Dreifaltigkeit

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzeDreifaltigkeits- und Pestsäulen

Gemeinde: Sulz im Weinviertel

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Matthias Näperth, ein aus Obersulz stammender Gastwirt in Wien, ließ im Jahre 1724 (1714*) die Dreifaltigkeitssäule wegen Verschonung seiner Familie vor der Pest errichten. 1852 wurde renoviert. Nach 1945 wurde die Balustrade abgetragen. Auf Betreiben von Herrn Prof. Wenzl (Pfarrer in Obersulz) wurde die Dreifaltigkeitssäule in den Jahren 1978/1979 renoviert und auch die Balustrade wieder hergestellt. Die Heiligenfiguren (Kopien) auf der Balustrade wurden aus noch vorhandenen Teilen der zerstörten Statuen rekonstruiert. Die Statuen wurden nicht mehr in der ursprünglichen Reihenfolge aufgestellt (aus einem Postkartenfoto aus 1910 ersichtlich). Das schmiedeeiserne 'Eingangstürl' wurde von Herrn Ing. Ludwig Mayer, Münchendorf, gespendet. *) In der Festschrift '300 Jahre Pfarre Obersulz' steht 1714 als Errichtungsjahr. Die Berechnungen aus den drei Reliefinschriften ergeben jeweils 1724 als Summe.

Beschreibung:

In der Ortsmitte von Obersulz steht die, aus Zogelsdorfer Konglomeratkalk gestaltete, barocke Dreifaltigkeits - Pestsäule. Die Balustrade ist achteckig ausgeführt. Auf jeder Ecke steht eine menschengroße Heiligenstatue (Pestheilige). Auf der Vorderseite, Richtung Westen, befindet sich ein aus Schmiedeeisen gestaltetes zweiteiliges 'Eingangstürl'. Innerhalb der Balustrade steht auf einer 20 cm hohen, achteckigen Bodenplatte ein 2 m hoher, viereckig ausgeführter Sockel, in dessen Mitte eine ca. 7 m hohe Wolkensäule mit einer Dreifaltigkeitsdarstellung (Typus Karnabrunn) verankert ist. Auf dem Sockel stehen fünf Heiligenfiguren. Auf der Vorderseite des Sockels ist in einer ovalen Nische die Hl. Rosalia liegend dargestellt. Unter der Nische ist eine Marmortafel mit der Inschrift 'Dem Andenken dieses im Jahre des Herrn 1852 abgetragenen und renovierten Denkmales' befestigt.

Details

Gemeindename Sulz im Weinviertel
Gemeindekennzahl 30857
Ortsübliche Bezeichnung Dreifaltigkeit
Objektkategorie 1572 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Dreifaltigkeits- und Pestsäulen)

Katastralgemeinde Obersulz -- GEM Sulz im Weinviertel
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 4438/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Obersulz
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Ortsmitte
Längengrad 16.674523
Breitengrad 48.503458

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 10
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 6.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 6.2
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung ruinös
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen
Wurde Ende 2010 von der Firma Asimus, Waidendorf, teilweise abgetragen und wird voraussichtlich in den nächsten 2-3 Jahren zur Gänze saniert.

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) In der Ortsmitte von Obersulz steht die, aus Zogelsdorfer Konglomeratkalk gestaltete, barocke Dreifaltigkeits - Pestsäule. Die Balustrade ist achteckig ausgeführt. Auf jeder Ecke steht eine menschengroße Heiligenstatue (Pestheilige). Auf der Vorderseite, Richtung Westen, befindet sich ein aus Schmiedeeisen gestaltetes zweiteiliges 'Eingangstürl'. Innerhalb der Balustrade steht auf einer 20 cm hohen, achteckigen Bodenplatte ein 2 m hoher, viereckig ausgeführter Sockel, in dessen Mitte eine ca. 7 m hohe Wolkensäule mit einer Dreifaltigkeitsdarstellung (Typus Karnabrunn) verankert ist. Auf dem Sockel stehen fünf Heiligenfiguren. Auf der Vorderseite des Sockels ist in einer ovalen Nische die Hl. Rosalia liegend dargestellt. Unter der Nische ist eine Marmortafel mit der Inschrift 'Dem Andenken dieses im Jahre des Herrn 1852 abgetragenen und renovierten Denkmales' befestigt.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details Auf 3 Seiten des Sockels sind Reliefs:Geburt Christi, Kindermord zu Bethlehem u. Jüngstes Gericht.Die Großbuchstaben ergeben ein Chronogramm. Links:'Vor pest VnD In Der bösen saVCh befreIIe Das HaVs ÖsterreICh' vor Pest und in der bösen Sach befreie das Haus Österreich 5+5+500+1+500+5+100+1 +1+500+5+1+100=1724 Rückseite:'O frIDens könIg steh Vns beII DeIn VoLC Vor feInDes LIst befreII' O Friedenskönig steh uns bei dein Volk vor Feindes List befrei 1+500+1+5+1+1+500+1+5+1+50+100+5+500+50+1+1+1=1724.Rechts: 'BarMherIgkeIt zeIg Vns o Gott DeIn VoLCk erLlös Von hVngersnoth' Barmherzigkeit zeig uns o Gott dein Volk erlös von Hungersnot 000+1+1+1+5+500+1+5+50+100+50+1+5+5=1724.Vorne befand sich eine Wappensteinrosette auf schwarzer Marmortafel,wurde leider entwendet

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Matthias Näperth, ein aus Obersulz stammender Gastwirt in Wien, ließ im Jahre 1724 (1714*) die Dreifaltigkeitssäule wegen Verschonung seiner Familie vor der Pest errichten. 1852 wurde renoviert. Nach 1945 wurde die Balustrade abgetragen. Auf Betreiben von Herrn Prof. Wenzl (Pfarrer in Obersulz) wurde die Dreifaltigkeitssäule in den Jahren 1978/1979 renoviert und auch die Balustrade wieder hergestellt. Die Heiligenfiguren (Kopien) auf der Balustrade wurden aus noch vorhandenen Teilen der zerstörten Statuen rekonstruiert. Die Statuen wurden nicht mehr in der ursprünglichen Reihenfolge aufgestellt (aus einem Postkartenfoto aus 1910 ersichtlich). Das schmiedeeiserne 'Eingangstürl' wurde von Herrn Ing. Ludwig Mayer, Münchendorf, gespendet. *) In der Festschrift '300 Jahre Pfarre Obersulz' steht 1714 als Errichtungsjahr. Die Berechnungen aus den drei Reliefinschriften ergeben jeweils 1724 als Summe.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Aufstellung der Figuren lt. Denkmalamt vom 9.11.1977: vor Abtragung der äußeren Balustrade bzw. vor Wiedererrichtung 1978. (von links des Eingangs). auf Balustrade: Hll. Margarete, Barbara, Antonius, nicht mehr identifizierbar, Bischof oder Abt, Josef, Florian, Katharina. auf Sockel: Hll. Sebastian, Ulrich, Nepomuk oder Karl Bor., Rochus, Maria. nach Wiedererrichtung 1979: auf Balustrade: Hll. Sebastian, Barbara, Benedikt, Katharina, nicht erkennbar, Bischof Wolfgang, Florian, Josef mit Jesuskind. auf Sockel: Hll. Antonius, Ulrich, Nepomuk oder Karl Bor., Rochus, Maria Ursprünglich war die Pestsäule von 6 bis 8 Sandsteinpfeilern, die mit einer massiven, durchhängenden eisernen Kette verbunden waren, umrahmt. (Erinnerung des Erfassers).

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Isidor_Sigmhbg

1997-04-15

Rieder Leopold

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Hammer Kurt sen.: Ortschronik Obersulz aus 2000 Wenzel Wilhelm: 300 Jahre Pfarre Obersulz aus 1973 Verordnung des Bundesdenkmalamtes - www.bda.at Positionsplan der Statuen, Bundesdenkmalamt v. 9.11.1977 Dehio NÖ nördlich der Donau 1990, Seite 839

Datum der Erfassung 2011-01-01
Datum der letzten Bearbeitung 2014-11-03

Standort

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