Zeller Kapelle
Gemeinde: Asparn an der Zaya
Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Prozessionen waren früher viel mehr üblich. Unter den nicht wenigen Wallfahrten, die von Asparn aus gehalten wurden, war auch jährlich eine nach Mariazell, wofür sich eine eigene Zellerbruderschaft gebildet hatte. Diese bat im Jahre 1665 Graf Seifried Leonhard Breuner, auf der Straße nach Mariazell ein Kreuz aufrichten zu dürfen. Doch bald wurde an der Stelle wo die Mariazeller Pilger beim Antritt der Wallfahrt Asparn zum letzten Male und bei der Rückkehr zum ersten Male erblickten, eine gemauerte Kapelle errichtet, die bald nach 1665 urkundlich erwähnt wird. Das Innere der kleinen Kapelle war mit den lebensgroßen Statuen der heiligen Muttergottes und des heiligen Josef geschmückt. Früher wurde der Schlüssel zur Kapelle vom Marktkämmerer aufbewahrt, da Einbrüche wegen des Opferstockes keine Seltenheit waren.
Beschreibung:
An der Straße von Asparn an der Zaya nach Garmanns steht am rechten Straßenrand der gemauerte Kapellenbildstock. Er besitzt einen geschwungenen Giebel und eine Marmortafel mit der Aufschrift:
ERBAUT ZELLER BRUDERSCHAFT A.D. 1666. An der Spitze des Giebels befindet sich ein Kreuz. In der mit einem Eisengitter und Glas verschlossenen Nische ist die gemalte Darstellung der Maria Zeller Muttergottes zu sehen. Ursprünglich standen in der Kapelle lebensgroße bemalte Statuen der heiligen Maria sowie des heiligen Josef und ein Opferstock. Der Opferstock steht noch im Turm des Pfarrhofes, die Statuen standen bis August 2021 im Weinlandmuseum.
Details
Gemeindename | Asparn an der Zaya |
Gemeindekennzahl | 31603 |
Ortsübliche Bezeichnung | Zeller Kapelle |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Asparn an der Zaya -- GEM Asparn an der Zaya |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 2800 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Asparn an der Zaya |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Garmanser Straße, Mühläcker |
Längengrad | 16.48102 |
Breitengrad | 48.576667 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 4.75 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 2.85 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | An der Straße von Asparn an der Zaya nach Garmanns steht am rechten Straßenrand der gemauerte Kapellenbildstock. Er besitzt einen geschwungenen Giebel und eine Marmortafel mit der Aufschrift: ERBAUT ZELLER BRUDERSCHAFT A.D. 1666. An der Spitze des Giebels befindet sich ein Kreuz. In der mit einem Eisengitter und Glas verschlossenen Nische ist die gemalte Darstellung der Maria Zeller Muttergottes zu sehen. Ursprünglich standen in der Kapelle lebensgroße bemalte Statuen der heiligen Maria sowie des heiligen Josef und ein Opferstock. Der Opferstock steht noch im Turm des Pfarrhofes, die Statuen standen bis August 2021 im Weinlandmuseum. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 17. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Prozessionen waren früher viel mehr üblich. Unter den nicht wenigen Wallfahrten, die von Asparn aus gehalten wurden, war auch jährlich eine nach Mariazell, wofür sich eine eigene Zellerbruderschaft gebildet hatte. Diese bat im Jahre 1665 Graf Seifried Leonhard Breuner, auf der Straße nach Mariazell ein Kreuz aufrichten zu dürfen. Doch bald wurde an der Stelle wo die Mariazeller Pilger beim Antritt der Wallfahrt Asparn zum letzten Male und bei der Rückkehr zum ersten Male erblickten, eine gemauerte Kapelle errichtet, die bald nach 1665 urkundlich erwähnt wird. Das Innere der kleinen Kapelle war mit den lebensgroßen Statuen der heiligen Muttergottes und des heiligen Josef geschmückt. Früher wurde der Schlüssel zur Kapelle vom Marktkämmerer aufbewahrt, da Einbrüche wegen des Opferstockes keine Seltenheit waren. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | 1920: Da die Direktion der Landesbahn keinen Extrazug zur Verfügung stellt, wird die Prozession der Pest-Gelöbniswallfahrt zu Fuß und per Fuhrwerk durchgeführt. Die Pilger werden bei der Rückkehr bereits an der Zeller Kapelle feierlich mit Musik abgeholt. 1932: Vor der Kirche versammeln sich alle Teilnehmer zur Sonnwendfeier beim Klang aller Glocken, die die Feier eine Viertelstundelang einläuten. Der Zug bewegt sich am hellerleuchteten Kriegerdenkmal vorbei, man marschiert nach den Klängen der Musik und unter Gesang zur Zellerkapelle, wo ein hoher Holzstoß für das Sonnwendfeuer aufgebaut ist. Nach der Feuerrede und dem Absingen des Liedes „Flamme empor“ führt die „Katholische Jungschar“ eine Turnvorführung vor und die Kindergartenkinder tanzen einen Reigen. Nach den Darbietungen wird die Bundeshymne gesungen und die Feier mit den üblichen Feuersprüngen abgeschlossen. Der Zug kehrte geschlossen zum Kirchenplatz zurück. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Denkmäler, Bildstöcke und Wegkreuze von Heinrich Schöffmann. Historische Schriftenreihe Band 7 von Johannes Bernold, Helmut Karl Rester und Heinrich Schöffmann. |
Datum der Erfassung | 2020-11-24 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-09-28 |
letzter Bearbeiter | Franz Sarer |