Johannes Nepomuk
Gemeinde: Gedersdorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Zur Zeit der Errichtung stand der Kapellenbildstock weit außerhalb südlich der Ortschaft Theiß an einem Weg, der zu Donauarmen, der Donau selbst und der Zillenüberfuhr nach Hollenburg (schon 1160 erwähnt) führte. Durch die Baulandaufschließung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Ortschaft weiter nach Süden, sodass der Kapellenbildstock jetzt inmitten eines Wohngebietes steht. Die Ursache der Errichtung dürfte in den immer wiederkehrenden Donauhochwässern zu suchen sein, die zwischen 1830 und 1862 zehnmal auftraten. In einer Franziszeischen Landesaufnahme von 1870 ist dieses Bauwerk schon eingezeichnet. Laut der Pfarrchronik von Theiß stand der Ort im Februar 1862 infolge eingetretenen Tauwetters ganz unter Wasser. Das Vieh wurde auf die Dachböden gebracht. Die Leute zimmerten sich Flöße, um von einem Haus ins andere zu kommen. Plötzlich auftretene Kälte verwandelte dazu die Gegend in ein Eismeer.
Beschreibung:
Dieser Kapellenbildstock steht in der nach Süden führenden Donaugasse am rechten Straßenrand auf öffentlichem Gut. Dieses im Grundriss rechteckig gemauerte Bauwerk wird an der nach Osten zeigenden Vorderseite von zwei weiß getünchten Halbsäulen begrenzt, deren obere Enden mit Biberschwanzziegel abgedeckt sind. Die rundbogige Nischenöffnung reicht vom angedeuteten Sockel bis zum zart ausgeführten Gesimse und ist durch ein eingefasstes Schmiedeeisentor mit 15 senkrechten und zwei waagrechten Gitterstäben versperrt. In der Nische steht auf einem Holzpodest eine holzgeschnitzte, bemalte barocke Nepomukstatue (18.Jh.?) mit den typischen Attributen: Nimbus mit fünf Sternen, in der rechten Hand ein Kreuz und in der linken die Märtyrerpalme, weiters Priesterkleidung mit weißer Stola und einem Birett auf dem Haupte.
Details
Gemeindename | Gedersdorf |
Gemeindekennzahl | 31310 |
Ortsübliche Bezeichnung | Johannes Nepomuk |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Theiß -- GEM Gedersdorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1057/5 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Theiß |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Donaugasse |
Längengrad | 15.69237 |
Breitengrad | 48.39676 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.9 |
gemessen od. geschätzt | -- |
Breite (m) | 2.1 |
gemessen od. geschätzt | -- |
Tiefe (m) | 1.4 |
gemessen od. geschätzt | -- |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Dieser Kapellenbildstock steht in der nach Süden führenden Donaugasse am rechten Straßenrand auf öffentlichem Gut. Dieses im Grundriss rechteckig gemauerte Bauwerk wird an der nach Osten zeigenden Vorderseite von zwei weiß getünchten Halbsäulen begrenzt, deren obere Enden mit Biberschwanzziegel abgedeckt sind. Die rundbogige Nischenöffnung reicht vom angedeuteten Sockel bis zum zart ausgeführten Gesimse und ist durch ein eingefasstes Schmiedeeisentor mit 15 senkrechten und zwei waagrechten Gitterstäben versperrt. In der Nische steht auf einem Holzpodest eine holzgeschnitzte, bemalte barocke Nepomukstatue (18.Jh.?) mit den typischen Attributen: Nimbus mit fünf Sternen, in der rechten Hand ein Kreuz und in der linken die Märtyrerpalme, weiters Priesterkleidung mit weißer Stola und einem Birett auf dem Haupte. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Nach oben abgeschlossen wird der Kapellenbildstock durch ein Satteldach, mit Biberschwanzziegel gedeckt und von einem schlichten Eisenkreuz mit zwei Querbalken bekrönt. 1990 gab es die letzte gößere Renovierung, wobei die Statue vom Kremser Hubert Bauer Prof. restauriert wurde. Das Dach wurde von der Altweidlinger Fa. Franz Böhm gedeckt und der Theißer Malermeister Norbert Müller war für das äußere Erscheinungsbild zuständig. Finanziert wurde die Renovierung durch Spenden aus den Gasslfesten in der Donaugasse. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Zur Zeit der Errichtung stand der Kapellenbildstock weit außerhalb südlich der Ortschaft Theiß an einem Weg, der zu Donauarmen, der Donau selbst und der Zillenüberfuhr nach Hollenburg (schon 1160 erwähnt) führte. Durch die Baulandaufschließung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs die Ortschaft weiter nach Süden, sodass der Kapellenbildstock jetzt inmitten eines Wohngebietes steht. Die Ursache der Errichtung dürfte in den immer wiederkehrenden Donauhochwässern zu suchen sein, die zwischen 1830 und 1862 zehnmal auftraten. In einer Franziszeischen Landesaufnahme von 1870 ist dieses Bauwerk schon eingezeichnet. Laut der Pfarrchronik von Theiß stand der Ort im Februar 1862 infolge eingetretenen Tauwetters ganz unter Wasser. Das Vieh wurde auf die Dachböden gebracht. Die Leute zimmerten sich Flöße, um von einem Haus ins andere zu kommen. Plötzlich auftretene Kälte verwandelte dazu die Gegend in ein Eismeer. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Heppenheimer Hans: Ein Heimatbuch, 1933 Landesbibliothek St.Pölten: Franziszeische Landesaufnahme Pfarrchronik von Theiß Berichte der Gasslgemeinschaft Donaugasse |
Datum der Erfassung | 2012-01-01 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2012-01-01 |
letzter Bearbeiter | Karl Weber |