Töpperkapelle und Schloss in Neubruck bei Scheibbs

Religiöse KleindenkmälerKapellen und GrottenKapellen

Gemeinde: Scheibbs

Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Den Auftrag zum Bau dieser Kapelle hat der Hammerherr Andreas Töpper (1786 - 1872) im Jahre 1831 erteilt und erfolgte die Fertigstellung im Jahre 1834 (Weihe am 1. September 1834). Die Kapelle und das Schloss sind noch im Originalzustand erhalten und wurden im Zusammenhang mit der NÖ. Landesausstellung 2015 „ ÖTSCHER:REICH - Die Alpen und wir“ im Jahre 2014 aufwändig restauriert, da sich hier der Ausstellungsstandort mit dem Schwerpunkt „Eisenverarbeitung“ neben Laubenbachmühle und Wienerbruck befunden hat.

Beschreibung:

Kapelle und Schloss Neubruck befinden sich ungefähr 3 Km südlich von Scheibbs nächst der Bundesstraße 25/Kreuzung mit der B 28 (Richtung St.Anton/J.)
Die Kapelle, die dem Hl. Andreas geweiht ist, wurde in den Jahren 1831 – 1834 errichtet. Das seinerzeit errichtete Herrenhaus wurde später zu einem Schloss umgebaut und erhielt im Jahre 1885 das heutige Aussehen.

Details

Gemeindename Scheibbs
Gemeindekennzahl 32013
Ortsübliche Bezeichnung Töpperkapelle und Schloss in Neubruck bei Scheibbs
Objektkategorie 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen)

Katastralgemeinde Fürteben -- GEM Scheibbs
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 74/5
Ortschafts- bzw. Ortsteil 3283 Neubruck
Straße und Hausnummer bzw. Flurname B 28, Neubruck 2
Längengrad 15.179393
Breitengrad 47.978463

denkmalgeschützt geschuetzt

Höhe (m) 14
gemessen od. geschätzt gemessen
Breite (m) 8.2
gemessen od. geschätzt gemessen
Tiefe (m) 10.6
gemessen od. geschätzt gemessen

Zustandsklassifizierung sehr gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Kapelle und Schloss Neubruck befinden sich ungefähr 3 Km südlich von Scheibbs nächst der Bundesstraße 25/Kreuzung mit der B 28 (Richtung St.Anton/J.)
Die Kapelle, die dem Hl. Andreas geweiht ist, wurde in den Jahren 1831 – 1834 errichtet. Das seinerzeit errichtete Herrenhaus wurde später zu einem Schloss umgebaut und erhielt im Jahre 1885 das heutige Aussehen.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Den Auftrag zum Bau dieser Kapelle hat der Hammerherr Andreas Töpper (1786 - 1872) im Jahre 1831 erteilt und erfolgte die Fertigstellung im Jahre 1834 (Weihe am 1. September 1834). Die Kapelle und das Schloss sind noch im Originalzustand erhalten und wurden im Zusammenhang mit der NÖ. Landesausstellung 2015 „ ÖTSCHER:REICH - Die Alpen und wir“ im Jahre 2014 aufwändig restauriert, da sich hier der Ausstellungsstandort mit dem Schwerpunkt „Eisenverarbeitung“ neben Laubenbachmühle und Wienerbruck befunden hat.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) Die Entstehungsgeschichte:
Andreas Töpper kam als junger Schmiedemeister im Jahre 1817 aus der Steiermark ins Erlauftal und kaufte den verfallenen Grießhammer mit einer Nagelschmiede. Er ließ die alten Erzeugungsstätten abreissen und begann mit dem Aufbau der „Erste k. k. Eisen- Stahl- und Walzblechfabrik“, die er schließlich in einigen Jahrzehnten zum größten Betrieb in der Monarchie machte. Er erweiterte den Betrieb und kaufte den Weghammer in Gaming, errichtete ein Werk in Kasten bei Lunz und ließ die sogenannte „Heiligenbrücke“ errichten. Auch ließ er in seinen Bergwerksstollen in St. Anton und Gresten nach Kohle schürfen und erzeugte in der Lend in Lunz Holzkohle, indem er das Holz vom Dürrenstein zu Tal bringen ließ. Zu dieser Zeit beschäftigte er bereits 500 Arbeiter. Auch das soziale Wirken soll nicht vergessen werden. Andreas Töpper errichtete in St. Anton/Jeßnitz eine Bruderlade als Altersversorgung für seine Arbeiter, ließ am Dürrenstein ein Gipfelkreuz anbringen als Dank, dass seine Familie und die Arbeiter von der Choleraepidemie verschont blieben und ließ auch die Kapelle in Neubruck errichten um dem Herrgott zu danken für das Gelingen seines Werkes. In dieser Kapelle hatte er vorsorglich eine Gruft errichten lassen, wo er selbst und seine Frau einmal ruhen sollten. Nach dem Tod seiner Frau Helene am 25. September 1858 wurde diese in der Gruft der Kapelle bestattet. Der Hammerherr selbst fand ebenfalls nach seinem Tod am 27. April 1872 in der Gruft seine letzte Ruhe. Nachdem das Werk mit Schloss und Kapelle im Jahre 1881 verkauft wurde, mussten die Särge aus der Kapellengruft entfernt werden. Es wurde daher von den Nachkommen im Jahre 1882 im Scheibbser Friedhof an der Ostseite ein Mausoleum errichtet, wohin die Särge übertragen worden sind. Die Fabrikanlagen wurden vom neuen Besitzer in eine Papierfabrik umgestaltet und bestand diese bis 1996. Seither stehen die Anlagen still.
Im Jahr 2012 haben sich 17 Gemeinden und 3 Banken zur „Neubrucker Immobilien GesmbH“ zusammengeschlossen und haben das Areal mit Schloss und Kapelle gekauft.
Die NÖ. Landesausstellung hatte vom 25. April bis 1. November 2015 im Schloss einen Ausstellungsstandort mit dem Schwerpunkt der Eisenverarbeitung. Ein weiterer Standort befand sich in Laubenbachmühle, wo die Lebenswelt der Region rund um den Ötscher gezeigt wurde, und in Wienerbruck konnten vom Naturparkzentrum Ötscher-Basis die Ötschergräben erwandert werden.
Nach Ende der Landesausstellung wird das 70.000 qm große Areal als Gewerbepark genutzt werden, wo bereits 3 Betriebe angesiedelt sind. Das Schloss mit einer Nutzfläche von 2000 qm wird der Wirtschaft als Dienstleistungscenter angeboten. Die Repräsentationsräume des Schlosses und die Kapelle sollen als „Hochzeitsresidenz“ genutzt werden.

Töpper Kapelle
Mai 2016
Erwin Huber

Kapelle Seitenansicht
Mai 2016
Erwin Huber

Altar der Kapelle
Mai 2016
Erwin Huber

Orgel der Kapelle
Mai 2016
Erwin Huber

Kuppel der Kapelle
Mai 2016
Erwin Huber

Kapelle und Schloss Neubruck
Mai 2016
Erwin Huber

Schloss Neubruck
Mai 2016
Erwin Huber

Stiegenaufgang im Schloss
August 2015
Erwin Huber

Töpperschloss Festsaal m. Kamin
November 2016
Erwin Huber

Töpperschloss Festsaal
November 2016
Erwin Huber

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Fürteben-Miesenbach-Hochbruck-Neubruck-Damals und heute von Erwin Huber, 2008 - Seiten 35 - 67;
2) Die Grafen von Peilstein und Schloss Scheibbs von Erwin Huber, 2012 - Seiten 141 - 145;
3) Hammerwerke, Nagelschmieden, Mühlen und Sägewderke Scheibbs - St.Anton von Erwin Huber, 2012, Seiten 108 - 113;
4) Wikipedia/Liste der denkmalgeschützten Objekte in Scheibbs;

Erwin Huber
Datum der Erfassung 2015-11-11
Datum der letzten Bearbeitung 2019-04-10
letzter Bearbeiter Erwin Huber

Standort

Kommentare

Sie müssen sich einloggen, um selbst Kommentare abgeben zu können!

Wesentliche Felder richtig erfaßt