Bildstock Pumhösl
Gemeinde: Scheibbs
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Nach mündlicher Überlieferung durch die seinerzeitige Hausbesitzerin Therese Diendorfer hat diesen Bildstock Rosalia Pumhösl, die Vorbesitzerin des Hauses und Mutter des Alois Pumhösl, errichten lassen.
Dazu hat Therese Diendorfer dem Heimatforscher A.M. Wolfram im Jahre 1954 erzählt:
Als 1914 der Krieg gegen Serbien ausgebrochen, war Alois Pumhösl unter den ersten, die einrücken mussten. Seine Mutter hat ihn zum Bahnhof in Neustift begleitet und als sie bei einem neben dem Weg befindlichen Holzkreuz vorbeikamen- dies ist der heutige Standort des Bildstocks- sagte der Sohn zur Mutter: „Siacht d`Muatta des Kreuz do? wann mit dem Kreuz was sein sollt, woaß d`Muatta, dass i nimmer leb!“. Im September darauf hat ein Sturmwind das Kreuz umgebrochen. Wenige Tage später ist die Nachricht eingelangt, dass der Sohn Alois am gleichen Tage, an welchem das Kreuz umgestürzt, gefallen ist. Offensichtlich hat gerade die auf den Tag genaue Voraussage des Todes die Mutter so beeindruckt, dass sie den für ihre Verhältnisse sehr aufwendigen Bildstock hat errichten lassen. Ausgeführt hat ihn Baumeister Johann Zehetgruber aus Purgstall. Warum das seinerzeitige Holzkreuz gesetzt wurde, wusste niemand mehr.
Beschreibung:
Dieser Pfeilerbildstock steht neben der Gamingerstraße nächst dem Haus der Familie Pfeiffer, Hochbruck 5 (Pleschenbach). Es handelt sich um einen neugotischen Pfeiler- bzw. Tabernakelbildstock mit einer Spitzbogennische, in welcher sich eine Statue mit der Darstellung „Jesus nimmt das Kreuz an“ befindet. Auf dem Pfeilerschaft ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht:
„Zum frommen Andenken an ALOIS PUMHÖSL, welcher am 24. September 1914 im 32. Lebensjahre im Kriege gegen Serbien gefallen ist. Er brachte Ehre sich und seinem Stand, im Kampf für Gott, Kaiser und Vaterland“ JOH. ZEHETGRUBER.
Darüber ist ein Medaillon mit dem Bild des Gefallenen.
Der Bildstock ist aus Betonguss (Tabernakel H 205 cm, B 97 cm, Tief 60 cm; Pfeiler H 8o cm, B 65 cm, T 40 cm).
Details
Gemeindename | Scheibbs |
Gemeindekennzahl | 32013 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bildstock Pumhösl |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Neustift bei Scheibbs -- GEM Scheibbs |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 51/3 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hochbruck |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Gaminger Straße nächst Haus Hochbruck 5 |
Längengrad | 15.166415 |
Breitengrad | 47.992105 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 3.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Dieser Pfeilerbildstock steht neben der Gamingerstraße nächst dem Haus der Familie Pfeiffer, Hochbruck 5 (Pleschenbach). Es handelt sich um einen neugotischen Pfeiler- bzw. Tabernakelbildstock mit einer Spitzbogennische, in welcher sich eine Statue mit der Darstellung „Jesus nimmt das Kreuz an“ befindet. Auf dem Pfeilerschaft ist eine Tafel mit folgender Inschrift angebracht: „Zum frommen Andenken an ALOIS PUMHÖSL, welcher am 24. September 1914 im 32. Lebensjahre im Kriege gegen Serbien gefallen ist. Er brachte Ehre sich und seinem Stand, im Kampf für Gott, Kaiser und Vaterland“ JOH. ZEHETGRUBER. Darüber ist ein Medaillon mit dem Bild des Gefallenen. Der Bildstock ist aus Betonguss (Tabernakel H 205 cm, B 97 cm, Tief 60 cm; Pfeiler H 8o cm, B 65 cm, T 40 cm). |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Nach mündlicher Überlieferung durch die seinerzeitige Hausbesitzerin Therese Diendorfer hat diesen Bildstock Rosalia Pumhösl, die Vorbesitzerin des Hauses und Mutter des Alois Pumhösl, errichten lassen. Dazu hat Therese Diendorfer dem Heimatforscher A.M. Wolfram im Jahre 1954 erzählt: Als 1914 der Krieg gegen Serbien ausgebrochen, war Alois Pumhösl unter den ersten, die einrücken mussten. Seine Mutter hat ihn zum Bahnhof in Neustift begleitet und als sie bei einem neben dem Weg befindlichen Holzkreuz vorbeikamen- dies ist der heutige Standort des Bildstocks- sagte der Sohn zur Mutter: „Siacht d`Muatta des Kreuz do? wann mit dem Kreuz was sein sollt, woaß d`Muatta, dass i nimmer leb!“. Im September darauf hat ein Sturmwind das Kreuz umgebrochen. Wenige Tage später ist die Nachricht eingelangt, dass der Sohn Alois am gleichen Tage, an welchem das Kreuz umgestürzt, gefallen ist. Offensichtlich hat gerade die auf den Tag genaue Voraussage des Todes die Mutter so beeindruckt, dass sie den für ihre Verhältnisse sehr aufwendigen Bildstock hat errichten lassen. Ausgeführt hat ihn Baumeister Johann Zehetgruber aus Purgstall. Warum das seinerzeitige Holzkreuz gesetzt wurde, wusste niemand mehr. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1) Kapellen, Marterl und Bildstöcke der Pfarre Scheibbs v. Erwin Huber, 2000, Seite 119 2) Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs v. Erwin Huber, 2013, Seiten 187-188 |
Datum der Erfassung | 2016-05-21 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-04-12 |
letzter Bearbeiter | Erwin Huber |