Bäckerkreuz oder Galgenkreuz
Gemeinde: Furth bei Göttweig
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Errichtet in der 1. Hälfte des 18. Jhs., an der Landesstraße von Furth zum Göttweiger Sattel, am seinerzeitigen Ortsende.
Der Bildstock wurde letztmalig 1976/77 durch das Ländliche Fortbildungswerk, Bezirksgemeinschaft Mautern, saniert.
Beschreibung:
Der Bildstock hat die Form eines gegliederten Tabernakelpfeilers wo ein massiver, gemauerter Pfeiler in gleicher Stärke vom Sockel über den Schaft bis zum Tabernakel errichtet wurde. Der Pfeiler ist durch zwei einfache Gesimse horizontal gegliedert, in den Flächen befinden sich auf jeder Seite drei flache Nischen, wobei die Tabernakelnischen etwas tiefer ausgebildet sind. Auf den Pfeiler aufgesetzt ist ein einfaches, weit ausladendes Gesimse mit einem kurzen Dachansatz aus Ziegel, darüber ein weiteres hohes Gesimse mit einem flachen Zeltdach. Das aufgesetzte schmiedeeiserne Lothringerkreuz bildet den oberen Abschluss.
Details
Gemeindename | Furth bei Göttweig |
Gemeindekennzahl | 31309 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bäckerkreuz oder Galgenkreuz |
Objektkategorie | 1531 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Pfeiler- und Säulenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Furth -- GEM Furth bei Göttweig |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 93/35 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Furth |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Obere Landstraße 366 |
Längengrad | 15.618023 |
Breitengrad | 48.369233 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.05 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.94 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.94 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Gesamtsanierung dringend erforderlich |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Der Bildstock hat die Form eines gegliederten Tabernakelpfeilers wo ein massiver, gemauerter Pfeiler in gleicher Stärke vom Sockel über den Schaft bis zum Tabernakel errichtet wurde. Der Pfeiler ist durch zwei einfache Gesimse horizontal gegliedert, in den Flächen befinden sich auf jeder Seite drei flache Nischen, wobei die Tabernakelnischen etwas tiefer ausgebildet sind. Auf den Pfeiler aufgesetzt ist ein einfaches, weit ausladendes Gesimse mit einem kurzen Dachansatz aus Ziegel, darüber ein weiteres hohes Gesimse mit einem flachen Zeltdach. Das aufgesetzte schmiedeeiserne Lothringerkreuz bildet den oberen Abschluss. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | In der Richtung Westen zeigenden Nische befindet sich ein Mosaik, das Maria mit Jesus darstellt und aus der Zeit der letzten Restaurierung stammt. |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Errichtet in der 1. Hälfte des 18. Jhs., an der Landesstraße von Furth zum Göttweiger Sattel, am seinerzeitigen Ortsende. Der Bildstock wurde letztmalig 1976/77 durch das Ländliche Fortbildungswerk, Bezirksgemeinschaft Mautern, saniert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Beim Namen und der Bedeutung des Bildstockes gibt es zwei Varianten. In einem Heft über Geschichten und Sagen des Kremser Bezirkes wird von der Furthner Lehrerin Margarete Kainzmayer 1953 der Bildstock als Galgenkreuz bezeichnet. In der Diplomarbeit über „Zeichen des Glaubens an unseren Verkehrswegen gestern und heute“ von Hermann Benno Maier OSB 1979 soll dies auf die höhere Gerichtsbarkeit des Stiftes seit Mitte des 15. Jhs. hinweisen. Eine Legende berichtete, dass hier ein Dieb zum Tode befördert wurde, der als Räuber in der Gegend sein Unwesen getrieben hatte. Er war von seiner Mutter zum Dieb erzogen worden, nach seiner Verurteilung zum Tod am Galgen wollte er noch einmal seine Mutter sehen und biss ihr bei einer Umarmung die Nase weg. Eine Hinrichtungsstätte ist jedoch historisch nicht belegt. Im Schulunterricht der Volksschule Furth wurde der Bildstock Anfang der 1960er Jahre von Direktor Erich Schabasser als Bäckerkreuz bezeichnet, die spezielle Dachausbildung soll einen Brotlaib symbolisieren. Hier sollen in der Pestzeit Brotlaibe durch Furthner Bäcker deponiert worden sein, die dann durch Paudorfer bzw. Eggendorfer Bürger abgeholt wurden, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu vermeiden. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Heimatbuch der Marktgemeinde Furth; Redaktion: Maria Jaksch, Wolfgang Kamptner, Eva Schatzl, Herwig Schatzl Zeichen des Glaubens an unseren Verkehrswegen gestern und heute; Benno Hermann Maier OSB Geschichten und Sagen des Kremser Bezirkes; Margarete Kainzmayer |
Datum der Erfassung | 2019-01-15 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2021-01-07 |
letzter Bearbeiter | Josef Teufner |