Gemeinde: Pulkau

Zeitkategorie: 17. Jahrhundert, 2. Hälfte

Chronik:

Laut Nischengravur: 1681

Laut Fachleuten soll es sich um ein echtes Pestmarterl handeln da zwei der bekanntesten Pestheiligen Rochus und Sebastian in den Nischen als Hochrelief verewigt sind. Auch die Mutter Gottes als Schutzpatronin der Märtyrer zeigt dies an. Nur das Stiftungsjahr 1681 verwirrt. Da die letzte Pestepidemie im Jahre 1634 in dieser Gegend wütete - also fast 50 Jahre zuvor wird das Datum wohl ein Renovierungsdatum sein und das Pestmarterl aus einer früheren Zeit stammen. Laut Typus eher um 1615
ObjektID: 17595

Beschreibung:

Wenn man von Deinzendorf nach Rohrendorf auf der B 45 fährt, ist knapp nach dem Ortsbeginn an der rechten Seite der Standort dieses echten barocken Pestmarterls aus regionalen Sandstein. Es hat einen quadratischen Querschnitt und einen vierseitigen gefasten Schaft mit Zwickeln in der unteren Fasung. Am Schaft sind keine Informationen eingraviert. Auf dem Schaft eine Kragenplatte auf dem ein Quaderaufsatz steht. Dieser hat an allen vier Seiten flache bogige Nischen mit Zwickeln an den oberen Enden. In der vorderen Nische ist ein Monogramm: TK und eine Jahreszahl eingraviert: 1681. Ob dies eine Renovierungsdatum oder das Errichtungsdatum ist ist nicht sicher da die Nasen in der Fasung des Schaftes eher auf 1615 hinweist - ein Relikt aus der Renaissance. Aber sowohl 1613 wie auch 1634 waren verheerende Pestepidemien in dieser Gegend. In der linken Nische ein Relief des Hl. Rochus dem bekanntesten Pestheiligen. In der hinteren Nische ein Relief der Maria Dolorosa, die Schutzpatronin aller Märtyrer. In der rechten Nische ein Relief des Hl. Sebastian - ebenfalls ein bekannter Pestheiliger. Am Aufsartz (Tabernakel) ein hohes Steinkreuz mit Ankerenden (Engelskopfenden). Innen die Christusinitialien IHS mit einem Kreuz darauf. In den Enden des Kreuzes Rosen. Unter dem Monogramm das Zeichen der Herz-Jesu Gesellschaft