Koloman Kaiser Gedenktafel
Gemeinde: Kreuttal
Zeitkategorie: 20. Jahrhundert, 2. Hälfte
Chronik:
Am Nachmittag des 27. Juni 1965, 15:00 Uhr, wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung eine Gedenktafel unseres Hornsburger Heimatdichters Colomann Kaiser enthüllt, der am 1. Juli 1854 in Hornsburg, im Flandorfer Haus Nr. 9 geboren wurde, daselbst seine Kindheit verbrachte und am 4. Februar 1915 als Schuldirektor bei den Piaristen in Wien gestorben ist. „Da Franzl in der Fremd“ ist ein Werk in seiner Mundartdichtung. Es umfasst 5 Gesänge und ist im Sechsfuß der alten Griechen geformt.
Koloman Kaiser (* 1. Juli 1854 in Hornsburg; † 4. Februar 1915 in Wien) war Lehrer und Heimatdichter. Neben seinem Vorbild Joseph Misson war Koloman Kaiser einer der bekanntesten ui-Mundartdichter des 19. Jahrhunderts. Die ui-Mundart (Mutter = Muider) ist die ursprüngliche Mundart des Weinviertels, die heute nur mehr von wenigen Menschen gesprochen wird.
Das folgende Gedicht ist den Unterlagen des ehemaligen Kreuttaler Kulturreferenten und Schuldirektors Arthur Reis entnommen. Abgesehen von einer gewissen, liebenswerten Naivität im Ausdruck zeugt es von der tiefen Melancholie des überzeugten Kinder- und Menschenfreundes Koloman Kaiser:
I steh bei da Lieserl,
sie bögelt mei Schmieserl.
I schau ihr froh zui,
denn i bin ihr Bui.
I sitz bei mein Weiberl,
sie macht a neugs Leiberl
für unser kloans Kind
und draußt geht da Wind.
I knie bei mein Täuberl
und bet für mei tot Weiberl
und hab an schwarn Tram –
und draußt blüahn die Bam.
I lieg bei der Toten
aum Friedhof in Boden.
Mir schlafen fein süaß
und aum Grab wachst da Müas.
Beschreibung:
Erinnerungstafel - Koloman Kaiser auf einem Betonsockel.
Details
Gemeindename | Kreuttal |
Gemeindekennzahl | 31627 |
Ortsübliche Bezeichnung | Koloman Kaiser Gedenktafel |
Objektkategorie | 1611 ( Gedenktafeln, -steine an Objekten oder freistehend | Erinnerungsmale | Personengedenkmale) |
Katastralgemeinde | Hornsburg -- GEM Kreuttal |
Flurstücks- bzw. Grundstücksnummer | 83 |
Ortschafts- bzw. Ortsteil | Hauptstraße |
Straße und Hausnummer bzw. Flurname | |
Längengrad | 16.44576 |
Breitengrad | 48.46322 |
denkmalgeschützt | nicht geschuetzt |
Höhe (m) | 2.5 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Breite (m) | 0.4 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Tiefe (m) | 0.35 |
gemessen od. geschätzt | geschätzt |
Zustandsklassifizierung | sehr gut |
Falls sanierungsbedürftig od. ruinös: empfohlene Maßnahmen |
Beschreibung des Objekts (Deutung, Material und Technik) | Erinnerungstafel - Koloman Kaiser auf einem Betonsockel. |
Bei besonderen Objekten: Beschreibung von Details |
Zeitkategorie | 20. Jahrhundert, 2. Hälfte |
Ursprungsdaten, Chronik: (Zeit und Ursache der Errichtung bzw. Überlieferung, Namen der Urheber, Künstler bzw. Handwerker, Sanierungen) | Am Nachmittag des 27. Juni 1965, 15:00 Uhr, wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung eine Gedenktafel unseres Hornsburger Heimatdichters Colomann Kaiser enthüllt, der am 1. Juli 1854 in Hornsburg, im Flandorfer Haus Nr. 9 geboren wurde, daselbst seine Kindheit verbrachte und am 4. Februar 1915 als Schuldirektor bei den Piaristen in Wien gestorben ist. „Da Franzl in der Fremd“ ist ein Werk in seiner Mundartdichtung. Es umfasst 5 Gesänge und ist im Sechsfuß der alten Griechen geformt. Koloman Kaiser (* 1. Juli 1854 in Hornsburg; † 4. Februar 1915 in Wien) war Lehrer und Heimatdichter. Neben seinem Vorbild Joseph Misson war Koloman Kaiser einer der bekanntesten ui-Mundartdichter des 19. Jahrhunderts. Die ui-Mundart (Mutter = Muider) ist die ursprüngliche Mundart des Weinviertels, die heute nur mehr von wenigen Menschen gesprochen wird. Das folgende Gedicht ist den Unterlagen des ehemaligen Kreuttaler Kulturreferenten und Schuldirektors Arthur Reis entnommen. Abgesehen von einer gewissen, liebenswerten Naivität im Ausdruck zeugt es von der tiefen Melancholie des überzeugten Kinder- und Menschenfreundes Koloman Kaiser: I steh bei da Lieserl, sie bögelt mei Schmieserl. I schau ihr froh zui, denn i bin ihr Bui. I sitz bei mein Weiberl, sie macht a neugs Leiberl für unser kloans Kind und draußt geht da Wind. I knie bei mein Täuberl und bet für mei tot Weiberl und hab an schwarn Tram – und draußt blüahn die Bam. I lieg bei der Toten aum Friedhof in Boden. Mir schlafen fein süaß und aum Grab wachst da Müas. |
Chronik - allfällige Ergänzungen: (z.B. Sagen, Legenden, Überlieferungen ausführlicher) | Im März/April 2022 wurde der Grabstein vom Wiener Friedhof an der Rückseite der Kapelle in Hornsburg aufgestellt. |
Informationsquellen, Literatur und weitere Quellen | Pfarrchronik Großrußbach |
Datum der Erfassung | 2016-03-30 |
Datum der letzten Bearbeitung | 2023-09-13 |
letzter Bearbeiter | Monika Weixelbraun |