Bildföhren-Kapelle
Gemeinde: Karlstetten
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Die Bildföhren-Kapelle, ein gern besuchter Wallfahrtsort, ist eine kleine Gedenkkapelle im Dunkelsteinerwald zwischen Heitzing, Hausenbach und Weyersdorf (Wegkreuzung) auf einer geschützten Lichtung der sog. Föhrenleiten. Sie ist in Privatbesitz der Weinhauerfamilie Zinner aus Thallern bei Krems (Hauerhof seit 1640).
Zur Kapelle 'Mariahilf zur Türkenschanze' wird alljährlich am 1. Sonntag im Mai eine Bittprozession durchgeführt, fallweise eine Maiandacht.
Die Sage erzählt: Zwei Hausenbacher Bürger hatten sich während des Krieges 1683 im Geäst einer mächtigen Föhre vor den umherstreifenden mordenden und plündernden Türken versteckt und retteten damit ihr Leben. Aus Dankbarkeit brachten sie am Stamm ein Marienbild an.
Durch einen Blitzschlag wurde später der Baum fast vollständig vernichtet, nur der untere Teil mit dem Bild blieb erhalten. Um den Stamm wurde dann eine Kapelle gebaut, zuerst aus Holz, im Jahr 1930 von Maurermeister Josef Stingl aus Griechenberg im heutigen Erscheinungsbild errichtet.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kapelle durch Granatentreffer schwer beschädigt, jedoch bald wieder instand gesetzt und zuletzt 1991 durch freiwillige Helfer sehr schön restauriert.
Beschreibung:
Gemauerte Kapelle mit ziegelgedecktem Satteldach, der Altarabschnitt mit dem Stammtorso einer mächtigen Föhre mit dem Marienbild (Name) ist durch ein Eisengitter abgetrennt.
Der Besucherraum mit den Sitzbänken wirkt durch die offene Bauweise mit den schlichten Säulen frei gegen den umgebenden Wald und eine mystische Stille lässt das Besondere dieses Platzes mit allen Sinnen erfühlen. Ein einfaches Kreuz krönt das Bauwerk und der Halbmond an der rückwärtigen Giebelseite erinnert an seine Entstehungsgeschichte.
Details
Gemeindename | Karlstetten |
Gemeindekennzahl | 31916 |
Ortsübliche Bezeichnung | Bildföhren-Kapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Heitzing -- GEM Karlstetten |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 8/27 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Heitzing |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Föhrenleiten |
Längengrad | 15.534 |
Breitengrad | 48.262 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 6 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 3.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Gemauerte Kapelle mit ziegelgedecktem Satteldach, der Altarabschnitt mit dem Stammtorso einer mächtigen Föhre mit dem Marienbild (Name) ist durch ein Eisengitter abgetrennt. Der Besucherraum mit den Sitzbänken wirkt durch die offene Bauweise mit den schlichten Säulen frei gegen den umgebenden Wald und eine mystische Stille lässt das Besondere dieses Platzes mit allen Sinnen erfühlen. Ein einfaches Kreuz krönt das Bauwerk und der Halbmond an der rückwärtigen Giebelseite erinnert an seine Entstehungsgeschichte. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Die Bildföhren-Kapelle, ein gern besuchter Wallfahrtsort, ist eine kleine Gedenkkapelle im Dunkelsteinerwald zwischen Heitzing, Hausenbach und Weyersdorf (Wegkreuzung) auf einer geschützten Lichtung der sog. Föhrenleiten. Sie ist in Privatbesitz der Weinhauerfamilie Zinner aus Thallern bei Krems (Hauerhof seit 1640). Zur Kapelle 'Mariahilf zur Türkenschanze' wird alljährlich am 1. Sonntag im Mai eine Bittprozession durchgeführt, fallweise eine Maiandacht. Die Sage erzählt: Zwei Hausenbacher Bürger hatten sich während des Krieges 1683 im Geäst einer mächtigen Föhre vor den umherstreifenden mordenden und plündernden Türken versteckt und retteten damit ihr Leben. Aus Dankbarkeit brachten sie am Stamm ein Marienbild an. Durch einen Blitzschlag wurde später der Baum fast vollständig vernichtet, nur der untere Teil mit dem Bild blieb erhalten. Um den Stamm wurde dann eine Kapelle gebaut, zuerst aus Holz, im Jahr 1930 von Maurermeister Josef Stingl aus Griechenberg im heutigen Erscheinungsbild errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Kapelle durch Granatentreffer schwer beschädigt, jedoch bald wieder instand gesetzt und zuletzt 1991 durch freiwillige Helfer sehr schön restauriert. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1) Haselböck, Lucia: Von Palmbuschen und Pilgerscharen, Brauchtum und Volksfrömmigkeit im Dunkelsteinerwald, Verlag Berger/Horn 1993. 2) Cerveny, Anne Liese und Wilhelm: Der Dunkelsteinerwald, Mosaik einer Landschaft, Verlag Bibliothek der Provinz/Weitra 2000. 3) Bohaczek, Eva & Wolfgang: Kult und Geomantie, Mystische Stätten im Dunkelsteinerwald, Verlag Freya/Linz 2005. 4) Gemeinde Karlstetten: Heimat Karlstetten, NÖP/St.Pölten 1983. |
Datum der Erfassung | 2017-04-23 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-01-27 |
letzter Bearbeiter | Hugo Rötzer |