundriss und halbrundem Schluss hat giebelseitig eine segmentbogige Tür (Höhe: 200cm; Breite: 110cm). Die beiden Türblätter bestehen im unteren Bereich aus Holz (96cm; Gesamtbreite: 104cm). Die oberen, freien Bereiche sind mit je zwei weißen Längsgitterstäben charakterisiert. Rechts neben dem Eingang ist ein Weihwasserbecken aus Marmor angebracht. Die Ecken der Kapelle sind mit weißen Bändern bemalt, die Gesamtfarbe ist dottergelb. Das leicht gewellte Satteldach springt 55cm vor, die Untersicht ist mit hellbraunen, größeren und dunkelbraunen, kleineren Brettern verkleidet. Vom Kupferdach führen an beiden Seiten Dachrinnen zum Boden. Im Giebelbereich ist eine Tafel mit den Namen der Erbauer und der Jahreszahl 1887 eingelassen. Ein rundbogiger Bereich an der Westseite der Kapelle ist gepflastert und bietet mit einer Sitzbank eine Rastgelegenheit.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Der Innenraum der Kapelle wird durch seitliche Rundbogenfenster und die Türfenster erhellt. Der Boden ist mit rötlich und gelb gefärbten Platten (33 x 32cm) belegt. In der gewölbten Altarnische hängen links und rechts Bilder (43 x 77 cm) mit einem schiefen Rand. Sie werden von den Motiven her als 'Paradiesisches Empfangen' und 'Metamorphose' bezeichnet. Das mittlere Bild (82 x 40cm) hat einen segmentbogigen Abschluss und heisst 'Geheimnisvolle Verbindungen'. Die Tiefe des einfachen Holzaltars ist 76cm, die Breite 172cm und die Höhe 97cm. Davor befindet sich eine schwarze Gebetsbank mit Lehne mit der gleichen Länge. Am Altar liegt ein goldenes Kreuz (20 cm) und es sind 2 Kerzenständer aufgestellt.

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) 1882 erwarb der damalige Bauernsohn vom 'Kerschengut' Franz Schoosleitner mit seiner Frau Maria den alten 'Drahtzug' von Maria Winkler. Mit Beginn der Zinnoxidfabrikation 1883 errichtete der später als Gastwirt, Politiker und Bauernbundpräsident bekannte Thalgauer das Gasthaus 'Zum Drahtzug'. Nach den erfolgreichen Verkaufsverhandlungen mit dem Fabrikanten Nicolaus Gaertner bauten Franz und Maria Schoosleitner 1887 die Kapelle. Die großen Renovierungsarbeiten (Dach aus Kupfer, Pflasterlegung) wurden 1980 von Karl Oberascher sen. unter der Beteiligung der pensionierten Mitglieder der Feuerwehr Unterdorf durchgeführt. Die drei Innenbilder stammen von der Künstlerin Gerda Elisa Lengauer und wurden 2004 vom heutigen Besitzer Ferdinand Oberascher in die Kapelle gegeben. Aus der früheren Bauzeit der Kapelle befand sich eine Gipsmadonna auf dem Altar, die jedoch bei Umbauten zerbrochen ist.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Archiv DDr.Iglhauser Gespräch mit Karl Oberascher sen. Gespräch mit Ferdinand Oberascher.

DDr. Bernhard Iglhauser
Datum der Erfassung 2005-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2005-01-01

Standort

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