Bildföhre
Gemeinde: Mistelbach
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
DER HEXENKREIS VON KETTLASBRUNN. An der Straße nach Blumenthal steht eine uralte mächtige Bildföhre, weil ihr Stamm mit einer alten bemalten Holztafel mit dem Fegefeuer geziert wird. Hier soll vor Zeiten der Sammelplatz der Hexen gewesen sein, die aus der ganzen Umgebung herkamen und von hier dann durch die Luft zum Tanzplatz ins obere Zayatal zur Feldmühle flogen. Als das Armenseelenbild an der Föhre angebracht wurde, kamen die Hexen nicht mehr. In der Gegend der Feldmühle soll es nicht geraten sein, des Nachts vorbeizufahren. Gewöhnlich werden die Pferde scheu und bleiben stehen, so dass nichts übrig bleibt, als umzukehren. Oft hört man dort auch „schöne Musik“, die vom Hexentanzboden herrühren soll.
Beschreibung:
Die Bildföhre, eine Weißkiefer, trug ein Bild aus Holz, das die Kreuzgruppe mit Maria und Johannes unter dem Kreuz darstellte, das 1966 durch die Familie Dietrich renoviert wurde. Dem Sturm Emma hielt die Föhre nicht stand, sie fiel dem Sturm zum Opfer. Es wurden Samen der Föhre entnommen, angebaut, gepflanzt und zum Schutz mit einem Gitter umgeben. An der alten Stelle soll wieder eine Föhre gedeihen. Die Wurzeln wurden ausgegraben und am Standort zur Erinnerung aufgeschichtet. Der Stamm der Bildföhre wurde als Andenken in den Baumkreis umgelagert. Die Bildföhre entstand nach einer alten überlieferten Hexensage.
Details
Gemeindename | Mistelbach |
Gemeindekennzahl | 31633 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bildföhre |
Objektkategorie | 1534 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Bildbäume) |
Katastralgemeinde | Kettlasbrunn -- GEM Mistelbach |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 5055 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Kettlasbrunn |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Baumkreis |
Längengrad | 16.65694 |
Breitengrad | 48.558 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.2 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | -- |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die Bildföhre hielt dem Sturm Emma nicht stand. Aus den Samen der Bildfähre wird eine neue herangezüchtet, während die Wurzeln an den Standort erinnern. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Die Bildföhre, eine Weißkiefer, trug ein Bild aus Holz, das die Kreuzgruppe mit Maria und Johannes unter dem Kreuz darstellte, das 1966 durch die Familie Dietrich renoviert wurde. Dem Sturm Emma hielt die Föhre nicht stand, sie fiel dem Sturm zum Opfer. Es wurden Samen der Föhre entnommen, angebaut, gepflanzt und zum Schutz mit einem Gitter umgeben. An der alten Stelle soll wieder eine Föhre gedeihen. Die Wurzeln wurden ausgegraben und am Standort zur Erinnerung aufgeschichtet. Der Stamm der Bildföhre wurde als Andenken in den Baumkreis umgelagert. Die Bildföhre entstand nach einer alten überlieferten Hexensage. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | 1645 fasste der Hexenglaube in der Gemeinde Fuß. Das bezeugt auch der Flurname Hexenanger. Am Weg von Kettlasbrunn nach Blumenthal stand am Waldrand eine einzelne, mächtige Föhre. Dort trieben sich in früherer Zeit in den Nächten böse Hexen herum. Ihr Körper war mit schwarzem struppigem Haar bewachsen. Mit ihren feurigroten Augen, heraushängenden Zungen, den langen Nasen und den Hörnern auf der Stirne versetzten sie alle Menschen in Furcht und Schrecken. Wehe dem Wanderer, der des Nachts an dieser Stelle vorbeiging, er wurde von den Hexen überfallen und schwer misshandelt. Einmal ging ein Ehepaar in später Nachtstunde von Blumenthal nach Kettlasbrunn. Als es an der Föhre vorbeikam, stürzten die Hexen aus ihren Verstecken hervor und schlugen auf die Ahnungslosen mit Peitschen und Knüppeln ein. Nur mit knapper Not konnten sie entrinnen. Zum Dank für die glückliche Rettung ließen sie in der Kirche ein Bild weihen und hängten es an die Föhre. Von der Stunde an sah man keine Hexen mehr. |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | DER HEXENKREIS VON KETTLASBRUNN. An der Straße nach Blumenthal steht eine uralte mächtige Bildföhre, weil ihr Stamm mit einer alten bemalten Holztafel mit dem Fegefeuer geziert wird. Hier soll vor Zeiten der Sammelplatz der Hexen gewesen sein, die aus der ganzen Umgebung herkamen und von hier dann durch die Luft zum Tanzplatz ins obere Zayatal zur Feldmühle flogen. Als das Armenseelenbild an der Föhre angebracht wurde, kamen die Hexen nicht mehr. In der Gegend der Feldmühle soll es nicht geraten sein, des Nachts vorbeizufahren. Gewöhnlich werden die Pferde scheu und bleiben stehen, so dass nichts übrig bleibt, als umzukehren. Oft hört man dort auch „schöne Musik“, die vom Hexentanzboden herrühren soll. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Der Glaube an Hexen, Gespenster und Zauberer ist bei alten Leuten noch nicht ganz erloschen. Es heißt, dass man junge Leute „verschreien“, alte Leute „verräuchern“ kann. Gibt man die Erde, die ein Mensch mit bloßen Füßen berührt hat, in ein Säckchen und hängt es in den Rauchfang, so verdorrt jener und wird „alleweil weniger“. Neben allerlei Sprüchlein für Hexenbeschwörung und Zauberzeichen gibt es besondere Gebetformeln, die den Menschen sicheren Schutz gewähren. Diese Geschichten waren in alter Zeit sehr lebendig. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Willibald Leisser, Kettlasbrunn, Franz Hugl sen., Anton Mailly, Sagen aus dem Bezirk Mistelbach, S 15/16 Verschönerungsverein Kettlasbrunn |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Christa Jakob |