Maria Mallebarn
Gemeinde: Sierndorf
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
1818 oder 1819 schmückte ein Unbekannter die Kapelle mit Feldblumen. Der Strauß vedorrte, nur eine Lilienblüte blieb noch einige Zeit frisch, das betrachteten viele Gläubige der Umgebung als ein Wunderzeichen der Gottesmutter und pilgerten zur Kapelle. Manche warfen Geld auf den Boden der Kapelle, der Besitzer sammelte es und ließ dafür Messen lesen. 1931 stellten Besucher fest, dass die Statue um die Augen feucht war, in den folgenden ca. 2 Wochen war lt. Augenzeugen Feuchtigkeit um die Augen der Statue, einige Tage in Form von linsengroßen Tropfen. Diese Nachricht löste einen 'Run' von Pilgern aus. In 2 Monaten besuchten ca. 20.000 Wallfahrer die Kapelle. In der Folge ging der Besucherstrom wieder zurück, erlosch jedoch nicht völlig. Besonders in und um die Kriegszeiten kam es zu höheren Besucherzahlen. Heute beschränken sich Prozessionen überwiegend auf das Kapellenfest am 2. Sonntag im September.
Beschreibung:
Verputzter Ziegelbau, 8-seitiger Zentralraum mit Pyramidendach und Laterne. 1932 errichtet von Baumeister Götzinger, 1937 nach Plänen des Architekten Kramreiter um Kreuzarme des Altarraumes, Statuennischen, Eingangsbereich und Glockentürmchen erweitert. Deckung Eternitschiefer und Blech. Beim Ausbau 1937 wurden 2 Glocken geweiht, die 1942 konfisziert wurden. 1949 kam vermutlich die 1944 als 'Alarmglocke' für die Pfarrkirche von der Fa. Junker / Brilon angeschaffte Feinzinnglocke auf das linke Türmchen. Nach einem Diebstahl 1961 wurde diese wieder aufgefunden, retourniert und befindet sich heute im Besitz von Helmut Riepl. Auf Initiative von Richard Hrovat und Günter Frittum wurden 2 Glocken mit 270 kg und 135 kg, Ton e2 und cis, bei Graßmayr in Innsbruck bestellt, am 8. Sept. 2001 montiert und von Bischofsvikar Dr. Matthias Roch geweiht.
Details
Gemeindename | Sierndorf |
Gemeindekennzahl | 31226 |
Ortsübliche Bezeichnung | Maria Mallebarn |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Obermallebarn -- GEM Sierndorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 805 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Obermallebarn |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | L 1085 |
Längengrad | 16.15786 |
Breitengrad | 48.47153 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 8 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 10.8 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 11.5 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Verputzter Ziegelbau, 8-seitiger Zentralraum mit Pyramidendach und Laterne. 1932 errichtet von Baumeister Götzinger, 1937 nach Plänen des Architekten Kramreiter um Kreuzarme des Altarraumes, Statuennischen, Eingangsbereich und Glockentürmchen erweitert. Deckung Eternitschiefer und Blech. Beim Ausbau 1937 wurden 2 Glocken geweiht, die 1942 konfisziert wurden. 1949 kam vermutlich die 1944 als 'Alarmglocke' für die Pfarrkirche von der Fa. Junker / Brilon angeschaffte Feinzinnglocke auf das linke Türmchen. Nach einem Diebstahl 1961 wurde diese wieder aufgefunden, retourniert und befindet sich heute im Besitz von Helmut Riepl. Auf Initiative von Richard Hrovat und Günter Frittum wurden 2 Glocken mit 270 kg und 135 kg, Ton e2 und cis, bei Graßmayr in Innsbruck bestellt, am 8. Sept. 2001 montiert und von Bischofsvikar Dr. Matthias Roch geweiht. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Renovierungen sind schlecht dokumentiert, eine muss Ende der 1940er Jahre stattgefunden haben, belegt ist, dass im Jahr 2000 Mitglieder des Pfarrgemeinderates die Aussenfassade erneuerten. Im Jahr 1808 entfernte der Landwirt Michael Reibenwein ein 'seit undenklichen Zeiten' auf seinem Acker stehendes gemauertes Kreuz und errichtete als Ersatz eine kleine, ca. 2 m hohe, ca. 1,6 m breite und ca. 1,3 m tiefe Feldkapelle. In Wien erwarb er dafür eine Statue der schmerzhaften Muttergottes nach dem Vorbild von Maria Taferl (Maria de Malta?). 1809 brachen französische Soldaten in die Kapelle ein und entfernten die Statue. Später wurde diese unter einem Kornmandl aufgefunden und wieder an ihren Platz gestellt. Ein Nachfahre des Errichters, Domkurat Rudolf Reibenwein, ließ 1932 und 1937 das heutige Wallfahrtskirchlein errichten. Im Zuge des Ausbaues 1937 wurde auch die frühere Feldkapelle entfernt. |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | 1818 oder 1819 schmückte ein Unbekannter die Kapelle mit Feldblumen. Der Strauß vedorrte, nur eine Lilienblüte blieb noch einige Zeit frisch, das betrachteten viele Gläubige der Umgebung als ein Wunderzeichen der Gottesmutter und pilgerten zur Kapelle. Manche warfen Geld auf den Boden der Kapelle, der Besitzer sammelte es und ließ dafür Messen lesen. 1931 stellten Besucher fest, dass die Statue um die Augen feucht war, in den folgenden ca. 2 Wochen war lt. Augenzeugen Feuchtigkeit um die Augen der Statue, einige Tage in Form von linsengroßen Tropfen. Diese Nachricht löste einen 'Run' von Pilgern aus. In 2 Monaten besuchten ca. 20.000 Wallfahrer die Kapelle. In der Folge ging der Besucherstrom wieder zurück, erlosch jedoch nicht völlig. Besonders in und um die Kriegszeiten kam es zu höheren Besucherzahlen. Heute beschränken sich Prozessionen überwiegend auf das Kapellenfest am 2. Sonntag im September. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Gedenkbuch der Pfarre Obermallebarn Bd. I. u. II. Schriftverkehr der Pfarre Obermallebarn; Archiv der Diözese Wien Jüthner Kurt & Veronika; Geschichte der Wallfahrtskapelle Maria Mallebarn; Eigenverlag Pfarre Obermallebarn. Hrovat Richard |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Kurt & Veronika Jüthner |