Ritzersdorfer Kapelle - Pestkapelle
Gemeinde: Ober-Grafendorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Erbaut 1890: sie wurde 1890 vom Maurermeister Josef Wehrer an Stelle eines alten Kreuzes (oder einer Gedenksäule) auf eigene Kosten erbaut
(aus der Gemeindechronik).
Genauer Zeitpunkt der Errichtung konnte noch nicht ermittelt werden (Gottfried Grabensteiner, Juni 2016). Ebenso konnte bisher kein Hinweis dazu gefunden werden, dass die Kapelle tatsächlich von Baumeister Josef Wehrer erbaut wurde (Stand März 2017, Gottfried Grabensteiner).
Steht an der ehemaligen Straßenabzweigung nach Ritzersdorf, heute Zufahrt zur Fa. Trepka.
Man könnte auch Pestkapelle sagen: im Jahre 1657 starben 7 Menschen an der Pest, und an dieser Stelle mögen ein oder mehrere Opfer begraben liegen (aus Gemeindeaufzeichnungen unter Bgm. Waldhauser, 6.2.1936).
Dieses alte Kreuz (vor 1890) könnte das in den Sterbematriken beschriebene Ritzersdorfer Kreuz sein, wo zumindest Anna Felber, die 1657 an der Pest starb, begraben wurde. (aus der Gemeindechronik Ober-Grafendorf - Eine Marktgemeinde im Spiegel der Zeit, von Karl Kollermann, 2008).
Renoviert: 1995, Marien-Statue restauriert, Tor von Hand geschmiedet von Anton Karner, Weihe anlässlich der Palmweihe.
Alljährlich bei der Palmenweihe und Prozession ist diese Kapelle Treffpunkt und Ausgangspunkt.
Die Jährliche Fußwallfahrt von Ober-Grafendorf nach Maria Langegg zieht hier auf dem Weg nach Ritzersdorf vorbei. In Ritzersdorf treffen sie mit Pilgern aus Ritzersdorf, Ebersdorf und Völlerndorf zusammen und ziehen nach kurzer Andacht gemeinsam in Richtung Poppendorf weiter. Diese Wallfahrt, die es seit 1643 gibt, führt über Markersdorf, Hafnerbach, Kartause Aggsbach nach Maria Langegg.
Hinweis aus dem Jahre 1750:
Mag. Karl Kollermann vom Diözesanarchiv fand eine Zeichnung (Ansicht) von Pfarrer Auilin Hackerdie ca. 1750 entstand. Man kann hier zumindest die Umrisse einer Kapelle/Bildsäule erkennen, die etwa dort stand, wo auch heute noch die "Ritzersdorfer Kapelle" steht.
Leider fand sich bis heute kein Hinweis wann die Kapelle errichtet oder geweiht wurde (Stand März 2017, Gottfried Grabensteiner)
Beschreibung:
Gemauerter Kapellenbildstock mit Aufsatz. Im Aufsatz Nische mit Marienstatue. Gitter Schmiedeeisen von Anton Karner (Ober-Grafendorf, Ebersdorf).
In der großen Rundbogennische steht Marienstatue, Darstellung Maria Immaculata, Mondsichel Goldfarben. Statue wahrscheinlich aus Ende des 19. Jahrhundert. Laut Diözesanmuseum St. Pölten "Statue stammt aus dem Ende 19. Jhdt., überfasst im 20. Jahdt."
Details
Gemeindename | Ober-Grafendorf |
Gemeindekennzahl | 31929 |
Ortsübliche Bezeichnung | Ritzersdorfer Kapelle - Pestkapelle |
Objektkategorie | 1533 ( Religiöse Kleindenkmäler | Bildstöcke | Kapellenbildstöcke) |
Katastralgemeinde | Obergrafendorf -- GEM Ober-Grafendorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 476 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | 3200 Ober-Grafendorf |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Ebersdorfer Straße 2 |
Längengrad | 15.427163 |
Breitengrad | 48.185016 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 4.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 2.09 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 1.1 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Gemauerter Kapellenbildstock mit Aufsatz. Im Aufsatz Nische mit Marienstatue. Gitter Schmiedeeisen von Anton Karner (Ober-Grafendorf, Ebersdorf). In der großen Rundbogennische steht Marienstatue, Darstellung Maria Immaculata, Mondsichel Goldfarben. Statue wahrscheinlich aus Ende des 19. Jahrhundert. Laut Diözesanmuseum St. Pölten "Statue stammt aus dem Ende 19. Jhdt., überfasst im 20. Jahdt." |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details | Marienstatue mit 145cm Höhe, Darstellung Maria Immaculata. |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Erbaut 1890: sie wurde 1890 vom Maurermeister Josef Wehrer an Stelle eines alten Kreuzes (oder einer Gedenksäule) auf eigene Kosten erbaut (aus der Gemeindechronik). Genauer Zeitpunkt der Errichtung konnte noch nicht ermittelt werden (Gottfried Grabensteiner, Juni 2016). Ebenso konnte bisher kein Hinweis dazu gefunden werden, dass die Kapelle tatsächlich von Baumeister Josef Wehrer erbaut wurde (Stand März 2017, Gottfried Grabensteiner). Steht an der ehemaligen Straßenabzweigung nach Ritzersdorf, heute Zufahrt zur Fa. Trepka. Man könnte auch Pestkapelle sagen: im Jahre 1657 starben 7 Menschen an der Pest, und an dieser Stelle mögen ein oder mehrere Opfer begraben liegen (aus Gemeindeaufzeichnungen unter Bgm. Waldhauser, 6.2.1936). Dieses alte Kreuz (vor 1890) könnte das in den Sterbematriken beschriebene Ritzersdorfer Kreuz sein, wo zumindest Anna Felber, die 1657 an der Pest starb, begraben wurde. (aus der Gemeindechronik Ober-Grafendorf - Eine Marktgemeinde im Spiegel der Zeit, von Karl Kollermann, 2008). Renoviert: 1995, Marien-Statue restauriert, Tor von Hand geschmiedet von Anton Karner, Weihe anlässlich der Palmweihe. Alljährlich bei der Palmenweihe und Prozession ist diese Kapelle Treffpunkt und Ausgangspunkt. Die Jährliche Fußwallfahrt von Ober-Grafendorf nach Maria Langegg zieht hier auf dem Weg nach Ritzersdorf vorbei. In Ritzersdorf treffen sie mit Pilgern aus Ritzersdorf, Ebersdorf und Völlerndorf zusammen und ziehen nach kurzer Andacht gemeinsam in Richtung Poppendorf weiter. Diese Wallfahrt, die es seit 1643 gibt, führt über Markersdorf, Hafnerbach, Kartause Aggsbach nach Maria Langegg. Hinweis aus dem Jahre 1750: Mag. Karl Kollermann vom Diözesanarchiv fand eine Zeichnung (Ansicht) von Pfarrer Auilin Hackerdie ca. 1750 entstand. Man kann hier zumindest die Umrisse einer Kapelle/Bildsäule erkennen, die etwa dort stand, wo auch heute noch die "Ritzersdorfer Kapelle" steht. Leider fand sich bis heute kein Hinweis wann die Kapelle errichtet oder geweiht wurde (Stand März 2017, Gottfried Grabensteiner) |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Aus dem Gedenkbuch der Pfarre: Palmweihe 1956 „Zu ersten Mal wurden die Kartage nach dem neuen Ritus gehalten. In den Predigten der vorhergegangenen Sonntage wurden die Gläubigen in die neue Feier eingeführt und zum Mitfeiern aufgemuntert. Der Erfolg war überraschend. Palmsonntag: die Gläubigen versammelten sich in großer Menge bei der Kapelle an der Ritzersdorfer Straße, wo die Weihe der Palmen stattfand. An der feierlichen Prozession zur Kirche beteiligten sich so viele Menschen, wie noch nie am Palmsonntag.“ |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Diözesanarchiv, Mag. Karl Kollermann Gemeindechronik "Ober-Grafendorf - eine Marktgemeinde im Spiegel der Zeit" von Karl Kollermann, 2008 |
Datum der Erfassung | 2015-09-26 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2019-04-25 |
letzter Bearbeiter | Gottfried Grabensteiner |