Maria Ellend-Kapelle
Gemeinde: Statzendorf
Zeitkategorie: 19. Jahrhundert, 1. Hälfte
Chronik:
Hier dürfte schon in alter Zeit ein Wegkreuz gestanden sein, da an diesem Ort die alte Landstraße von Herzogenburg nach Göttweig vorbeiführte, von der neben der Kapelle der Weg nach dem Dorf Theyern abzweigte. Im Mittelalter befand sich dieses Wegkreuz noch im Bereich der Pfarre Göttweig.
Nach Gugitz befand sich an einer Fichte eine geschnitzte Marienstatue, die angeblich schon 1652 erwähnt wurde. Um dieses Bild rankt sich folgende Legende: "Ein Hirt aus dem Dorf Kuffern trieb sein Vieh in den Wald des Fohraberges. Von einem furchtbaren Hagelgewitter überrascht, gelang es ihm, die Herde doch zusammen zu halten. Aus Dankbarkeit schnitzte er eine Marienstatue und befestigte diese an einem Baum."
Als sich an der Stelle, wo sich die heutige Kapelle befindet, der Wirt Anton Bekehrti aus Statzendorf 10 schwer verletzte, gelobte er den Bau einer Kapelle, der 1812 ausgeführt wurde. Man nannte auch diesen Bau anfangs "das Halterbild".
Die heutige Kapelle "Maria im Elend" wurde 1895 an der Stelle des Halterbildes vom Kremser Stadtbaumeister Josef Utz jun. errichtet. An die Stelle der alten Statue kam ein auf Blech gemaltes Bild "Maria Elend bei Petronell". 1896 wurde ein Gasthaus erbaut. Zwischen 1919 und 1932 war dieses Haus im Besitz des Instituts der Englischen Fräulein in Krems (Loretto-Hof). In den letzten Kriegstagen 1945 wurden die Kapelle und das Gasthaus während der Kämpfe im Raum Ma. Ellend/Kuffern schwer beschädigt.
Die Wallfahrten erlebten seit 1861 einen gewaltigen Aufschwung. Die Innenwände der Kapelle waren lange Zeit mit Krücken behangen, die zum Dank für die Heilung hier angebracht worden waren. Die Pfarre Paudorf-Göttweig zieht seit 1941 alljährlich am 8. September (Mariä Geburt) vom Hellerhof nach Maria Ellend.
Beschreibung:
Oktogonale (achteckige) Kapelle mit niedrigem Zeltdach und Laterne (Glockentürmchen), an vier Seiten Giebelfassaden. Altar vom Tiroler Ferdinand Andri, kleines neobarockes Retabel, Altarblatt Darstellung eines Altares mit Gnadenbild Pietà, bez. "St. Maria Elend bei Petronell". 4 Statuen: Herz Maria, Herz Jesu, Hl. Barbara und weibliche Heilige.
Maria Ellend - setzt sich zusammen aus der "Kapelle am Fohraberg" und dem nahen Gasthaus "Zur schönen Aussicht". Während die Kapelle zur Gemeinde Statzendorf gehört, steht das Gasthaus, das in der Zeit als es eine klösterliche Ansiedlung war, eine Hauskapelle besaß, in der Gemeinde Paudorf.
Details
Gemeindename | Statzendorf |
Gemeindekennzahl | 31940 |
Ortsübliche Bezeichnung | Maria Ellend-Kapelle |
Objektkategorie | 1512 ( Religiöse Kleindenkmäler | Kapellen und Grotten | Kapellen) |
Katastralgemeinde | Kuffern -- GEM Statzendorf |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 1464 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Kuffern |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | Am Fohraberg |
Längengrad | 15.654351 |
Breitengrad | 48.337246 |
denkmalgeschützt | geschuetzt |
Höhe (m) | 12 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Tiefe (m) | 9 |
gemessen od. geschätzt | gemessen |
Zustandsklassifizierung | gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Oktogonale (achteckige) Kapelle mit niedrigem Zeltdach und Laterne (Glockentürmchen), an vier Seiten Giebelfassaden. Altar vom Tiroler Ferdinand Andri, kleines neobarockes Retabel, Altarblatt Darstellung eines Altares mit Gnadenbild Pietà, bez. "St. Maria Elend bei Petronell". 4 Statuen: Herz Maria, Herz Jesu, Hl. Barbara und weibliche Heilige. Maria Ellend - setzt sich zusammen aus der "Kapelle am Fohraberg" und dem nahen Gasthaus "Zur schönen Aussicht". Während die Kapelle zur Gemeinde Statzendorf gehört, steht das Gasthaus, das in der Zeit als es eine klösterliche Ansiedlung war, eine Hauskapelle besaß, in der Gemeinde Paudorf. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 19. Jahrhundert, 1. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Hier dürfte schon in alter Zeit ein Wegkreuz gestanden sein, da an diesem Ort die alte Landstraße von Herzogenburg nach Göttweig vorbeiführte, von der neben der Kapelle der Weg nach dem Dorf Theyern abzweigte. Im Mittelalter befand sich dieses Wegkreuz noch im Bereich der Pfarre Göttweig. Nach Gugitz befand sich an einer Fichte eine geschnitzte Marienstatue, die angeblich schon 1652 erwähnt wurde. Um dieses Bild rankt sich folgende Legende: "Ein Hirt aus dem Dorf Kuffern trieb sein Vieh in den Wald des Fohraberges. Von einem furchtbaren Hagelgewitter überrascht, gelang es ihm, die Herde doch zusammen zu halten. Aus Dankbarkeit schnitzte er eine Marienstatue und befestigte diese an einem Baum." Als sich an der Stelle, wo sich die heutige Kapelle befindet, der Wirt Anton Bekehrti aus Statzendorf 10 schwer verletzte, gelobte er den Bau einer Kapelle, der 1812 ausgeführt wurde. Man nannte auch diesen Bau anfangs "das Halterbild". Die heutige Kapelle "Maria im Elend" wurde 1895 an der Stelle des Halterbildes vom Kremser Stadtbaumeister Josef Utz jun. errichtet. An die Stelle der alten Statue kam ein auf Blech gemaltes Bild "Maria Elend bei Petronell". 1896 wurde ein Gasthaus erbaut. Zwischen 1919 und 1932 war dieses Haus im Besitz des Instituts der Englischen Fräulein in Krems (Loretto-Hof). In den letzten Kriegstagen 1945 wurden die Kapelle und das Gasthaus während der Kämpfe im Raum Ma. Ellend/Kuffern schwer beschädigt. Die Wallfahrten erlebten seit 1861 einen gewaltigen Aufschwung. Die Innenwände der Kapelle waren lange Zeit mit Krücken behangen, die zum Dank für die Heilung hier angebracht worden waren. Die Pfarre Paudorf-Göttweig zieht seit 1941 alljährlich am 8. September (Mariä Geburt) vom Hellerhof nach Maria Ellend. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | 1) Brugger, Karl: Kapellen und Marterl in Gemeinde und Pfarre Paudorf. Paudorf 1995. 2) Dehio, Niederösterreich - Südlich der Donau, Teil 1: Horn/Wien 2003. 3) Schöber, Herwig: Stift Göttweig und die Orte rund um den Göttweiger Berg, Heimatverlag 2011. |
Datum der Erfassung | 2017-03-23 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2018-11-23 |
letzter Bearbeiter | Hugo Rötzer |
Name
Richtige Schreibweise dürfte "Maria Elend" sein.
So wurde es von der Gemeinde Statzendorf angegeben und auch meine Informationen bestätigen das.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Pernikl
WalterPernikl16. 12. 2021