Gablitzer Kreuz

Religiöse KleindenkmälerHochsäulen, Pestsäulen- und -kreuzePestkreuze

Gemeinde: Gablitz

Zeitkategorie: 18. Jahrhundert, 1. Hälfte

Chronik:

Auf der Linzerstraße befand sich seit alters her ein einfaches Holzkreuz, das 1937 neu errichtet wurde. Ursprünglich wurde das „Gablitzer Kreuz" (auch: „Fieberkreuz", „Pestkreuz") vermutlich in Gedenken an die zahlreichen Opfer der Pestepidemien errichtet, die Europa und den Rest der Welt bis ins 18. Jahrhundert hinein plagten. Den ursprünglichen Korpus aus Zirbelholz für das Steinkreuz fertigte der Gablitzer Künstler Josef Lang (1918-1986) an. Dieser befindet sich heute im Gablitzer Heimatmuseum.

Beschreibung:

Christliches Kruzifix, das ursprünglich vermutlich in Gedenken an die Pesttoten errichtet wurde.

Material: Steinkreuz mit Steinsockel, Korpus aus Metall, hölzernes Schutzdach, Steintafel mit Inschrift (Erinnerung an den Raub des Holzkorpus)

Details

Gemeindename Gablitz
Gemeindekennzahl 32403
Ortsübliche Bezeichnung Gablitzer Kreuz
Objektkategorie 1573 ( Religiöse Kleindenkmäler | Hochsäulen, Pestsäulen- und -kreuze | Pestkreuze)

Katastralgemeinde Gablitz -- GEM Gablitz
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer 327/9
Ortschafts- bzw. Ortsteil Gablitz
Straße und Hausnummer bzw. Flurname Linzerstraße 2m (bei Busstation Berggasse Richtung Tulln)
Längengrad 16.16475
Breitengrad 48.220046

denkmalgeschützt nicht geschuetzt

Höhe (m) 3.5
gemessen od. geschätzt geschätzt
Breite (m) 2
gemessen od. geschätzt geschätzt
Tiefe (m) 1.2
gemessen od. geschätzt geschätzt

Zustandsklassifizierung gut
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös:
empfohlene Maßnahmen

Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) Christliches Kruzifix, das ursprünglich vermutlich in Gedenken an die Pesttoten errichtet wurde.

Material: Steinkreuz mit Steinsockel, Korpus aus Metall, hölzernes Schutzdach, Steintafel mit Inschrift (Erinnerung an den Raub des Holzkorpus)
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details

Zeitkategorie 18. Jahrhundert, 1. Hälfte
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) Auf der Linzerstraße befand sich seit alters her ein einfaches Holzkreuz, das 1937 neu errichtet wurde. Ursprünglich wurde das „Gablitzer Kreuz" (auch: „Fieberkreuz", „Pestkreuz") vermutlich in Gedenken an die zahlreichen Opfer der Pestepidemien errichtet, die Europa und den Rest der Welt bis ins 18. Jahrhundert hinein plagten. Den ursprünglichen Korpus aus Zirbelholz für das Steinkreuz fertigte der Gablitzer Künstler Josef Lang (1918-1986) an. Dieser befindet sich heute im Gablitzer Heimatmuseum.
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) In früheren Zeiten war das „Gablitzer Kreuz" das Ziel von Bitt- und Dankprozessionen, wobei die Gläubigen für den Schutz vor Krankheiten und die Gewährung einer reichen Ernte beteten, bevor sie weiter zur Kirche in Purkersdorf zogen.

Das 1937 errichtete Steinkreuz zierte ein bronzener Korpus, der in den 1950er Jahren gestohlen wurde. Auch der nächste, aus Zirbelholz wunderschön geschnitzte Korpus, angefertigt vom hiesigen Künstler Josef Lang (1918-1986), wurde gestohlen, konnte jedoch durch den Gendarmerie-Kommandanten und Gründer des Heimatmuseums Berthold Weiss wiedergefunden werden: Eine Taxifahrerin hatte den Korpus stehlen lassen und den Christus bei sich versteckt.

Nach fachmännischer Restauration des abgebrochenen Arms wurde der Korpus dem Heimatmuseum übergeben, wo er besichtigt werden kann.
Das Fieberkreuz ziert nun ein anderer Christus aus Metall. Die Inschrift: „O Du mein Volk, was tat ich Dir? Betrübt ich Dich, antworte mir! - Ostern 1953“ erinnert an die Freveltaten.

Gablitzer Kreuz
02.01.2020
Miriam Üblacker

Gablitzer Kreuz - Inschrift
02.01.2020
Miriam Üblacker

Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen Grimmlinger, Renate u. Angelika Haunschmidt: Gablitz - eine Geschichte. Gablitz 2020. 2. Auflage.
Weiss, Berthold: Gablitz. Persönlichkeiten, Kleindenkmäler, Gedenkstätten etc. Bruck a.d. Leitha 1998.
Weiss, Berthold: Kultur- und Wanderführer der Marktgemeinde Gablitz im Wienerwald. o.O. o.J. (vmtl. 1990)

Miriam Üblacker
Datum der Erfassung 2021-01-02
Datum der letzten Bearbeitung 2021-01-12
letzter Bearbeiter Miriam Üblacker

Standort

Kommentare

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Korpus Christi

Der von J. Lang geschnitzte Korpus wurde gestohlen und wiedergefunden. Er befindet sich nun im Heimatmuseum Gablitz.

 

ReGrimm18. 01. 2021

Wesentliche Felder richtig erfaßt