Öhlerkreuz

Religiöse KleindenkmälerKreuze

Gemeinde: Puchberg am Schneeberg

Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Mit dem Öhlerkreuz ist eine tragische Geschichte verbunden. Frau Margarete Ottillinger war Spitzenbeamtin und mit Minister Herbert Krauland in Oberösterreich unterwegs. Sie hatten mit den Amerikanern in Linz Verträge über verschiedene Projekte unterschrieben. Am Freitag, den 5. November 1948, wurden sie bei der Ennsbrücke St. Valentin an der Grenze zur russischen Zone von den Russen aufgehalten.

Frau Ottillinger hatte die Aktentasche mit den Veträgen auf ihrer Schoß liegen, als ein russischer Agent die Autotüre aufriss. Er schrie "Stoj", sprang in den Wagen und wollte die Aktentasche. Frau Ottillinger warf sie auf den Schoß des Ministers und dieser hatte Immunittät, das wusste der Russe. Die Tasche war für ihn unerreichbar, aber Frau Ottillinger nicht, sie wurde aus dem Auto gezerrt und verhaftet.

Alle Einsprüche der Österreichischen Regierung und des Ministeriums blieben erfolglos. Frau Margarete Ottillinger kam vor ein russisches Gericht. Sie wurde mit der Drohung der Hinrichtung wegen Spionage für die Amerikaner, im Alter von 29 Jahren zu 25 Jahre Zwangsarbeit verurteilt.

Sie war in verschiedenen Lagern, wo sie fast zu Tode kam. Hunger, verschiedene Krankheiten und die Aussichtlosigkeit ihrer Situation machten ihr schwer zu schaffen. Nach dem Tod von Stalin kam der neue Machthaber Chruschtschow und ein "Tauwetter" gegenüber des Westens. Es kamen auch Zweifel auf, ob das Urteil gerecht war, so wurde die Strafe im Jahr 1955 von 25 Jahren auf 10 Jahre reduziert.

Im Zuge der Staatsverhandlungen wurde sie vorzeitig aus der Haft entlassen. Sie kam am 25. Juni schwer krank in Wr. Neustadt an. Im Jahr 1956 wurde Margarete Ottillinger von jeder Schuld freigesprochen.

Sie hatte sich in Gefangenschaft vorgenommen, sollte sie jemals nachhause kommen, wird sie zum Dank ein Kreuz errichten. Dieses findet man heute am Öhler.

Margarete Ottillinger bewirtschaftete nach ihrer Genesung die Öhlerschutzhütte bis 1971. Ab 1971 übernahmen die "Naturfreund" die Öhler Schutzhütte und pflegen das Kreuz.

Beschreibung:

Auf dem Öhler, der zweithöchsten Erhebung nach dem Schober im Wanderparadies Dürre Wand, auf dem blau markiertern Wanderweg wenige Meter nach dem Öhler Schutzhaus, steht das sog. Öhlerkreuz. Es ist ein schlichtes Metallkreuz mit Corpus Christi, das in einem Betonsockel verankert ist.

Details

Gemeindename Puchberg am Schneeberg
Gemeindekennzahl 31826
Ortsübliche Bezeichnung Öhlerkreuz
Objektkategorie 1560 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kreuze | )

Katastralgemeinde Puchberg am Schneeberg -- GEM Puchberg am Schneeberg
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 1440/1
Ortschafts- bzw. Ortsteil Öhler
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Blau markierter Wanderweg nach dem Öhler Schutzhaus
Längengrad 15.890454
Breitengrad 47.822943

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 4.6
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2.1
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m)
gemessen od. geschätzt --

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Auf dem Öhler, der zweithöchsten Erhebung nach dem Schober im Wanderparadies Dürre Wand, auf dem blau markiertern Wanderweg wenige Meter nach dem Öhler Schutzhaus, steht das sog. Öhlerkreuz. Es ist ein schlichtes Metallkreuz mit Corpus Christi, das in einem Betonsockel verankert ist.
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Mit dem Öhlerkreuz ist eine tragische Geschichte verbunden. Frau Margarete Ottillinger war Spitzenbeamtin und mit Minister Herbert Krauland in Oberösterreich unterwegs. Sie hatten mit den Amerikanern in Linz Verträge über verschiedene Projekte unterschrieben. Am Freitag, den 5. November 1948, wurden sie bei der Ennsbrücke St. Valentin an der Grenze zur russischen Zone von den Russen aufgehalten.

Frau Ottillinger hatte die Aktentasche mit den Veträgen auf ihrer Schoß liegen, als ein russischer Agent die Autotüre aufriss. Er schrie "Stoj", sprang in den Wagen und wollte die Aktentasche. Frau Ottillinger warf sie auf den Schoß des Ministers und dieser hatte Immunittät, das wusste der Russe. Die Tasche war für ihn unerreichbar, aber Frau Ottillinger nicht, sie wurde aus dem Auto gezerrt und verhaftet.

Alle Einsprüche der Österreichischen Regierung und des Ministeriums blieben erfolglos. Frau Margarete Ottillinger kam vor ein russisches Gericht. Sie wurde mit der Drohung der Hinrichtung wegen Spionage für die Amerikaner, im Alter von 29 Jahren zu 25 Jahre Zwangsarbeit verurteilt.

Sie war in verschiedenen Lagern, wo sie fast zu Tode kam. Hunger, verschiedene Krankheiten und die Aussichtlosigkeit ihrer Situation machten ihr schwer zu schaffen. Nach dem Tod von Stalin kam der neue Machthaber Chruschtschow und ein "Tauwetter" gegenüber des Westens. Es kamen auch Zweifel auf, ob das Urteil gerecht war, so wurde die Strafe im Jahr 1955 von 25 Jahren auf 10 Jahre reduziert.

Im Zuge der Staatsverhandlungen wurde sie vorzeitig aus der Haft entlassen. Sie kam am 25. Juni schwer krank in Wr. Neustadt an. Im Jahr 1956 wurde Margarete Ottillinger von jeder Schuld freigesprochen.

Sie hatte sich in Gefangenschaft vorgenommen, sollte sie jemals nachhause kommen, wird sie zum Dank ein Kreuz errichten. Dieses findet man heute am Öhler.

Margarete Ottillinger bewirtschaftete nach ihrer Genesung die Öhlerschutzhütte bis 1971. Ab 1971 übernahmen die "Naturfreund" die Öhler Schutzhütte und pflegen das Kreuz.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher)

Öhlerkreuz
2018
Friedrich Zwickl

Ehemaliges Öhlerkreuz
Archiv

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen 1) Friedrich Zwickl - Kapellen, Kreuze und Marterl, in Puchberg, sowie ihre Entstehungsgeschichte, Eigenverlag.
2) Beschreibung des Kleindenkmals Mag. Angelika Ficenc
3) NÖ Atlas
4) Karte Bergfex

Anton Stöger
Datum der Erfassung 2019-01-10
Datum der letzten Bearbeitung 2019-01-21
letzter Bearbeiter Anton Stöger

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