Nepomuksäule im Neustiftpark
Gemeinde: Laa an der Thaya
Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Laut Urkunde vom 29. September 1731, die im Pfarrarchiv erhalten ist, wurde diese Statue aus besonderer Verehrung für den Heiligen von Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Laa gestiftet, ist also als öffentliche Stiftung anzusehen. Der damalige Bürgermeister Joseph Neckham war als ehemaliger Kirchenkommissar dem Pfarrer wohlgesonnen und wurde wohl von diesem zu der Stiftung angeregt. Als ausführenden Künstler kann man mit großer Wahrscheinlichkeit den Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer namhaft machen. Ab Juni 1731 arbeitete dieser für den Pfarrer anlässlich der Weihe der Dreifaltigkeitssäule und der Ausarbeitung einer Ölberggruppe für die Pfarrkirche von Laa, wie eine Notiz im Pfarrgedenkbuch II belegt. Außerdem ist der Dekor in den Kartuschen der Seitenflächen am Podest dieser Statue sehr ähnlich dem der Dreifaltigkeitssäule, die gesichert von Mayrhofer stammt. Die Statue wurde 1910 (Inschrift am Podest) durch die Laaer Sparkassa restauriert.
Beschreibung:
Diese Statue des Heiligen Johannes Nepomuk hat hohen künstlerischen Ausdruck. Auf einem querrechteckigen Sockelblock ruht das Podest, das sich an den drei Schauseiten nach oben verjüngt, nur die Rückseite ist senkrecht und glatt. Die Seitenflächen sind mit Kartuschen gestaltet, die mit barockem Bandwerk geziert sind, die Kartusche der Schauseite zeigt die Inschrift einer Renovierung von 1910. Die Figur des Heiligen ist in gewohnter Weise dargestellt: in Talar und mit reichem Spitzensaum besetzem Chorrock, Schultermantel und dem Birett als Kopfbedeckung, mit nackenlangem Lockenhaar und kurzem Bart und einem Kranz von fünf Sternen um das Haupt. Das Kreuz liegt auf dem rechten Oberarm, die rechte Hand berührt das Korpus liebevoll, die linke hält das untere Ende des Kreuzschaftes. Die gesamte Statue ist aus Zogelsdorfer Kalksandstein gehauen.
Details
Gemeindename | Laa an der Thaya |
Gemeindekennzahl | 31629 |
Ortsübliche Bezeichnung | Nepomuksäule im Neustiftpark |
Objektkategorie | 1713 ( Freiplastiken | religiöse Freiplastiken | Johannes Nepomukdarstellungen) |
Katastralgemeinde | Laa an der Thaya -- GEM Laa an der Thaya |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 532/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Laa, Neustift |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Neustiftpark |
Längengrad | 16.384255 |
Breitengrad | 48.72603 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 3.6 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Breite (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 0.7 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Die Statue wurde im Jahr 2000 durch den Verein zur Förderung der Erneuerung von Laa an der Thaya restauriert. |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Diese Statue des Heiligen Johannes Nepomuk hat hohen künstlerischen Ausdruck. Auf einem querrechteckigen Sockelblock ruht das Podest, das sich an den drei Schauseiten nach oben verjüngt, nur die Rückseite ist senkrecht und glatt. Die Seitenflächen sind mit Kartuschen gestaltet, die mit barockem Bandwerk geziert sind, die Kartusche der Schauseite zeigt die Inschrift einer Renovierung von 1910. Die Figur des Heiligen ist in gewohnter Weise dargestellt: in Talar und mit reichem Spitzensaum besetzem Chorrock, Schultermantel und dem Birett als Kopfbedeckung, mit nackenlangem Lockenhaar und kurzem Bart und einem Kranz von fünf Sternen um das Haupt. Das Kreuz liegt auf dem rechten Oberarm, die rechte Hand berührt das Korpus liebevoll, die linke hält das untere Ende des Kreuzschaftes. Die gesamte Statue ist aus Zogelsdorfer Kalksandstein gehauen. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Der Heilige steht in verhaltener Schrittstellung (Standbein rechts, Spielbein links), der Faltenwurf des Gewandes ist fein ausgeführt und wie durch einen leichten Windstoß bewegt. Sein Gesicht wendet sich sacht mit inniger Andacht dem Kreuz zu, als ob er den Betrachter ebenso dazu inspirieren wollte. Die Skulptur ist in ihrer Bewegung viel verhaltener als die Nepomuksäule am Martin-Wachter-Platz von 1709 (die wahrscheinlich auch von Mayrhofer stammt) und zeigt ähnliche künstlerische Auffassung wie die Nepomukstatuen von Eibesbrunn (1731), Fallbach (1734) und Wolkersdorf (1734). |
Zeitkategorie | 18. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Laut Urkunde vom 29. September 1731, die im Pfarrarchiv erhalten ist, wurde diese Statue aus besonderer Verehrung für den Heiligen von Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Laa gestiftet, ist also als öffentliche Stiftung anzusehen. Der damalige Bürgermeister Joseph Neckham war als ehemaliger Kirchenkommissar dem Pfarrer wohlgesonnen und wurde wohl von diesem zu der Stiftung angeregt. Als ausführenden Künstler kann man mit großer Wahrscheinlichkeit den Wiener Bildhauer Rochus Michael Mayrhofer namhaft machen. Ab Juni 1731 arbeitete dieser für den Pfarrer anlässlich der Weihe der Dreifaltigkeitssäule und der Ausarbeitung einer Ölberggruppe für die Pfarrkirche von Laa, wie eine Notiz im Pfarrgedenkbuch II belegt. Außerdem ist der Dekor in den Kartuschen der Seitenflächen am Podest dieser Statue sehr ähnlich dem der Dreifaltigkeitssäule, die gesichert von Mayrhofer stammt. Die Statue wurde 1910 (Inschrift am Podest) durch die Laaer Sparkassa restauriert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Die Statue stand ursprünglich, wie aus der Stiftungsurkunde hervorgeht, an der Brücke über den nördlichen Stadtgraben außerhalb des Böhmertores (Nordtor) und wurde im 19. Jahrhundert (vielleicht auch 1836) ca. 30 m nach Osten an den Westrand des Neustiftparkes versetzt. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Stiftungsurkunde im Pfarrarchiv Laa (Karton 34, Konvolut 4) Kulturhefte Laa, Nummer 18: Kapellen und Säulen, Bildstöcke und Kreuze, Laa 2000. |
Datum der Erfassung | 1982-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 1982-01-01 |
letzter Bearbeiter | Toriser Alois, Laa |