Jagerbründl - Bildbaum
Gemeinde: Drosendorf-Zissersdorf
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Laut F. Kießling wurde das erste Heiligenbild - wie mit Geisterhand - rund um 1890 hier aufgehängt, ein Zusammenhang mit der Quelle scheint gegeben. 1899 zählte der Heimatforscher 35 Bäume in der Umgebung der Quelle, die mit '49 Gegenständen von religiöser Bedeutung' behängt sind. Die Wallfahrt zum Bründl setzte auch in diesem Jahr verstärkt ein, wurde das Wasser des Bründls doch als heilkräftig angesehen. In der Monarchie pilgerten auch viele Südmährer und Tschechen zu dieser Wallfahrtsstelle. Eine der wichtigsten Darstellungen ist die der drei heiligen Madeln Hll. Katharina, Margareta und Barbara, die leider verschwunden ist. Eine Abbildung davon wird in www.sagen.at publiziert. Sie war in der Nähe auf einer mächtigen Fichte angebracht, deren Wurzeln tlw. frei lagen und eine Öffnung zum Hang des Grabens freiließen. Um den Ort ranken sich zahlreiche Sagen, als lokaler Waldgeist sei hier das Schreitl (Schreidl, Schreitel) zu nennen (siehe Obj.Nr 301).
Beschreibung:
Im Schreidl-Graben entspringt eine kleine Quelle, das 'Jagerbründl'. An einer schlanken Fichte rechts des Bründls hängt eine 'Holznische' mit einem Marienbild und einem Kruzifix. Unter der 'Holznische' hängt rechts am Stamm ein leeres Holzbrett, darauf dürfte sich die unten erwähnte Darstellung der heiligen 3 Madln befunden haben.
Details
Gemeindename | Drosendorf-Zissersdorf |
Gemeindekennzahl | 31104 |
Ortsübliche Bezeichnung | Jagerbründl - Bildbaum |
Objektkategorie | 1534 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Bildbäume) |
Katastralgemeinde | Unterthürnau -- GEM Drosendorf-Zissersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 124/1 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Unterthürnau |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Im oberen Bereich des Schreidlgrabens |
Längengrad | 15.64181 |
Breitengrad | 48.87969 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 0.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 3 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.15 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sanierungsbedürftig |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Quelle fassen, unteres Brett vom Bildbaum entfernen oder mit 3-Madelbild (Replik) ergänzen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Im Schreidl-Graben entspringt eine kleine Quelle, das 'Jagerbründl'. An einer schlanken Fichte rechts des Bründls hängt eine 'Holznische' mit einem Marienbild und einem Kruzifix. Unter der 'Holznische' hängt rechts am Stamm ein leeres Holzbrett, darauf dürfte sich die unten erwähnte Darstellung der heiligen 3 Madln befunden haben. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Die 'Holznische' des Bildbaums besteht aus einer nach unten in Bögen auslaufenden Rückplatte, die ein Giebeldach trägt und im oberen Drittel Seitenwände aufweist. Darin hängt ein in Holz gerahmtes Bild mit Maria mit dem Kinde, darunter ein Holzkreuz mit einem Corpus aus Metall. Im untersten Bereich der Platte ist links die Jahreszahl 1989 und rechts ein Monogramm bestehend aus den Großbuchstaben L und J. |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Laut F. Kießling wurde das erste Heiligenbild - wie mit Geisterhand - rund um 1890 hier aufgehängt, ein Zusammenhang mit der Quelle scheint gegeben. 1899 zählte der Heimatforscher 35 Bäume in der Umgebung der Quelle, die mit '49 Gegenständen von religiöser Bedeutung' behängt sind. Die Wallfahrt zum Bründl setzte auch in diesem Jahr verstärkt ein, wurde das Wasser des Bründls doch als heilkräftig angesehen. In der Monarchie pilgerten auch viele Südmährer und Tschechen zu dieser Wallfahrtsstelle. Eine der wichtigsten Darstellungen ist die der drei heiligen Madeln Hll. Katharina, Margareta und Barbara, die leider verschwunden ist. Eine Abbildung davon wird in www.sagen.at publiziert. Sie war in der Nähe auf einer mächtigen Fichte angebracht, deren Wurzeln tlw. frei lagen und eine Öffnung zum Hang des Grabens freiließen. Um den Ort ranken sich zahlreiche Sagen, als lokaler Waldgeist sei hier das Schreitl (Schreidl, Schreitel) zu nennen (siehe Obj.Nr 301). |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Anmerkung zur Einordnung in die Kategorie: Der Auslöser für das Setzen von Andachtsbildern an diesem Ort ist die kleine Quelle. Da sie aber nicht gefasst ist und auch in der Bevölkerung der Bildbaum (der heutige Baum ist ja ein junger Nachfolger früherer Bildbäume) bekannt ist, und die Quelle und deren Wirkung als sekundär erscheint, wird hier der Bildbaum als aufzunehmendes Objekt angesehen. Hier noch einige Anmerkungen zu den Überlieferungen: Das Bründlwasser soll besonders gegen Augenleiden und Kreuzschmerzen geholfen haben. Als besonders heilkräftig galt das Wasser, wenn man folgendes beachtete: Man musste zu den drei heiligen Jungfrauen Katharina, Margareta und Barbara beten, vor Sonnenaufgang das Wasser schöpfen und unter einer Baumwurzel, die einen Bogen bildete, durchkriechen. F. Kießling beschreibt ausführlich die Art und Weise, wie man vorzugehen habe. Es soll auch die Wilde Jagd des Öfteren über den Graben ziehen und ein schwedischer Jäger soll vor vielen Jahren seinem blinden Pferd mit dem Bründlwasser die Augen gewaschen haben, worauf das Pferd sehend wurde, er aber erblindete. Möglicherweise stammt daher der Name Jägerbründl. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | HS Drosendorf: Projekt 'Schüler als Heimatforscher: Bildstöcke u. Wegkreuze in der Stadtgmde. Drosendorf-Zissersdorf',1988. Franz X. Kießling: Die Bründlein von Drosendorf & Umgebung. Wien. 1899; derselbe: Altertümische Kreuz- u. Querzüge. Wien. 1914; Gespräch mit Arnfried Bauer, Oberthürnau. |
Datum der Erfassung | 2011-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2011-01-01 |
letzter Bearbeiter | Ulfhild Krausl u. Franz Tades |