Zeitkategorie |
20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen |
Das Denkmal (Grabnummer 58) wurde genau ein Jahr später, 1924, durch die Bezirksorganisation der SDAP errichtet. 1978 wird über die alte Inschrift eine neue Tafel mit dem gleichen Text, ergänzt mit dem Namen seines Vaters und dessen zweiter und dritter Frau gesetzt. Die Mutter von Franz Kovarik ist bereits in Böhmen verstorben und dort beigesetzt worden. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Am 29.9.1923 versammeln sich Nationalsozialisten in Spillern. Diese haben sich mit einer Schutztruppe aus Wien verstärkt. Nach einem Tumult – die Sturmtruppe fühlte sich von der empörten Bevölkerung bedroht - wird der 16-jährige Franz Kovarik, der gerade aus seinem Haus Nr. 33 (heute Stockerauer Straße 2) kommt, auf offener Straße erschossen. Die an den Ausschreitungen beteiligten Spillerner Nazis werden festgenommen und in die Untersuchungshaft nach Stockerau gebracht, wo sie aber schon nach einigen Tagen wieder entlassen werden. Der Anführer der Mordtruppe, der 31-jährige Hans Strobl und 25 seiner Mittäter werden in der weiteren Umgebung und in Wien festgenommen und nach Korneuburg ins Gefängnis verbracht. Am 2. 10. 1923 findet das Begräbnis des Mordopfers am Friedhof Spillern statt. 15.000 Menschen folgten seinem Sarg, eine Großkundgebung der Sozialdemokratie gegen den Nationalsozialismus. Am 11. 12. 1923 werden nur fünf Beteiligte in Korneuburg vor Gericht gestellt und anschließend freigesprochen. Ein Justizskandal vier Jahre vor „Schattendorf“. |
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