Winzerkreuz

Religiöse KleindenkmälerBildstöckePfeiler- und Säulenbildstöcke

Gemeinde: Gedersdorf

Zeitkategorie: 16. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Nach F.Hula hat dieser Tabernakelpfeiler seinen Ursprung in der Gotik (1450-1550) und ist in die erste Hälfte des 16.Jahrhunderts zu datieren. Der gotische Schaft wird im allgemeinen nur selten verziert; wenn dies geschieht, bleibt der Schmuck auf Einblendungen beschränkt z.B.-Innungszeichen - in diesem Falle Winzermesser und Haue. Laut ÖKT wurde der Pfeiler Ende des 17. Jahrhunderts renoviert und ist auch in der Josefinischen Landaufnahme (Mitte 18. Jhd.) eingezeichnet. Im Jahre 1981 ließ der Grundeigentümer (Aichinger Franz) die Nische vom Kremser Maler E. Cahek renovieren und die drei Innenseiten mit Malereien ausstatten: links Gott Vater, rechts Gottes Sohn und darüber der Hl. Geist in Form einer Taube.

Beschreibung:

Am westlichen Ortsende von Theiß in Richtung Altweidling steht links auf einem Privatgrundstück ein Licht- bzw. Tabernakelpfeiler aus Sandstein, der als Winzerkreuz bezeichnet wird. Der vierseitige mit Ecksporen zum achteckigen Schaft überleitende Sockel ist derzeit im Erdreich verborgen. Der Schaft wird im obersten Teil unter Kehlung der vier Hauptkanten zur Vierseitigkeit reduziert; daran befindet sich seitlich ein Wappenschild, das laut österr. Kunsttopographie (ÖKT) einst Messer und Haue aufwies, was derzeit kaum noch erkennbar ist. Somit könnte es sich um ein Winzerkreuz handeln. Über einem wuchtigen Gesimse sitzt der vierseitige Aufsatz mit einer nach zwei Seiten offenen tiefen Nische,abgedeckt durch ein schwächeres Gesimse und einem steilen vierseitigen Pyramidendach, bekrönt von einem Metallkreuz. Laut ÖKT befanden sich in der Nische zwei Ölmalereien auf Blech, Josef und Maria darstellend.

Details

Gemeindename Gedersdorf
Gemeindekennzahl 31310
Ortsübliche Bezeichnung Winzerkreuz
Objektkategorie 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke)

Katastralgemeinde Theiß -- GEM Gedersdorf
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1239/2
Ortschafts- bzw. Ortsteil Theiß
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Obere Hauptstr. 48
Längengrad 15.68185
Breitengrad 48.40098

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 2.9
gemessen od. geschätzt --
Breite (m) 0.7
gemessen od. geschätzt --
Tiefe (m) 0.7
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Am westlichen Ortsende von Theiß in Richtung Altweidling steht links auf einem Privatgrundstück ein Licht- bzw. Tabernakelpfeiler aus Sandstein, der als Winzerkreuz bezeichnet wird. Der vierseitige mit Ecksporen zum achteckigen Schaft überleitende Sockel ist derzeit im Erdreich verborgen. Der Schaft wird im obersten Teil unter Kehlung der vier Hauptkanten zur Vierseitigkeit reduziert; daran befindet sich seitlich ein Wappenschild, das laut österr. Kunsttopographie (ÖKT) einst Messer und Haue aufwies, was derzeit kaum noch erkennbar ist. Somit könnte es sich um ein Winzerkreuz handeln. Über einem wuchtigen Gesimse sitzt der vierseitige Aufsatz mit einer nach zwei Seiten offenen tiefen Nische,abgedeckt durch ein schwächeres Gesimse und einem steilen vierseitigen Pyramidendach, bekrönt von einem Metallkreuz. Laut ÖKT befanden sich in der Nische zwei Ölmalereien auf Blech, Josef und Maria darstellend.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Das Metallkreuz stellt ein Apfelkreuz dar, welches an den Enden des Querbalkens je eine Scheibe und am vertikalen Ende zwei Scheiben aufweist, was die Andeutung eines zweiten Querbalkens sein könnte, was wiederum einem Kreuz mit einem kürzeren und längeren Querbalken entspräche und von Pest, Unwetter und allem Übel befreien sollte.Es wird auch berichtet, dass diese Steinsäule eine Erinnerung an die Pestjahre 1711-1713 sei, als an dieser Stelle ein Austausch von Nahrungsmitteln und Geld zwischen den Ortschaften Theiß und Rohrendorf stattfand. So habe der Bäckerjunge von Landersdorf dort sein Brot feilgehalten und die Leute aus Theiß, die wegen der Pest in Quarantäne waren, warfen das Geld hierfür in ein dort stehendes mit Essig gefülltes Gefäß, um die Ansteckung zu verhindern.

Zeitkategorie 16. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Nach F.Hula hat dieser Tabernakelpfeiler seinen Ursprung in der Gotik (1450-1550) und ist in die erste Hälfte des 16.Jahrhunderts zu datieren. Der gotische Schaft wird im allgemeinen nur selten verziert; wenn dies geschieht, bleibt der Schmuck auf Einblendungen beschränkt z.B.-Innungszeichen - in diesem Falle Winzermesser und Haue. Laut ÖKT wurde der Pfeiler Ende des 17. Jahrhunderts renoviert und ist auch in der Josefinischen Landaufnahme (Mitte 18. Jhd.) eingezeichnet. Im Jahre 1981 ließ der Grundeigentümer (Aichinger Franz) die Nische vom Kremser Maler E. Cahek renovieren und die drei Innenseiten mit Malereien ausstatten: links Gott Vater, rechts Gottes Sohn und darüber der Hl. Geist in Form einer Taube.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)



Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Hula Franz: Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs 1948; Schneeweis Emil: Habilschrift 1988;DEHIO: Die Kunstdenkmäler Österr. nördl. der Donau 1990; Österreichische Kunsttopographie: ÖKT 1907; Josefinische Landesaufnahme um 1780;Heppenheimer Hans: Ein Heimatbuch 1933

Karl Weber
Datum der Erfassung 2012-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2012-01-01
letzter Bearbeiter Karl Weber

Standort

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Vollständig erfasst

Das Gütesiegel des BHW kennzeichnet dieses Objekt als vollständig und fachlich korrekt erfasst und vom BHW Fachbereich Klein-und Flurdenkmäler geprüft.